mit Ulrich Irnich & Markus Kuckertz

Shownotes

Folge 61 widmet sich dem Thema Breitbandausbau und der Frage, warum Innovation eine starke Konnektivität braucht. Zu Gast ist Dr. Jens Böcker, Professor für Marketing mit Schwerpunkt innovative Technologien an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg.

Jens ist seit mehr als drei Jahrzehnten in der Technologiebranche tätig – teils auf Industrieseite, teils als Berater und seit Anfang 2000 als Professor in der Lehre. Darüber hinaus ist Jens heute unter anderem wissenschaftlicher Beirat der Management- und Strategieberatung Böcker Ziemen Customer Insight Consultants in Bonn und Vorsitzender des Innovationskreises des VATM.

Uli, Markus und Jens sprechen über die zentrale Rolle einer leistungsfähigen digitalen Infrastruktur für Innovationen. Gemeinsam gehen sie der Frage nach, wie Glasfasernetze und 5G-Technologien neue Geschäftsmodelle ermöglichen und warum gerade Deutschland bei der Digitalisierung aufholen muss.

Jens erklärt, warum Länder wie Schweden uns beim Glasfaserausbau weit voraus sind und beleuchtet, welche politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen notwendig sind, um den Breitbandausbau in Deutschland zu beschleunigen. Außerdem wird diskutiert, wie datengetriebene Ökosysteme entstehen und warum diese die Basis für zukünftige Innovationen bilden.

Wer mehr wissen möchte, findet hier weitere Informationen:

Euer Feedback zur Folge und Vorschläge für Themen und Gäst:innen sind sehr willkommen! Vernetzt Euch und diskutiert mit:

Mitwirkende – Hosts: Ulrich Irnich & Markus Kuckertz // Redaktion: Marcus Pawlik © Digital Pacemaker Podcast 2024

Zusammenfassung

In dieser Episode des Digital Pacemaker Podcasts geht es um den wichtigen Themenkomplex des Breitbandausbaus und dessen zentrale Rolle für Innovationen in Deutschland. Unser Gast, Dr. Jens Böcker, Professor für Marketing an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, bringt über drei Jahrzehnte Erfahrung aus der Technologiebranche mit, um tiefgreifende Einblicke in die Notwendigkeit einer leistungsfähigen digitalen Infrastruktur zu gewähren. Wir thematisieren die aktuelle Situation in Deutschland, bei der erst 43 Prozent aller Wirtschaftseinheiten über zukunftsfähige Breitbandverbindungen verfügen.

Dr. Böcker erläutert, warum eine starke Konnektivität als Motor für Innovation fungiert und betont die Dringlichkeit klarer Rahmenbedingungen für den Umbau der digitalen Infrastruktur. Unter Berufung auf aktuelle Zahlen stellt er den Vergleich zu Ländern wie Schweden an, die bereits signifikante Fortschritte im Glasfaserausbau erzielt haben. Dabei wird deutlich, dass es in Deutschland noch einiges zu tun gibt, um den Anschluss an international führende Märkte zu sichern.

Ein zentraler Diskussionspunkt in dieser Episode ist das Zusammenspiel von Politik und Wirtschaft im Kontext des Breitbandausbaus. Wissenswert ist hierbei, dass politische Ziele, wie die Anbindung von 50 Prozent aller Wirtschaftseinheiten bis 2025, von Dr. Böcker einer kritischen Analyse unterzogen werden. Er beschreibt die Herausforderungen, insbesondere in ländlichen Regionen, wo der Mangel an Konnektivität nicht nur die Möglichkeiten zur digitalen Transformation behindert, sondern auch die Konkurrenzfähigkeit deutscher Unternehmen gefährdet.

Im Austausch über die Rahmenbedingungen, die für den Breitbandausbau nötig sind, wird das Potenzial der Digitalisierung zur Unternehmensvernetzung und zur Schaffung neuer Geschäftsmodelle erörtert. Dr. Böcker hebt hervor, dass heute mehr denn je der Austausch von Daten in Echtzeit eine entscheidende Rolle spielt. Dies ist besonders relevant für Branchen wie Gesundheitswesen und Finanzen, wo innovative Lösungen von einer stabilen digitalen Infrastruktur abhängen.

Die Herausforderungen werden durch das bestehende föderalistische System in Deutschland noch verstärkt, da unterschiedliche Bundesländer verschiedene Regeln und Fortschrittsgrade in Sachen Breitbandausbau haben. Am Beispiel der Initiative in Hessen wird jedoch aufgezeigt, wie durch innovative Genehmigungsverfahren der Ausbau beschleunigt werden kann. Diese positiven Entwicklungen machen Hoffnung auf eine baldige Verbesserung der Situation in anderen Regionen.

Abschließend diskutieren wir die Bedeutung der Bildung und Aufklärung im Kontext neuer Technologien und der Unternehmensgründungen. Dr. Böcker ermutigt zukünftige Gründer, aktiv die Chancen in einem sich wandelnden wirtschaftlichen Umfeld zu nutzen. Diese Episode ist ein eindringlicher Aufruf zu mehr Investitionen in die digitale Infrastruktur, damit Deutschland nicht nur auf der Höhe der Zeit bleibt, sondern aktiv die digitale Transformation vorantreibt.

Transkript

Speaker0:[0:00] In Hessen wurde ein Breitbandportal eingerichtet, um diese ganzen Genehmigungsverfahren erstens zu digitalisieren und zweitens zu beschleunigen. Und da sieht man eben, dass das auch wirkt. Und deswegen ist hier dieser Umgang mit den Rahmenbedingungen und die Diskussion zwischen Politik und der Wirtschaft so wichtig.

Music:[0:21] Music

Speaker2:[0:36] Herzlich willkommen zum Digital Pacemaker Podcast mit Uli Oehlich und mit mir, Markus Kuckertz. Lieber Uli, wie geht es dir heute?

Speaker1:[0:42] Mir geht es heute ausgesprochen gut, lieber Markus. Ich hoffe, dir auch. Ich habe mich heute meinen ersten Avatar erstellt. Da könnten wir uns heute auch eine Sendung machen, aber das mache ich jetzt gerade nicht. Aber es ist fantastisch, muss ich ganz ehrlich sagen.

Speaker2:[0:54] Heute sprechen wir über den Breitbandausbau und darüber, warum Innovation eine starke Konnektivität braucht. Unser Gast ist Dr. Jens Böcker, Professor für Marketing mit dem Schwerpunkt Innovative Technologien an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg. Lieber Jens, ich freue mich, dass du heute unser Gast bist.

Speaker0:[1:11] Sehr gerne. Hallo Markus. Hallo Uli.

Speaker2:[1:14] Jens ist seit mehr als drei Jahrzehnten in der Technologiebranche aktiv. Mal auf Industrieseite, mal als Berater und seit Anfang 2000 als Professor in der Lehre. Darüber hinaus ist Jens heute unter anderem noch wissenschaftlicher Beirat der Management- und Strategieberatung Böcker-Ziem, Customer Insights Consultants in Bonn, Vorsitzender des VATM Innovationskreises und Gastgeber des Telecommunications Executive Circle. Jens, wir haben uns natürlich im Vorfeld mit dir beschäftigt. Du stellst folgende Thesen zur Diskussion. Du sagst, eine leistungsfähige digitale Infrastruktur ist der Motor für Innovation. Dann sagst du, klare Rahmenbedingungen sind entscheidend für den erfolgreichen Umbau der digitalen Infrastruktur. Zu guter Letzt sagst du, neue Geschäftsmodelle durch vernetzte Ökosysteme erfordern starke Konnektivität und neugieriges Denken. Lieber Uli, was fällt dir als erstes ein, wenn du an Breitbandausbau, Innovation und Konnektivität denkst? Gibt es da irgendwie ein Beispiel, das zeigt, wie wichtig das ist?

Speaker1:[2:11] Ja, also ich glaube, im Moment ist ja auch wieder so das Autonome im Gespräch, also gerade autonomes Fahren und Co., aber auch überhaupt weg von der reinen Digitalisierung unserer physischen Infrastruktur hin zu autonomen Dingen. Und die brauchen halt eine leistungsfähige Konnektivität. Und das bedeutet dann auch, dass das Grundlage für die Innovation in Deutschland ist. Nach der Ampelkoalition und dem Neuaufbruch, wie man es schon sagt, ja deutlich erkannt, dass die Wirtschaft in Deutschland Innovation braucht und halt einen neuen Antrieb. Und da gehört halt genau diese, diese Konnektivität gehört mit dazu. Dadurch entstehen neue Geschäftssysteme, dadurch ergeben sich neue Möglichkeiten und das halte ich für eines der wesentlichen Grundlagen für uns hier in Deutschland, um den Wirtschaftsmotor nach vorne zu treiben. Lieber Jens, ich fange direkt mal mit der ersten Frage an. Ich meine, du hast dich ja auch sehr intensiv mit dem Thema digitale Infrastruktur beschäftigt. Aber jetzt mal aus deiner Sicht. Du hast ja auch viel mit Studenten zu tun, Studentinnen zu tun. Warum ist eine leistungsfähige digitale Infrastruktur so wichtig für Innovationen? Und gibt es bestimmte Branchen, die von der Infrastruktur besonders profitieren?

Speaker0:[3:26] Ja, erstmal ganz herzlichen Dank, dass ich bei euch heute sein darf und dass wir gemeinsam das Thema Breitbandausbau und leistungsfähige digitale Infrastruktur anpacken können. Das ist in der Tat extrem wichtig für Deutschland. Und ich möchte am Anfang nochmal die aktuellen Zahlen nennen. Wo stehen wir denn? Und ich habe Mitte des Jahres im Rahmen der BREKO-Marktanalyse dargestellt, dass wir 43 Prozent aller Wirtschaftseinheiten in Deutschland mit Homes Past verbunden haben. So Homspast heißt erstmal noch nicht so viel, noch nicht so schrecklich viel, das Glasfaser liegt in der Straße.

Speaker0:[4:05] Circa 22 Prozent aller Wirtschaftseinheiten und das sind immerhin übrigens 46 Millionen in Deutschland sind schon angebunden. Das heißt, das Glasfaserkabel liegt am Haus. Da sind wir schon mal einen deutlichen Schritt weiter. Und jetzt kommt natürlich der wichtigste Schritt, das soll ja auch in Betrieb gehen.

Speaker0:[4:22] Circa 11 Prozent, ein klein bisschen mehr als 11 Prozent aller Wirtschaftseinheiten, das sind Unternehmen, Behörden und auch private Haushalte, nutzen Glasfaser. So, wenn man sich diese Zahlen 43, 22 und 11 mal vorstellt, dann weiß man, da ist noch einiges zu tun. Und ich möchte mein Lieblingsbeispiel auch nennen, das ist nämlich der Blick nach Skandinavien, nach Schweden, da haben wir ganz andere Zahlen. Wenn man diese Zahl Homes Pass, die erste, die ich genannt habe, mal vergleicht, dann sprechen wir nicht über 43 Prozent wie in Deutschland, sondern wir sprechen mittlerweile über 90 Prozent. Wenn man darüber spricht, wie viele nutzen bereits Glasfaser in Schweden, dann haben wir ja in Deutschland 11 Prozent. In Schweden sind es bereits über 70 Prozent. Ich habe ein kleines rotes Holzhaus auf einer Insel in Schweden, da sind neun Häuser drauf und ich habe seit zehn Jahren einen Glasfaseranschluss. Auf einer Insel mit neun Häusern, das muss man sich mal vorstellen. In einem Land, was so groß ist wie Deutschland und Österreich zusammen. Ja, aber jetzt zu deiner Frage, Uli, du hast ja gefragt, warum ist das so wichtig?

Speaker0:[5:33] So, jetzt wissen wir erstmal, wo wir stehen und da ist noch einiges einzupacken. Also natürlich eine leistungsfähige digitale Infrastruktur ist das Rückgrat für Innovation und für Innovationsprozesse überhaupt was auszulösen. Es ist die Voraussetzung natürlich für schnelle Datenübertragung, für hohe Rechenkapazitäten und für eine stabile Vernetzung von irgendwelchen Einheiten. Also man kann eigentlich ganz einfach sagen, ohne eine leistungsfähige Infrastruktur würden viele digitale Anwendungen nicht oder nicht so gut funktionieren.

Speaker0:[6:07] Und natürlich setzt auch eine digitale Infrastruktur Ideen frei. Also es ist tatsächlich so, das Angebot muss erstmal zuerst sein. Man hat ja ganz häufig dieses Henne-Ei-Busse. Und fragt sich ja, was soll denn jetzt zuerst da sein? Also meine Antwort ist klar, es muss natürlich erst mal das Angebot da sein. Und dann entwickelt sich was. Also wenn Länder über eine hochperformante digitale Infrastruktur verfügen, dann entstehen Dienste zum Vorteil der Menschen, zum Vorteil von Privatkunden und von Geschäftskunden. Und da sieht man, befragt es ja Uli eben auch, in welchen Branchen wir da Beispiele sehen. Also in ganz, ganz vielen Branchen. Viele Branchen profitieren einfach von der hohen Geschwindigkeit und Stabilität und kurzen Latenzzeiten, also zum Beispiel die Gesundheit, die Logistik, der Finanzsektor. Dafür ist einfach eine hohe Bandbreite von entscheidender Bedeutung. Und Innovationen sind natürlich auch häufig an ganz konkrete Konnektivitätsmerkmale gebunden, wie zum Beispiel Echtzeitübertragung. Dann können auch Echtzeitanalysen durchgeführt werden, zum Beispiel in der Telemedizin ist das wichtig oder zum Beispiel bei den Fintechs, wenn es um Geld geht.

Speaker1:[7:19] Aber wenn du nochmal kurz auf deine Zahlen so ein bisschen reflektierst, Jens, dann klingt das so ein bisschen wie Straßen NRW. Also wir wissen, es müssen viele Straßen gebaut werden, es werden auch viele Schilde aufgestellt, aber irgendwie hinkt es ja irgendwo. Also was siehst du denn da im Moment? Also was ist für dich denn so der Grund? Warum hinkt es denn bei uns so?

Speaker0:[7:39] Ja, das ist wirklich eine spannende Frage und das hat verschiedene Gründe. Und man kann, da muss ich auch ganz ehrlich sein, Schweden und Deutschland natürlich nicht so ganz ohne weiteres vergleichen. Es hängt eben auch daran, was wir an Infrastruktur bereits haben. Und Deutschland hat eine sehr gute Infrastruktur. Und gut ausgebaute, nämlich im Punkt Vectoring ausgebaute Kupferinfrastruktur und hat auch eine gute Kabelinfrastruktur, die ebenfalls nochmal ertüchtigt wurde im Punkt mehr Geschwindigkeit und Rückkanalfähigkeit sowieso. Also das heißt, wir haben auch gute Alternativen. Die Notwendigkeit, auf Glasfaser umzusteigen, die ist langfristig ganz ohne Frage da. Aber kurz- und mittelfristig fragt sich natürlich der eine oder andere, naja, ich habe ja einen Internetanschluss, der heute möglicherweise ausreicht. Und jetzt nochmal vielleicht zu dem Beispiel, was ich gerade gebracht habe. Die Schweden haben diesen Zwischenschritt, also Kupfer schneller zu machen in Form von Vectoring, nicht erlaubt. Dadurch hatten wir eine ganz spezifische Ausgangssituation, die natürlich ein Megabooster für Glasfaser war. Also wir hatten im Grunde nur die Alternative zwischen ganz langsamen Kupfernetzen, in Klammern mit denen der Kunde gar nichts anfangen kann oder natürlich superschnellen Glasfaser. Und deswegen haben wir auch diese hohen Akzeptanzraten im schwedischen Markt oder auch in anderen skandinavischen Märkten.

Speaker2:[9:09] Du hattest ja eben schon von dem Henne-Ei-Problem gesprochen und wenn ich mir das gerade so vorstelle, könnte man ja auch sagen, naja, es wird ja ausgebaut. Gibt es aus deiner Sicht Beispiele, wo man ganz konkret sagen kann, dass bestehende Innovationen ermöglicht oder beschleunigt werden oder auf der anderen Seite auch? Gibt es Beispiele, wo mangelnde Konnektivität Innovationen tatsächlich ganz konkret behindert hat? Fällt dir da was ein?

Speaker0:[9:33] Ja, auf jeden Fall, Markus. Also Fortschritte in der digitalen Infrastruktur wie Ausbau von 5G oder Glasfasernetzen ziehen natürlich Innovationen nach. Und Uli, du hast gerade vom autonomen Fahren gesprochen. Das ist natürlich eines der Lieblingsbeispiele. Das erfordert die entsprechende hohe Bandbreite. Und auch kurze Latenzzeiten. Aber eben auch das, was wir in den Städten immer stärker sehen werden, nämlich Smart City Ansätze, dass alles miteinander vernetzt ist. Das müssen wir auch machen, weil das Management der Ressourcen intelligenter werden muss. Und das erfordert wieder die entsprechende digitale Infrastruktur, in die die Anwendungen eingebettet sind. Und natürlich auch viele KI-basierte Anwendungen, die ohne eine digitale Infrastruktur nicht denkbar wären. Der Mangel an Konnektivität, das zeigt sich auch gerade im ländlichen Raum beispielsweise.

Speaker0:[10:27] Da steht sie nicht zur Verfügung und was ist dann das Ergebnis, dass smarte Technologien oder bestimmte Anwendungen aufgrund dieses Mangels an Bandbreite nicht realisiert werden können. Also das heißt also fehlende Bandbreite ist auch das, was wir gerade nicht wollen. Es ist eine Innovationsbremse. Wir müssen auch sicherstellen, dass egal ob in den Städten oder natürlich auch im Land dieselben Anwendungen genutzt werden können. Und was natürlich überhaupt nicht funktionieren würde, wenn wir sagen, Mensch, Köln und München und Frankfurt sind super ausgebaut, aber wenn ich in der Eifel bin, in der Lüneburger Heide oder im Harz, dann funktioniert es nicht. Also das ist natürlich überhaupt nicht der Gedanke von digitalen Anwendungen. Die müssen überall nutzbar sein. Und jetzt nochmal zurück zu den Fahrzeugen. Man weiß ja auch nicht, wo die Fahrzeuge sich bewegen. Also sie müssen immer Zugriff auf diese Infrastruktur haben.

Speaker2:[11:24] Uli, du warst ja auch viel und oft unter der Flagge des Breitbandausbaus unterwegs und hast ja auch viel mit Geschäften gesprochen, die sicherlich darüber beklagt haben. Was war denn so da das Feedback und auch die Rückmeldung, wofür die Notwendigkeit besteht? Fallen dir da Erlebnisse zu ein?

Speaker1:[11:39] Na klar, also vor allen Dingen, und ich meine, Jens hat es ja schon ein Stück weit gesagt, vor allen Dingen die Industrien, die auf hohe Bandbreiten, also sprich auf hohe Datenvolumina zurückgreifen und alles, was irgendeinen Datenaustausch angeht. Und jetzt denken wir nur mal darüber nach, ich bin ein fortschriftliches Unternehmen und ein Teil meiner Infrastruktur befindet sich in der Cloud, wird halt international von vielen verwendet. Also brauche ich einen ziemlich guten Zugang zu dieser Cloud und auch wieder zurück, Damit ich halt tatsächlich nicht irgendwie eine Sanduhr habe, die permanent da läuft, sondern auch Interaktion hinkriege. Und in geschäftskritischen Anwendungen, und Jens hat es auch schon gesagt, gerade im FinOps-Bereich, also da, wo ich wirklich Realtime trade, da kann ich nicht warten, bis irgendwie mal zufälligerweise meine Daten durch sind und dann im Prinzip der Kurs schon wieder weg ist. Ich sage mal, die Unternehmen und gerade in den Business Parks sind natürlich davon abhängig, auch mit anderen Ökosystemen zusammenzuarbeiten und reichen quasi ihre Anwendungen mit anderen an. Und da ist natürlich hohe Bandbreite und geringe Latenzzeit ein Muss.

Speaker2:[12:45] Jens, wenn wir zu den Rahmenbedingungen kommen, welche Rahmenbedingungen sind denn für eine erfolgreiche Transformation der digitalen Infrastruktur notwendig und welche Hemmnisse gibt es da aus deiner Sicht?

Speaker0:[12:55] Ja, also ein ganz wichtiger Punkt ist, wenn wir über Rahmenbedingungen sprechen, weil es ist richtig, dass wir über Rahmenbedingungen sprechen, weil diese Industrie natürlich nicht alleine ist, sondern im Großen und Ganzen ist sie Dienstleister für viele andere Industrien, die darauf zurückgreifen. Und das muss einem auch klar sein. Und deswegen ist auch der Stellenwert der Telekommunikation so wichtig. So und jetzt aber zu den Rahmenbedingungen, Markus. Ganz wichtig sind erstmal die politischen Ziele. Das heißt, was wird denn angestrebt? Und die Politik hat natürlich die Bedeutung von hoher Bandbreite für die Menschen und für die Unternehmen, für die Behörden erkannt. Deswegen möchte ich in deine Frage gerne so einsteigen, dass ich nochmal sage, was strebt denn die Politik an? Und zwar bis 2025 sollen 50 Prozent aller Wirtschaftseinheiten in Deutschland, das sind wieder diese etwas mehr als 46 Millionen, sollen quasi via Homes Past angebunden sein. Das heißt, das Glasfaser ist in der Straße, ist es noch nicht am Haus. Aber das ist eine Zielzahl. Also nach meinen Berechnungen, die ich durchgeführt habe und die ich veröffentlicht habe, ist dieses Ziel auch tatsächlich zu erreichen. Das politische Ziel ist erstmal das Positive, 50 Prozent, um es passt, Ende 2025 passt. Jetzt geht es aber weiter. Das nächste politische Ziel, und das gehört ja auch, das ist der nächste Schritt der Rahmenbedingungen, wo wollen wir denn hin?

Speaker0:[14:23] 2030 sollen 100 Prozent aller Wirtschaftseinheiten abgedeckt werden. Und wir haben gerade über die ländlichen Gebiete gesprochen und jetzt wird es natürlich kompliziert. Die letzten paar Prozent sind aufwendiger und die sind besonders teuer. Und nach unseren Berechnungen, und wir haben hier verschiedene Szenarien auch durchgeführt, ist eine hundertprozentige Homspass-Versorgung Ende 2030 nicht möglich. Das wird auf jeden Fall etwas länger dauern. Das heißt natürlich nicht, dass die Menschen oder die Unternehmen nichts haben, nur sie haben dann keine Glasfaser. Wir sind dann auch in einer Situation, so 2030, da werden wir sehr intensiv in Deutschland darüber diskutieren, wie die Kupfer-Glas-Migration aussieht. Das heißt, der Wunsch, Kupfer abzuschalten oder Koaxialkabel, also TV-Kabel abzuschalten, der wird sehr stark sein. Und es wird sich alles in eine Infrastruktur bewegen, nämlich Glasfaser. Und deswegen wäre es tatsächlich auch relativ wichtig, dass wir da weit vorangekommen sind. Aber abschalten, das sage ich immer, das geht immer nur dann, Wenn natürlich die Voraussetzungen auch da sind, wenn ausreichend Glas da ist und wenn die Haushalte und Unternehmen angeschlossen sind.

Speaker0:[15:44] Ansonsten gibt es natürlich noch weitere regulatorische, gesetzliche Rahmenbedingungen. Das Allerwichtigste ist, dass diese Rahmenbedingungen der Politik und der Regulierung darauf abzielen, Planungssicherheit zu schaffen und Investitionen zu fördern. Die Investitionen müssen weiter in unseren Markt gehen und das ist kein kleiner Markt, was die Investitionen angeht. Im letzten Jahr, also 2023, wurden 13,2 Milliarden Euro in den Breitbandausbau, das ist ohne die Mobilfunklizenzen, investiert. Und das stemmen die Deutsche Telekom und all die alternativen Wettbewerber gemeinsam. Und wir müssen zusehen, dass diese Zahl erhalten bleibt und dass die Investitionen auch steigen für die Zukunft. Und deswegen ist es so wichtig, auch diese Planungssicherheit hinzubekommen. Und dazu zählt auch, dass die Genehmigungsverfahren, dass Standards.

Speaker0:[16:48] Dass die Förderprogramme transparent sind. Also das sind alles Punkte, die auch Investoren verunsichern könnten. Und deswegen ist darauf zu achten, dass wir hier eine hohe Sicherheit für die Investoren, für die Unternehmen auch im Markt haben. Also wie unterschiedlich sich Rahmenbedingungen auswirken können, das sehen wir, wenn wir in die einzelnen Bundesländer reingehen. Schleswig-Holstein ist seit vielen Jahren weit vorne, was den Glasfaserausbau angeht. Nämlich 89 Prozent aller Wirtschaftseinheiten sind mit Homes Past versorgt und mit Homes Connected bereits 52 Prozent. Das ist ein fantastischer Wert für Deutschland und ich würde mir wünschen, dass wir das natürlich überall in Deutschland so haben. In Baden-Württemberg sieht es aber ganz anders aus. Und Markus, das ist genau deine Frage nach den Rahmenbedingungen, weil dort ein anderer Ansatz gefahren wurde. Ja, was ist das Ergebnis? Die Zahl Homes Pass ist eben nicht 89 Prozent, sondern nur 29.

Speaker0:[17:49] Und Homes Connected, hatte ich gerade gesagt, in Schleswig-Holstein 52 und in Baden-Württemberg nur 13 Prozent. Also das heißt, wir haben einen Flickenteppich gefördert durch den Föderalismus. Jedes Bundesland und jede Kommune hat andere Rahmenbedingungen, in Klammern, was natürlich viele Netzbetreiber auch wahnsinnig macht, weil sie sich immer wieder neu darauf einstellen müssen. Aber der Effekt ist eigentlich dramatisch, dass wir doch eine sehr unterschiedliche Ausgangsposition haben. Wo stehen wir heute mit der Glasfaserversorgung in Deutschland?

Speaker2:[18:25] Man spricht ja bei den Anbietern auch mal von der großen Farbenlehre, was natürlich auf der anderen Seite auch auf die Politik zutrifft. Farbenlehre bedeutet, du hast eben von den Investoren gesprochen und der Planungssicherheit, also sowas wie Magenta, Telekom, Rot, Vodafone, Blau, Telefonica, O2. Das ist natürlich eine ganze Menge anderer Anbieter noch, sowas wie 1&1 oder auch die kleinere Glasfaser-Anbieter, um die geht es ja am Ende. Ich erinnere mich auch eigentlich in den letzten 15 Jahren eigentlich an jeden Wahlkampf, auch Farbenlehre, dass die Parteien eigentlich immer alle gefordert haben und dann die, die dann endlich in die Regierung getreten sind, in einem Koalitionsvertrag dieses Thema immer ganz nach vorne gestellt haben und natürlich gesagt haben, ja, dass der Breitbandausbau der große Wirtschaftstreiber ist und dass da irgendwas getan werden muss. Das ist aber sehr langsam vorangekommen. Warum ist es denn eigentlich bisher nicht passiert? Und was wird wahrscheinlich dann in den nächsten zehn Jahren besser laufen?

Speaker0:[19:17] Ja, Markus, das hast du natürlich super erkannt. Das ist so in der Politik und in den Sonntagsreden wird das natürlich ganz schnell thematisiert. Aber die Politik kann nur die Rahmenbedingungen schaffen und bauen müssen andere Unternehmen. Also in die Verantwortung gehen genau die Unternehmen, die du gerade gesagt hast. Die großen Player natürlich, Telefonica, Vodafone, Deutsche Telekom.

Speaker0:[19:39] Die mittelgroßen Mnet, Netcolon, Telekolumbus, aber eben auch viele Stadtwerke. Und hier muss der Brückenschlag gelingen von der Politik zu den Unternehmen und das ist ganz wichtig und die Unternehmen achten auch immer wieder darauf, dass, und das ist eine der wichtigsten Rahmenbedingungen, dass ein fairer Wettbewerb herrscht. Wir kommen nun mal aus einem sehr speziellen Markt. Dieser Markt ist geprägt von einem ehemaligen Monopol und dieses ehemalige Monopol wurde aufgebrochen. Das ist aber bis heute tatsächlich auch in gewisser Weise fragil. Wir haben einen funktionierenden Wettbewerb im Glasfaserbereich allemal. Im Mobilfunk haben wir deutlich weniger Player. Also da kann man durchaus mal diskutieren, auch über den Wettbewerb im Markt. Aber das ist genau der Punkt, der hier auch eine Rolle spielt, nämlich die Unternehmen müssen sich darauf verlassen, dass seitens der Regulierung dieser Wettbewerb sichergestellt wird. Und das ist ein ganz, ganz wichtiger Punkt. Und wenn Unternehmen hier das Gefühl haben, das stimmt nicht oder einer wird bevorzugt beispielsweise, dann werden möglicherweise Investitionen eben auch zurückgezogen.

Speaker0:[20:52] Ein anderer Punkt ist, was ich eben schon kurz gesagt habe, das sind eben Investitionen.

Speaker0:[20:57] Die Genehmigungsverfahren, das ist auch so ein Stolperstein oder du sagtest glaube ich gerade Hürde und diese Genehmigungsverfahren und die langfristigen Abstimmungen, die man hat zwischen allen Stakeholdern, die müssen unbedingt vereinfacht werden. Da gibt es aber positive Beispiele in Deutschland und die möchte ich hier auch nennen. Also mein Lieblingsbeispiel ist das Land Hessen hat ja eine erste Digitalministerin, die Frau Professor Sinemus und in Hessen wurde ein Breitbandportal eingerichtet, um diese ganzen Genehmigungsverfahren erstens zu digitalisieren und zweitens zu beschleunigen. Und das hat auch funktioniert. Also ich habe mir natürlich mit großer Neugierde eben auch die Zahlen zwischen 2023 im Homes Past Ausbau und 2024 angesehen und 2023 waren das 46 Prozent und 2024 waren es 9 Prozent Punkte mehr, nämlich 55 Prozent. Und da sieht man eben, dass das auch wirkt, wenn die Politik hier erstens die Wichtigkeit erkennt und zweitens aber auch sagt, wir tun jetzt etwas, damit es für die ausbauenden Unternehmen etwas einfacher wird. Und deswegen ist hier dieser Umgang mit den Rahmenbedingungen und die Diskussion zwischen Politik und der Wirtschaft so wichtig.

Speaker2:[22:20] Uli, du kannst ja die Perspektive so eines Investoren einnehmen. Was ist denn so deine Beobachtungen gewesen in den letzten Jahren? Wo hat das denn besonders gut geklappt mit dem Breitbandausbau?

Speaker1:[22:31] Ja, grundsätzlich glaube ich war die erste Phase gerade aus Investorensicht sehr stark gelingt aus Fördergeldern. Und Jens hatte eben mal so ein paar Zahlen so in den Raum gestellt, dass es ja nicht wenig Geld unterwegs gewesen. Das zweite, was natürlich für Investoren wichtig ist, wenn ich dann da ausbaue, wie lange habe ich dann einen Gebietsschutz, in Anführungszeichen, bevor das liberalisiert wird? Das ist natürlich auch eine wesentliche Bankbreite, die dahinter steckt. Und dann geht es halt rum, und ich glaube, das ist gerade vor allem für Glasfaserfirmen so entscheidend, neben der Fähigkeit, Glasfasernetze zu betreiben, brauchst du Ausbaukapazität. Also du brauchst Leute, die die Straße aufmachen, Kabel reinlegen, Leerrohre reinlegen und die gut reinlegen, sodass nachher irgendwie auch von den Homes Pass zu Homes Connected ganz einfach erschlossen werden kann. Und da sehe ich im Moment zumindest für die Unternehmen viele Herausforderungen, weil so viel Kapazität wie benötigt ist es gar nicht da. Und ich meine, ein großer Telekommunikationsanbieter hat dann Gärtner angefangen, um zu schulen, um genau sowas zu tun.

Speaker1:[23:34] Das ist schön, aber das ist halt auch eines der Wahrheiten, die das ganze Thema so ein bisschen umtreibt. Und ich würde nochmal so kurz auf Jens Punkt eingehen. Neben dem Föderalismus hat ja jede Kommune und jede Gemeinde nochmal ihre eigene Regel. Also das heißt, ich muss ja quasi schon fast mit jedem Bürgermeister einen Vertrag schließen, um wirklich ausbauen zu können. Und das macht es halt nicht leicht. Und ich glaube, aus Investoren-Sicht natürlich das Entscheidende, nämlich genau das, was Jens sagt, nicht Homes Pass, Homes Connected, sondern die Haushalte, die sie nachher zahlen, dass Umsätze reinkommen.

Speaker1:[24:12] Dass alles andere ist erstmal Voraussetzungen schafft, aber ist noch kein Geschäft. Also da kommt ja, wenn ich jetzt ein Glasfasernetzwerkbetreiber bin, da kommt ja kein Geld rein. Also Geld kommt erst dann rein, wenn auch wirklich ein Haushalt oder ein Wirtschaftsbetrieb angeschlossen ist und den nutzt.

Speaker0:[24:26] Ganz genau. Und es müssen nicht nur die Baukapazitäten, Uli, die du angesprochen hast, verfügbar sein. Und das ist tatsächlich ein Engpassfaktor. Und die Baukapazitäten sind in den letzten Jahren deutlich teurer geworden. Jetzt kann man sich fragen, warum? Auch durch die Förderung. Also die Unternehmen, die ausgebaut haben, haben davon tatsächlich profitiert, dass mehrere Milliarden Euro, nämlich im zweistelligen Bereich, hier für den Glaswasserausbau zur Verfügung gestellt wurden. Aber ein anderer Punkt ist eben auch, die Qualität im Ausbau sicherzustellen. Also nicht nur die Kapazitäten zu haben, sondern es wurde natürlich auch aus dem Ausland und auch aus Deutschland, wurden alle, die irgendwie eine Schaufel in der Hand haben, halten können und einen Bagger bedienen können, die wurden natürlich eingesetzt.

Speaker0:[25:15] Mitunter mit fatalen Folgen, dass andere Infrastruktur beschädigt wurde. Im Idealfall ist das vielleicht mal eine Stromleitung. Im ganz ungünstigen Fall ist das vielleicht auch eine Gasleitung, die beschädigt wird. Da wird es natürlich nicht mehr lustig. Oder wenn ein historisches Straßenpflaster aufgemacht werden muss und wieder zugemacht werden muss. Dann sackt das Ganze aber 30 Zentimeter ab. Oder es wird ausgebaut in der Nähe von Bäumen und ein halbes Jahr später ist keiner dieser Bäume mehr am Leben. Also deswegen ist die Ausbauqualität auch so wichtig. Also wir müssen auf die Kapazitäten und die Qualität achten.

Speaker2:[25:58] Jetzt gibt es neben den Rahmenbedingungen vielleicht auch so eine Haltung Never Change Running System, wenn es um Konnektivität geht, also so eine Art Technologie-Zurückhaltung als Hemmnis. Welche Ansätze werden denn da gesehen von euch, um diese abzubauen?

Speaker0:[26:15] Also da fällt mir immer wieder auf, wenn ich in den USA bin, es gibt eine ganz andere Begeisterung, einen ganz anderen Umgang mit Technologie. Und das finde ich, ich bin immer wieder sehr angetan davon und würde mir das auch in Deutschland wünschen. Also einfach mehr ausprobieren und auch mal etwas temporär ausprobieren und zu sagen, vielleicht funktioniert das über zwei, drei Jahre und danach muss ich mir was Neues überlegen. Also wir wollen Investitionssicherheit, wir wollen Planungssicherheit und das soll nicht für drei Jahre, sondern ich übertreibe ein klein bisschen für 30 Jahre funktionieren. Ein ganz wichtiger Punkt ist Bildung und Aufklärung.

Speaker0:[26:58] Im Umgang mit neuen Technologien. Und ich bin ja nun Vertreter einer Hochschule, nämlich der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg. Und ich würde mal sogar bei Schulen beginnen, natürlich bei uns an der Hochschule, aber auch bei den Universitäten.

Speaker0:[27:12] Der Umgang mit neuen Technologien ist kein Zufall, sondern muss trainiert werden. Und das machen wir auch. Ich bin auch Studiengangsleiter eines Marketing Masters, eines BWL-Angebotes bei uns an der Hochschule. Und ein ganz wichtiger Brückenschlag ist, dass wir nicht nur die traditionellen BWL-Inhalte hier vermitteln, sondern eben auch den Umgang mit neuer Technologien. Und immer wieder werden die Studierenden in Situationen reingeschickt, wo es darum geht, was kann ich mit künstlicher Intelligenz machen? Wie kann ich in der Industrie oder in dem Unternehmen digitalisieren? Wie kann ich einen Transformationsprozess basierend auf der Digitalisierung zum Erfolg bringen? Wie kann ich das notwendige Change-Management im Unternehmen verankern und eben auch die Mitarbeiter zum Mitmachen bewegen und nicht, dass Blockaden hier ausgelöst werden. Also ich halte das für ganz wichtig, früh anzufangen und eine ganz starke Verankerung in der Lehre. Jetzt, also ich kann das ja nur nochmal betonen, bei uns ist das immer wieder Thema.

Speaker0:[28:24] Wir haben auch einen Beirat gegründet für unseren Fachbereich Wirtschaftswissenschaften und dem gehören auch viele Technologieunternehmen ein und die unterstützen uns natürlich auch dabei. So waren wir in einem der letzten Semester mit circa 40 Studierenden bei der Deutschen Telekom und hatten einen AI-Tag.

Speaker0:[28:46] Das heißt, wir haben uns aktiv mit den Einsatzmöglichkeiten von künstlicher Intelligenz beschäftigt und wir haben dann auch diesen spannenden Brückenschlag geschlagen, nämlich was bedeutet denn das für die Mitarbeiter, für die Kompetenzen und haben über Technologie und über Menschen gesprochen. Und genau das ist es, was wir brauchen. Und wenn…

Speaker0:[29:10] Wenn Menschen Erfahrung gemacht haben mit neuen Technologien, dann sind sie auch viel, viel offener und dann wollen sie selten zurück. Und es gibt gerade eine ganz aktuelle Studie von Verivox und da hat sich nochmal gezeigt, 53 Prozent der Glasfasernutzer möchten nie wieder zurück zu einer anderen Technologie. Warum? Weil sie Stabilität, Geschwindigkeit, kurze Latenzzeiten, hatten wir ja schon drüber gesprochen, das ist für Gamer ist das natürlich super wichtig, weil sie das zu schätzen gelernt haben und sie möchten nicht mehr auf ein Kupfernetz oder auf ein Koaxialnetz. Also es ist eine große Herausforderung in der Lehre, in der Ausbildung. Es ist aber auch eine große Herausforderung für die Unternehmen.

Speaker0:[29:57] Aktiv gegen diese Technologie-Zurückhaltung anzuarbeiten und die Vorteile von Glasfaser darzustellen. Und da würde ich mir auch wünschen, dass es eine viel stärkere konstatierte Aktion zwischen den Playern gibt zugunsten von Glasfaser. Warum soll ein Kunde, der vielleicht auch heute schon 250 Megabit Vectoring hat, warum soll der auf eine 500 Megabit Leitung oder auf einen Gigabit gehen? Damit er in Zukunft natürlich auf der sicheren Seite ist und damit alles genutzt werden kann, was an digitalen Anwendungen auf den Kunden zukommt. Und man muss auch wissen als Kunde, das Datenvolumen pro Jahr steigt in Deutschland zwischen 30 und 40 Prozent. Und da muss man natürlich gerüstet für sein, sonst funktionieren die schönen Anwendungen, die man haben möchte, irgendwann nicht mehr oder sind ruckelig.

Speaker1:[30:53] Ja, ich bin 100% bei dir, Jens. Also gerade Aufklärung ist ein wichtiger Faktor in dem ganzen Thema. Also ich sage mal, die Marketiers und die Leute, die Marketingkommunikation machen, die tun sich immer schwer, wenn verschiedene Technologien miteinander verglichen werden und der Kunde eigentlich ja nur ein Produkt haben will, einen Service haben will. Und ich glaube, gerade diese Vorteile von neuen Technologien müssen da mehr in den Vordergrund gestellt werden, damit die verstanden werden. Und ich bin 100 Prozent auch bei dir. Das muss auch schon viel früher, eigentlich schon in Schulsystemen viel früher anfangen, diese Aufklärung. Ich meine, die meistgesprochene Sprache dieser Welt ist die Maschinensprache, ja, aber es gibt kein Unterrichtsfach zum Thema Maschinensprache, ja, so und ich glaube, wir leben immer noch in einer Welt der klassischen, ich sag mal, Ausbildung und Schule, ja, und all die neuen Themen, die uns gerade so umgeben, ja, die uns auch, ich sag mal, zukunftsfähig machen, werden schon ein Stück weit ausgeblendet, bis man groß ist, ja, wo ich dann sage, das ist aber zu spät, ja, also müssen wir viel früher schon mit anfangen.

Speaker2:[31:58] In unserem System liegt ja das Thema Wachstum zugrunde, das können wir ja gerade auch in diesem Winter ja wieder feststellen und was uns natürlich dann beschäftigt ist natürlich auch neue Geschäftsmodelle zu finden, die Wachstum ankurbeln. Welche Rolle spielt denn dabei aus deiner Sicht die Konnektivität und hast du Beispiele für erfolgreiche Geschäftsmodelle, die durch vernünste Ökosysteme und starke Konnektivität entstanden sind?

Speaker0:[32:20] Ja, das hatte ich ja vorhin schon gesagt, als ich von dem Henna-Ei-Problem gesprochen habe und die Bandbreite muss da sein und dann entwickelt sich was. Und jetzt wird es spannend und was sich entwickelt, das sind genau diese neuen Ökosysteme, das sind die neuen Geschäftsmodelle und was da sich in den letzten Jahren natürlich ganz stark entwickelt hat und mittlerweile ja auch volkswirtschaftlich schon relevant sind, das sind Plattformmodelle, Plattformökonomien. Und datengetriebene Dienstleistungen. Das sind Abo-Modelle, Subscription-Modelle, die sich hier durchgesetzt haben. Das heißt, wir haben ganz andere Geschäftsmodelle als diejenigen, die aus der industriellen Produktion beispielsweise kommen. Und die brauchen.

Speaker0:[33:04] Geschwindigkeit, die brauchen Stabilität, die brauchen kurze Latenzzeiten und die brauchen Zuverlässigkeit vor allen Dingen eben auch. Und das führt dazu, dass wir ganz andere vernetzte Systeme haben zwischen den Stakeholdern, also zwischen den Unternehmen, mit den Partnern, mit den Kunden, mit den Zulieferern. Und dann entsteht eine ganz andere Flexibilität, die Produkte oder die Services auf die Marktänderungen anpassen zu können. Und das ist genau das, was wir brauchen. Wir brauchen mehr Schnelligkeit, das, was im Markt passiert, zu interpretieren, dann Antworten zu finden und dann ganz schnell in die IT, in die Datensysteme reinzubekommen. Und das muss idealerweise wie im Flow passieren und da darf es keine Sollbruchstellen geben. Das dauert lange, das kostet Zeit, das kostet Geld und führt mitunter dann dazu.

Speaker0:[33:58] Dass auch Märkte vielleicht nicht richtig interpretiert werden und dass Anpassungsprozesse viel zu lange dauern. Vielleicht kann man auch die Automobilindustrie da ranziehen, wo wir uns ja in Deutschland wundern, warum hat diese Transformation nicht viel eher stattgefunden? War das nicht klar, als man die Märkte analysiert hat, dass der Weg in diese Richtung geht? Und heute haben wir Elektromobilität von deutschen Herstellern, die ganz klar unterlegen sind chinesischen Alternativen oder den amerikanischen Alternativen. Natürlich wird daran gearbeitet und ich glaube auch daran, dass da wieder auch Boden gut gemacht wird und überholt wird. Aber diese Transformation und die Durchgängigkeit hat hier ganz offensichtlich nicht funktioniert. Und alles in allem kann man sagen, es kommt immer auf die Konnektivität an. Das ist eine der Grundvoraussetzungen. Und die Konnektivität erlaubt einfach den Datenaustausch, den reibungslosen Datenaustausch in Echtzeit. Und dann können datenbasierte Entscheidungen eben viel schneller umgesetzt werden und Unternehmen haben dann auch eine ganz andere Sicherheit mit der Volantilität der Märkte umzugehen.

Speaker2:[35:12] Es ist ja gerade ein sehr prominenter Job ausgeschrieben. Deutschland sucht einen neuen Bundeskanzler oder eine neue Bundeskanzlerin. Lieber Jens, wenn du in der Hinsicht des Themas Breitbandausbau mal für einen Tag Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland sein dürftest, welche eine Sache würdest du dir wünschen, dass sie umgesetzt wird oder würdest du dann gerne entscheiden, die besonders relevant ist für unser Thema?

Speaker0:[35:37] Das ist ja eine spannende Frage. Also diese Situation, diese Aufgabe würde ich ja super gerne mal wahrnehmen. Da fallen mir natürlich ganz viele Sachen ein, aber es muss ja pragmatisch sein, muss schnell umsetzbar sein. Ich glaube, ich würde tatsächlich bei diesem Klassiker anfangen, einheitliche Genehmigungsverfahren in ganz Deutschland. Das würde ich mir wünschen, weil das würde viel ausmachen.

Speaker0:[36:02] Und damit bieten wir auch eine Orientierung für die Kommunen, für die Länder und natürlich der Bund kann eben die Impulse hier setzen. Also ich glaube, das wäre so der wichtigste Punkt und Förderung würde ich mir auch genau ansehen, das wäre der zweite Punkt, denn wir haben eine interessante Erfahrung gemacht, dort wo wir fördern und ich hatte ja schon gesagt, es ist ein zweistelliger Milliardenbetrag, der hier auch gefördert wird für den Ausbau. Das Ergebnis ist aber, dass es dreimal so lange dauert, weil es viel komplizierter ist. Das heißt, Förderung ist auch nicht immer gut. Also wir sollten eine Priorität haben für den eigenwirtschaftlichen Ausbau. Das geht schneller und die Unternehmen haben auch die Power, das zu machen und gefördert werden sollte nur dort, wo es wirklich notwendig ist. Also vielleicht in der hintersten Ecke des Schwarzwaldes, in der hintersten Ecke der Eifel, da sollte dann gefördert werden. Also wo jetzt wirklich keiner der Protagonisten noch Lust hat, etwas zu machen. Also ich glaube, die beiden Sachen würden mir einfach, wenn du mir jetzt ein bisschen mehr Zeit gibst, dann würden mir, glaube ich, noch mehr Sachen einfällt.

Speaker2:[37:07] Wir können das gerne noch ergänzen. Lieber Uli, stell dir vor, wir würden heute hier mit Jens in seiner Rolle, in seiner Neuen sprechen als Bundeskanzler. Was hättest du für einen Wunsch an den Jens, was er denn bitte mal machen soll?

Speaker1:[37:18] Den Wunsch an den lieben Jens als Bundeskanzler, lieber Herr Kanzler. Also ich würde mir wünschen, dass wir für die Bundesrepublik Deutschland eine klare Digitalagenda haben, die auf vier Punkte fixiert wird und die für jeden klar ist. Also ein bisschen vergleichbar mit dem… Zwar nicht totalitären wie in China, aber doch eine relativ klare Ambition, bis wann wir wo sein wollen. Und der Breitbandausbau gehört dazu, definitiv. Aber dazu gehört auch die Digitalisierung der Behörden und aller möglichen Prozesse, die so existieren. Und das ist für mich elementar in dieser Vier-Punkte-Liste, die digitale ID jeder Bundesbürgerin und Bundesbürger. Also wir sprechen immer über Digitalisierung und wir kriegen es nicht hin, eine digitale ID in der Cybernation Deutschland hinzubekommen. Und das ist für mich eines der Grundschlüssel. Und der vierte Punkt in der Digitalagenda ist für mich ganz klar, wir brauchen tatsächlich auch mal auf der Bundesebene einen Digitalminister, der tatsächlich, auch wenn wir heute einen nominiert haben, der neben Verkehr noch ein paar andere Sachen macht, aber wir brauchen wirklich eine, die das ausschließlich macht und das Thema nach vorne treibt, damit Deutschland in dem Umfeld tatsächlich führend ist.

Speaker2:[38:47] Also lieber Jens, falls das klappt mit dem einen Tag. Ja, da habe ich viel zu tun. Eine Bewerbung für den Digitalminister, der Bundes-CIO sozusagen.

Speaker0:[38:55] Ja, genau. Aber das kann ich nur unterstreichen, Ulle, du hast natürlich auch die richtigen Punkte angesetzt, nämlich diese Digitalstrategie. Also wir brauchen tatsächlich einen Orientierungsrahmen. Also die Politik muss erkennen, wie wichtig eine digitale Infrastruktur im internationalen Vergleich ist. Das ist wettbewerbskritisch für Deutschland. Also wir dürfen da nicht nachlässig sein, sondern wir müssen weit vorne sein und deswegen, Uli, das kann ich nur unterstreichen, wo möchten wir hinkommen und dann eben auch alle Hebel in Bewegung setzen, dass das auch funktioniert und dass es nicht nur so ein politisches Ziel ist, was dann nach zwei Jahren wieder gerissen wird, so wie das bei der Elektromobilität ja der Fall ist, sondern dass wir sagen, nee, das ist jetzt verlässlich für die Investoren, für die Menschen, für die Unternehmen. Wir sind in so und so vielen Jahren sind wir durch und dann haben wir Glasfaser für alle.

Speaker2:[39:54] Jetzt du arbeitest viel mit Studierenden zusammen und hast auch dadurch sicher einen ganz guten Blick darauf, wie es um das Gründen in Deutschland steht. Ja, was würdest du denn aus deiner Erfahrung jungen Gründern heute mit auf den Weg geben in Hinsicht auf Geschäftsmodelle und Konnektivität?

Speaker0:[40:09] Ja, erst mal bietet natürlich die Digitalisierung Vielen Dank. Und auch natürlich die damit verbundene Bandbreite, die zur Verfügung steht, ganz viel Raum für neue Ideen. Man kann Prozesse neu definieren, kann etwas neu denken, was auch etabliert ist und kann und hat auch niedrigere Markteintrittsbarrieren. Also dieses Ausprobieren ist, glaube ich, einer der ganz wichtigen Punkte. Und es ist nicht nur ein Ausprobieren, ob die Idee funktioniert, sondern es ist auch ein Ausprobieren für einen selber, für Mindset. Denn nicht jeder ist auch Gründer und hält auch den Druck, den finanziellen Druck, Investoren zu bekommen und mit Kunden zu sprechen und so, hält das auch aus. Also ich sage mal, das Mindset sollte eben auch ausprobiert werden, ist man ready zum Gründen. Ich ermutige übrigens immer wieder, auch in der Vorlesung gerade in den ersten Semestern und sage, unsere Hochschule bildet nicht nur aus für die abhängige Beschäftigung, sondern eben auch fürs Gründe. Und wir haben da mehrere Angebote, damit Studierende in Kontakt kommen, überhaupt mit der Idee, ich könnte ja jetzt gründen. Und insgesamt sind schon eine ganze Reihe von erfolgreichen Unternehmen.

Speaker0:[41:25] Im Lebensmittelbereich, ToFoods beispielsweise oder im Softwarebereich aus unserer Hochschule gegründet worden. Das Zweite, was ich unbedingt empfehlen würde, ist, nicht nur die Idee zählt. Also eine Idee zu haben und dann zu warten, dass der Kunde um die Ecke kommt, das funktioniert in der Regel nicht, sondern man muss an den Vertrieb denken und man muss über den Kontakt zum Kunden nachdenken und wie kann der Kunde überzeugt werden, dass das funktioniert. Und das ist oft ein Punkt, der unterschätzt wird. Und da kommen natürlich sehr traditionelle betriebswirtschaftliche Überlegungen auch zum Tragen. Also welche Vertriebskanäle, welche Kommunikation muss ich aufsetzen, damit es auch funktioniert. Und dann eine Erfahrung, die ich selber gemacht habe, weil ich erstens ein paar Unternehmen beteiligt bin, aber auch mehrfach gegründet habe und wichtig ist eben Flexibilität zu wahren. Die Gründungsidee muss immer wieder an den Markt angepasst werden. Da muss man ganz ehrlich sein. Also es ist ganz selten so, dass die Gründungsidee sich einmal so durchsetzt, sondern viele Sachen funktionieren eben nicht wie erwartet. Und andere Sachen funktionieren aber viel besser als erwartet. Und damit muss ich natürlich klarkommen und sagen, okay, wenn das so ist, was bedeutet denn das und wie kann ich das jetzt im Unternehmen auch entsprechend berücksichtigen?

Speaker0:[42:48] Und letztendlich, wir sind in Deutschland natürlich oft ein bisschen zurückhaltend, vielleicht auch manchmal Bedenkenträger. Und als Gründer muss man ganz klar die Chancen sehen. Die Risiken auch, aber man muss die Chancen sehen. Und es gibt natürlich zahlreiche Chancen, nämlich ein Unternehmen aufzubauen, das aktiv zu gestalten, auch ökonomische Vorteile zu haben als Unternehmer. Und das kann, wenn es gelingt, denn ausgesprochen erfüllend sein.

Speaker2:[43:19] Ich danke euch beiden für den spannenden Austausch und wie immer an dieser Stelle die Frage, was habt ihr aus dem Gespräch mitgenommen? Lieber Uli, möchtest du starten?

Speaker1:[43:28] Ja, sehr gerne. Also erstmal, es ist meine Ehre, mit dem äußerst sympathischen und kompetenten Bundeskanzler für heute gesprochen zu haben. Also das ist Nummer eins. Ich habe ein paar Punkte mitgeschrieben, die ich mitgenommen habe. Der erste Punkt, der mir auf die Liste gekommen ist, ist der Umgang mit neuen Technologien, muss Spaß machen. Also da muss eine Emotion dahinter stecken. Das darf nicht kalt technologisch sein, sondern muss irgendwie zum Gesellschaftssystem gehören, das ist Nummer eins. Nummer zwei ist die einheitlichen Rahmenparameter. Und Jens hat ja so ein paar ganz gute Beispiele aufgeführt. Warum nimmt man solche Best Practices nicht und bringt sie in andere Bundesländer rein, sodass man im Prinzip davon partizipiert? Und last but not least nehme ich mit Mut zum Gründen und die Chance erkennen.

Speaker1:[44:21] Das Bedenkentum mal ein Stück auf die Seite legen, um mit Zuversicht in diese Zukunft zu starten. Denn für uns als Wirtschaftsstandort hier in Deutschland ist es wichtig, dass wir viele Gründerinnen und Gründer haben, die uns halt auch jetzt mit neuen Innovationen logischerweise beglücken. Also das waren so die Hauptpunkte. Neben der Tatsache natürlich, dass der Breitbandausbau jetzt nochmal ein bisschen Beschleunigung braucht. Nicht an Homes Pass, sondern wirklich Homes Connected and Homes Paid. Also tatsächlich, dass wir diese Glasfasertechnologie dann auch logischerweise als Wirtschaftsstandort nützen können.

Speaker0:[44:59] Gut und von meiner Seite, ich kann nur nochmal wiederholen, die digitale Infrastruktur ist entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit des Landes, der Unternehmen und ohne Wenn und Aber. Und das muss einem klar sein, das muss der Politik, das muss den Verbänden, das muss auch den Unternehmen klar sein. Und diese Bedeutung muss erkannt werden und die muss aktiv kommuniziert werden. Also in diesem Punkt wirklich mehr Offenheit, mehr Kommunikation und eine Chancendiskussion würde ich mir wünschen. Und ich möchte auch nochmal unterstreichen, das Angebot muss zuerst da sein. Es muss ein hochleistungsfähiges digitales Netz zur Verfügung stehen und viele Ideen über Anwendungen kommen dann anschließend. Und wir müssen die Voraussetzungen schaffen. Und wir dürfen in Deutschland diese Art von Infrastruktur nicht vernachlässigen, sondern wir müssen hier proaktiv und ganz weit vorne sein.

Speaker2:[45:55] Vielen Dank. Ich denke, dieses Thema Breitbandausbau ist eines, wo ich mich freuen würde, wenn wir in absehbarer Zeit irgendwann wieder zusammen einchecken und mal gucken, was denn passiert ist. Allerspätestens vielleicht in drei, vier Jahren, wenn es dann wieder darum geht, dass eine Regierung gewählt ist. Und ja, lieber Jens, ich danke dir für deine Zeit, für deine Einblicke, für deine Expertise und dass du heute unser Gast warst.

Speaker0:[46:15] Ich danke euch beiden.

Speaker2:[46:16] Das war der Digital Pacemaker Podcast mit Dr. Jens Böcker, Professor für Marketing an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg. Wenn ihr unseren Newsletter abonnieren möchtet, besucht digitalpacemaker.de und registriert euch dort. Informationen zur heutigen Folge findet ihr wie immer in den Shownotes. Folgt uns jetzt auf eurer Podcast-Plattform und verpasst keine unserer Folgen. Viel Spaß und bis zum nächsten Mal.

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