mit Ulrich Irnich & Markus Kuckertz

Shownotes

In Folge #13 geht es um das Thema NextSpace – also um Satellitentechnologie, die im All auf neue Missionen umprogrammiert werden kann und damit zum Beispiel auf Notfälle reagiert oder neue Fähigkeiten gewinnt. Zu Gast haben wir Christian Lindener, Co-Founder Reflex Aerospace und Interimsgeschäftsführer von UN:IO Enterprise

Chris und die verschiedenen Teams hinter UN:IO Enterprise entwickeln eine Satelliten-Konstellation für eine souveräne europäische Kommunikationsinfrastruktur. Diese „technologische Unabhängigkeitserklärung Europas“ soll ab 2025 schnelles Internet, autonome Mobilität und selbsttätigen Austausch von Informationen zwischen verschiedenen technischen Anlagen ermöglichen.

In dieser Folge des Podcasts wird verständlich und nachvollziehbar diskutiert, warum wir eine eigene, autarke und sichere Satellitenkommunikation benötigen, wie die Technologien rund um Next Space die Entwicklung, Produktion und den Betrieb von Satelliten revolutioniert und wie innovative und vernetzte StartUps den etablierten Anbieter des ClassicSpace einen spannenden Wettkampf um die Zukunft liefern. Mehr zu UN:IO Enterprise findet Ihr auf https://www.unio.global. Wer mehr zur von Chris mitbegründete Reflex Aerospace wissen will, schaut hier https://www.reflexaerospace.com.

Euer Feedback zur Folge und Vorschläge für Themen und Gäst:innen sind sehr willkommen! Vernetzt euch und diskutiert mit:

Mitwirkende – Hosts: Ulrich Irnich & Markus Kuckertz // Produktion: Daniel Sprügel & Sören Wahlers, Maniac Studios (https://maniacstudios.com) // Redaktion: Marcus Pawlik // Kommunikation & Community: Anna-Lena Sodies // Team behind the team: Sonja Uller & Stephanie Nguyen Gia © Digital Pacemaker Podcast 2022

Zusammenfassung

In dieser Episode des Digital Pacemaker Podcasts tauchen wir tief in die Welt der Satellitentechnologie und ihre Relevanz für die Zukunft Europas ein. Gemeinsam mit unserem Gast Christian Lindner, Co-Founder von Reflex Aerospace und Interimgeschäftsführer von UNIO Enterprise, erörtern wir die Notwendigkeit einer eigenen europäischen Satellitenkonstellation. Diese soll nicht nur die Kommunikationsinfrastruktur Europas unabhängig gestalten, sondern auch auf eine Vielzahl von Einsätzen, beispielsweise in Notfällen, reagieren können. Wir beleuchten die Vision von schnellem Internet und direkten Datenverbindungen, die Europa bis 2025 zur Verfügung stehen sollen, und diskutieren die Herausforderungen und Chancen, die mit dieser technologischen Unabhängigkeit einhergehen.

Christian teilt seine persönliche Leidenschaft für den Weltraum und den Innovationsgeist, der ihn motiviert hat, im Bereich Luft- und Raumfahrt tätig zu werden. Wir sprechen über die technische Evolution von Satellitenkommunikation und wie sich die Kosten und Zugänglichkeit in den letzten Jahren für kleinere Unternehmen dramatisch verändert haben. Diese Entwicklung hat neue Akteure ins Spiel gebracht, die sich darauf spezialisiert haben, Satelliten schneller und kostengünstiger als die traditionellen großen Unternehmen zu entwickeln.

Ein zentrales Thema unserer Diskussion ist die digitale Souveränität, die in der heutigen Zeit als unverzichtbar gilt. Wir erfahren, warum Konnektivität ein Grundrecht sein sollte und welche Rolle Satelliten dabei spielen können. Christian bringt ein eindrückliches Beispiel aus Bayern, das die Gefahren mangelnder Konnektivität, insbesondere beim autonomen Fahren, deutlich macht. Er argumentiert, dass Europa seine eigenen Systeme entwickeln muss, um nicht von Drittanbietern abhängig zu sein, insbesondere im Hinblick auf sicherheitsrelevante Anwendungen.

Im Verlauf des Interviews werden auch die verschiedenen Facetten von Innovation in der Raumfahrt behandelt. Christian erläutert, wie Reflex Aerospace und UNIO Enterprise versuchen, bestehende Systeme zu hinterfragen und zu optimieren. Dabei spielt die Idee von Next Space eine zentrale Rolle, die sich von klassischen Ansätzen abhebt und einen attraktiven Markt für innovative Unternehmen schafft. Die Konversation beleuchtet auch, wie kleinere und mittelständische Unternehmen zunehmend die Innovationsführerschaft in der Raumfahrttechnik übernehmen.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Umgang mit Satelliten nach deren Betriebsende. Christian erklärt die Mechanismen, die sicherstellen, dass keine gefährlichen Weltraummüll wird und informiert über die Regulierungen, die zukünftig verstärkt berücksichtigt werden müssen.

Abschließend werfen wir einen Blick in die Zukunft und diskutieren, wie Quantum-Technologie und neue Ansätze in der Softwareentwicklung das Potential haben, die Satellitenkommunikation revolutionär zu verändern. Christian gibt Einblicke in das Potenzial dieser Technologien für die Verarbeitung großer Datenmengen und die Sicherheit von Kommunikationssystemen.

Diese Episode bietet nicht nur technische Einblicke, sondern regt auch zum Nachdenken über die Rolle Europas in der globalen Raumfahrtindustrie und die Wichtigkeit von Innovation und Zusammenarbeit in diesem Bereich an.

Transkript

Speaker0:[0:00] Das sollte überhaupt keine Frage sein. Also Konnektivität und das Recht, sich zu verbinden, zu kommunizieren, muss ein Grundrecht werden.

Music:[0:06] Music

Speaker0:[0:20] Herzlich willkommen zum Digital Pacemaker Podcast mit euren Gastgebern Ulrich Irnig und mir, Markus Kuckertz. Wir sprechen heute über NextSpace, also unter anderem um Satellitentechnologie, die auf neue Missionen umprogrammiert werden kann und damit zum Beispiel auf Notfälle reagiert oder neue Fähigkeiten gewinnt. Zu Gast haben wir dazu Christian Lindener, Co-Founder Reflex Aerospace und den Riemsgeschäftsführer von UNIO Enterprise. Ich freue mich, Christian, dass wir dich hier für den Podcast gewinnen können. Herzlich willkommen. Vielen Dank und vielen Dank für diese Einleitung. Spannendes Thema. Chris und die verschiedenen Teams hinter UNIO Enterprise entwickeln Europas eigene Satellitenkonstellationen für eine souveräne Kommunikationsinfrastruktur. Diese technologische Unabhängigkeitserklärung Europas soll ab 2025 schnelles Internet, autonome Mobilität, selbstständigen Austausch von Informationen zwischen technischen Anlagen, Unterstützung militärischer und humanitärer Aktionen und viele weitere Anwendungen ermöglichen. Und Uli, ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich habe so in meinem Herzen zwei Urlaubserlebnisse, die mich ja auch in dieses ganze Weltraum-Thema irgendwie reingeholt haben. Das ist einmal das Kennedy Space Center in Florida, da habe ich echt wirklich mein Herz verloren, weil es einfach so gnadenlos ist zu sehen, wie die über Jahrzehnte sich da technische Innovationen entwickelt haben, um wirklich da rauszugehen und das National Air and Space Museum in Washington DC.

Speaker0:[1:42] Und ich würde natürlich interessieren, was verbindet dich denn mit Weltraum? Wie siehst du das Thema im Kontext von Innovation? Ja, Houston, we have a problem. Ist, glaube ich, in aller Munde und aller Köpfe. Ich finde Weltraum und vor allen Dingen, wenn man sich mal so zurückbeamt in das Jahr 1961, als der liebe John F. Kennedy gesagt hat, I want to get a man on the moon and back to earth, right? Und diesen Purpose und diese Mission ausgerufen hat, So dass selbst Leute, die eigentlich nur Support-Funktionen durchgeführt haben, gesagt haben, ich bin hier, um einen Mann auf den Mond zu bringen. Und damit logischerweise auch Weltraumgeschichte zu schreiben. Und wir wissen jetzt alle, dass die Welt sich in der Zeit ein ganz Stück weiter gedreht hat. Der Takt, gerade was Innovation angeht, deutlich zugenommen hat. Dinge, die nicht für möglich gehalten worden sind, sind jetzt mittlerweile möglich. Und wir sind jetzt ja gerade auch in der Satellitenkommunikation, dass die Preise, die vorher eigentlich nur für Nationen erschwinglich waren, mittlerweile halt auch den Privatsektor erreicht haben und auch weiter sinken. Auch da greift das Murschelor. Und deswegen bin ich umso glücklicher.

Speaker0:[2:50] Heute Chris hier bei uns zu haben. Unser Gast Christian Lindner. Herzlich willkommen, Chris. Seit 2022 Co-Founder von Reflex Aerospace, Interimgeschäftsführer von UNIO Enterprise. Da müssen wir gleich noch ein bisschen mehr drüber reden. Davor Leiter Airbus Scale, der zentralen Innovationseinheit von Airbus. Vor Airbus war Chris Geschäftsführer bei Vaira. Auch ein ganz spannendes Thema, dem technologieorientierten Corporate Venture Capital Arm von Telefonica und hat als unabhängiger Berater mehr als 20 Inkubatoren und Accelerator-Programme entwickelt und beraten. Chris hat internationale Betriebs- und Volkswirtschaftslehre in Innsbruck studiert, der University of New Orleans in den USA und an der Universität in Barcelona studiert.

Speaker0:[3:35] Chris, bevor wir ins Detail gehen, wo kommt denn deine Leidenschaft zum Thema Weltraum her? Ich meine, wir kennen uns ja schon so ein bisschen über Vaira und deinen Hunger auf Startups und Innovationen so ein bisschen zu treiben, aber jetzt Weltraum, ist er jetzt abgehoben? Ja, also ich würde sagen, ich kam ein bisschen auch so wie die Jungfrau zum Kind. Es war dann der Wechsel von der Telefonica wirklich zu Airbus, wo es primär eigentlich darum ging, Innovationen hervorzurufen, also neue Geschäftsmodelle zu entwickeln.

Speaker0:[4:05] Und da habe ich dann die Skala von dem Ganzen gesehen und verstanden, was Luft- und Raumfahrt bedeutet. Ich meine, ich hatte damals nicht wie alle meine Kollegen Luft- und Raumfahrt studiert, sondern eigentlich nur ein stupider BWLer. Aber wenn man dann so sieht, in der Halle, wo ein A380 gefertigt wird, diese Magnitude an Vehikel und die Komplexität eines solchen Fahrzeugs, wird einem dann bewusst, dass da gibt es eigentlich keinen Platz für Fehler. Und das ist eigentlich der totale Antichrist von Innovation. Innovation ist immer fail und fail fast und iterativ. Bei Luft- und Raumfahrt gibt es diesen Raum nicht, um etwas auszuprobieren. Und wo ich angefangen habe, am Anfang meiner Karriere mit digitalen Geschäftsmodellen, Sasse, Lösungen oder sehr kundenorientierten Geschäftsmodellen, war das doch die gesuchte Herausforderung, wie wäre es eigentlich, ein Startup zu gründen, in dem du null Platz für Fehler hast, was sehr kapitalintensiv ist, was aber die Kraft hat, glaube ich, die Menschheit, wie sie heute ist, fundamental zu verändern. Und wir sehen es ja an Sachen, die jetzt auch aus den USA kommen, was für fundamentale Shifts da gemacht werden. Uli, du hast es eben gesagt, es war noch nie so einfach, die Barriere war noch nie so niedrig, um wirklich die letzte Grenze zu nutzen, um Startups zu gründen, nämlich das Weltall noch zu erobern.

Speaker0:[5:26] Das ist, glaube ich, ein ganz guter Stichpunkt. Ich finde, keine andere Industrie wie die Luftfahrtindustrie hat in den letzten 100 Jahren sich über die Fehler so kontinuierlich weiterentwickelt, dass sie keine Fehler mehr zulässt. Also auch da hat man ja mal angefangen und da war nicht jeder Start irgendwie super und dann immer weiter runter. Aber wenn man jetzt mal die Luft- und Raumfahrtindustrie mit dem Gesundheitssystem zum Beispiel vergleicht, dann sage ich, boah, da liegen ja Lichtjahre dazwischen, gerade was Qualität angeht. Und deswegen fasziniert mich diese Branche auch so, weil da können wir viel von lernen, gerade was halt über dieses strikte Adaptieren des Gelernten in zukünftige Systeme. Das ist richtig und auch diese Perfektion in den Produkten dann zu gelangen, die ja über diese jahrelange Iterationen gegangen sind. Also die Prozessexzellenz ist da wirklich sehr, sehr spannend. Was ja auch wieder konträr zu einem Startup ist. Ein Startup ist chaotisch, ein Startup ist immer am Rande des Bankrotts auch und das sind alles Sachen, die so gegensätzlich sind, dass ich das einfach so spannend finde. Da muss man einfach Leidenschaft für haben.

Speaker0:[6:29] Also wie man aus Fehlern lernt, höre ich da schon mal so als Grundstory heraus. Chris, wir haben uns natürlich mit dir beschäftigt und wir haben also drei Themenblöcke rausgearbeitet, über die wir mit dir sprechen möchten. Und zum Ersten, Chris, sagst du, Europa braucht eine eigene autarke Satellitenkonstellation für sichere Kommunikation zu jeder Zeit und unter allen Bedingungen. Dann sagst du, hierzu sollte Europa Classic Space hinter sich lassen und die technologischen, wirtschaftlichen und auch ökologischen Vorteile von Next Space für sich erschließen. Und zu guter Letzt, Maßstäbe für Innovationen in der Raumfahrttechnik kommen heute in Europa von kleinen und mittelständischen Unternehmen.

Speaker0:[7:04] Zum Teil noch Startups, nicht den etablierten großen Namen. Aber bevor wir da einsteigen, mich interessiert gerade, wenn wir so eine Gründerstory hier an Bord haben, auch immer. Wie kommt man denn jetzt auf die Idee, im Bereich Weltraum ein Unternehmen zu gründen? Was war denn das für ein Moment? Sitzt man da mit seinen Kumpels irgendwie in der Küche, trinkt ein Bier und sagt, ey, lass mal Satelliten irgendwie ins All schießen. Wie kommt man da überhaupt rein in diese ganze Umgebung, dieses ganze Ökosystem? Das war eine spannende Geschichte, weil wir sind drei Gründer. Also ich war damals noch bei Airbus, Leiter von einer riesigen Innovationseinheit über verschiedene Länder. Walter, der jetzige CEO, ist technologisch ein Koryphäer, also hat schon viele Sachen auch wirklich in Orbit gebracht. Aber kleinere Cube-Sets sozusagen, das sind kleinere Satelliten, die sind ein paar 80 bis 90 Kilogramm schwer, kosten ein paar hunderttausend Euro und Alexander III., der damals noch bei der Bundeswehr war. Und dann haben wir uns eigentlich, haben wir eine Idee gefeilt und ich kannte die Airbus-Welt. Ja, die Airbus-Welt ist, du kaufst einen Satelliten, der ist mehrere Tonnen schwer, der kostet ein paar hundert Millionen Euro und dauert vier bis sieben Jahre, bis der fertig ist.

Speaker0:[8:12] Wenn jetzt sich ein Telekommunikationsanbieter überlegt, wir würden jetzt gerne eine Satellite nehmen als Backup jetzt für unsere Landlinien oder was auch immer. Und Erwus dann sagt, ja, können wir machen. Das ist aber vier bis sieben Jahre, ist das fertig. Das wäre heute so, wie wenn man ein Foto machen würde mit einem iPhone 1.

Speaker0:[8:30] Also total veraltete Technik schickt man in ein Orbit, die 15 Jahre da oben bleibt. Darf man gar nicht darüber reden, was danach mit diesem ganzen veralten Schrott passiert. Und wir haben uns dann überlegt, das muss doch irgendwie heutzutage, wo der technologische Wandel so schnell ist, muss das schneller, billiger und besser gehen. Und so fängt es ja immer an, das Ganze. Wirklich den Status Quo zu hinterfragen von Companies, die schon 50 Jahre da draußen sind, die 144.000 Mitarbeiter haben und trotzdem drei Leute sich an der Bar überlegen, hey, das können wir doch besser. Und das sind so Geschichten, wie es dann zur Gründung kam und das auch die Kernhypothese von Reflex Aerospace ist, wir machen es schneller, wir machen es billiger und wir machen es genauso performant wie die großen Tonnenvögel von den etablierten Playern. Du sagst ja auch eben, dass wir eine eigene autarke und sichere Satellitenkommunikation benötigen für Europa. Mir war das jetzt gar nicht so präsent. Wir kommen ja jetzt eher, der Uli und ich, aus Mobile Business, aus Cable, Glasfaser. Warum braucht man das? Wofür ist das notwendig?

Speaker0:[9:34] Ich illustriere da gerne ein Beispiel hier aus Bayern. Und es gibt diesen einprägsamen Moment, wenn man von der österreichischen Grenze rüber zurück nach Bayern fährt. Man hat sage und schreibe, und wir haben es oft gemessen, zehn Minuten, keine Konnektivität. Die Frage ist nicht, ob autonomes Fahren kommt. Es wird kommen.

Speaker0:[9:54] Und wenn man dann im autonomen Fahrzeug ist und dann vom Urlaub aus Österreich zurückkommt und man zehn Minuten keine Konnektivität hat, dann ist das ein sehr gefährlicher Ort zu sein mit seiner Familie. Und das ist auch primär, wie wir das Ganze gedacht haben, vom autonomen Fahren her, was natürlich sehr viele andere Use Cases auch noch behindertet. Aber das ist auch, wo wir sehen, Europa braucht seine eigene, weil Europa wird sich auch nicht auf einen Starlink unbedingt verlassen wollen, was aus den USA kommt, Daten, Musk, sind alles Unsicherheitsfaktoren, mit denen die Europäer sowieso nicht zurechtkommen. Man würde auch keine chinesische und gar keine russische Satellitenkonstellation nutzen wollen. Das heißt, Europa für seine Souveränität, für seine Bürger, für seine Staaten braucht eine eigene europäische Satellitenkonstellation. Jetzt geben uns die Autohersteller natürlich gute Use Cases, wo wir auch sagen, okay, das ist dann für Europa gesichert. Aber wie ist das, wenn mein BMW-Fahrzeug zum Beispiel in China fährt? Hat seine Konnektivität von der europäischen Satellitenkonstellation noch oder von anderen? Und das sind so Sachen, die wir uns beschäftigen. Also es geht um Souveränität, um Datensouveränität. Auch ein Thema, was jetzt auch nicht so bewusst ist, wenn man nicht aus dem Segment kommt.

Speaker0:[11:06] Satelliten haben ja meistens nicht nur einen Kunden, sondern mehrere. Und einer ist dann ein staatlicher Kunde. Und wenn es da hart auf hart kommt, überbucht der staatliche die kommerzielle Lösung. Und das ist auch etwas, was wir ändern wollten. Also Union, die Satellitenkonstellation und Reflex, die Satellitenbauer. Wir sehen das stark kommerziell getrieben, weil nur so kann es wachsen und so kann es nicht am Tropf auch von der Europäischen Kommission zum Beispiel hängen. Uli, das Thema souveräne Kommunikationsinfrastruktur beschäftigt uns ja als Telco-Anbieter auch schon ziemlich lange. Warum ist das so wichtig für uns?

Speaker0:[11:36] Ich sage mal, digitale Souveränität ist ein Grundrecht. Stell dir vor, in dieser Welt, wo du nicht mehr frei surfen kannst, wo du nicht mehr deine Inhalte selbst bestimmen kannst, sondern die werden vorbestimmt. In dem Moment hast du keine Souveränität mehr. Du wirst gesteuert. Jetzt kann man sagen, okay, da draußen in der Welt sind genug Algorithmen, die steuern uns eh so ein Stück weit. Aber tendenziell habe ich es noch selber in der Hand. Und wir haben trotzdem viele Länder auf der Welt, die, ich sage mal, da nicht frei bestimmt sind. Und deswegen ist halt für uns, sowohl was Netzneutralität angeht, aber auch die Souveränität, einer unserer Purpose. Connect for a better future heißt für uns auch, digitale Inklusion und unseren Kundinnen und Kunden logischerweise diese Souveränität auch zu geben. In dieser digitalen Welt halt auch frei zu entscheiden, welche Inhalte und wann und wo will ich was bekommen. Ich glaube, das ist schon, also ähnlich wie jetzt WLAN langsam ein Grundrecht wird, gehört halt sowas absolut zu den Grundrechten.

Speaker0:[12:36] Nee, also absolut, das sollte überhaupt keine Frage sein. Also Konnektivität und das Recht, sich zu verbinden, zu kommunizieren, muss ein Grundrecht werden. Und da reden wir auch über, genauso wie du sagst, über Freiheit. Das ist ein Luxus, den sind wir uns oft nicht bewusst, den wir in Europa haben, dass wir wirklich Access haben zu Konnektivität. Wenn Europa abgedeckt ist, ist 90 Prozent aller Leute abgedeckt. In Afrika, in Asien oder in autokratischen Staaten ist Freiheit nicht so da. Also das ist auch etwas, wo die Leute, glaube ich, auch erstmal Bewusstsein dafür haben müssen, wie wertvoll sowas ist. Und ständig online zu sein, das ist ein Wert und das muss ein Grundrecht werden. Du hast ja eben davon gesprochen, dass die Abhängigkeit von den angelsächsischen Anbietern natürlich eine Gefahr ist. Welche Gefahren siehst du dann noch, wenn Europa da nicht jetzt aktiv wird?

Speaker0:[13:21] Naja, ich meine generell die Gefahr zurückzubleiben, abhängig zu sein. Also wenn wir nicht in Luft- und Raumfahrttechnologien investieren und die fördern, dann bleiben wir halt auch in sehr vielen anderen Bereichen auch zurück. Ich meine, es gibt viele Teile zum Beispiel im Handy. Gibt es die Raumfahrt nicht, werden die nicht entwickelt worden. Das heißt, es sind auch sehr viele Schlüsseltechnologien, die dann nicht entwickelt werden würden, wo wir nun die Abhängigkeit auch noch steigern von anderen Ländern. Was jetzt in einer freien Welt nicht so schlimm wäre, aber ich glaube, wir sind uns gerade bewusst zu diesen Zeiten, dass Abhängigkeit eine sehr komplizierte Sache sein kann. Das ist mal das eine. Wir investieren nicht mehr, wir kommen nicht mehr voran. Aber auch das Sicherheitskonzept, dass wir auch Mechanismen haben, das sieht man auch in dieser Zeit wie jetzt Militär- oder Nachrichtendienste, die einfach unabhängig bleiben müssen, damit sie auch den Volk nutzen, der sie reingesetzt hat. Also es ist schon ein sehr starker Defense-Teil davon und da braucht man sich nichts vormachen. Also Aerospace ist immer Dual Use. Es hat immer eine Defense-Nutzen und einen kommerziellen. Dass wir uns jetzt mehr an den kommerziellen Nutzen orientieren, hat einfach den Grund, dass da der Markt größer ist. Aber natürlich ist der Defense-Bereich auch einer, der sehr stark gefördert werden muss.

Speaker0:[14:35] Du hattest eben schon das spannende Beispiel mit den zehn Minuten, wo du keine Connectivity messen konntest. Das ist hängen geblieben im Bereich Automotive. Jetzt gerade hast du noch von Defense gesprochen. Was gibt es noch für plastische Anwendungen von so einer autarken Satellitenkonstellation? Es gibt zum Beispiel noch ein anderes Beispiel, welches ich gerne verwende, wo es auch nicht offensichtlich ist, logistisch. Wenn wir da jetzt einen großen deutschen Logistiker nehmen, die haben Schiffe überall und genau da ist es, wo sie jetzt nicht gerade an Ufernähe sind, wo sie immer Konnektivität haben. Das heißt, wir stellen da Konnektivität her, nicht nur um zu wissen, wo sind die Schiffe, aber wie ist auch die Ladung, wie befindet sich, wie geht es der Crew auch und dass die sich kommunizieren können. Also an den entlegensten Orten, sei es jetzt eine Yacht irgendwo auf dem Mittelmeer oder der große Tanker zwischen USA und Europa. Man hat Konnektivität. Das ist ein Thema, was ich auch gern heranziehen mag. Und noch ein anderes, was jetzt auch in diesem Kontext spannend ist, mit Vodafone, ich würde sagen, so 80% der Kommunikation zwischen Europa und USA geht über Unterwasser. Kabel wusste ich auch nicht, bevor ich hier angefangen habe.

Speaker0:[15:39] Und Unterwasserseekabel sind sehr anfällig auf jetzt Crawler, Fischer oder Sabotage. Und das ist schon, wo wir auch mehrere Gespräche haben mit Telco-Companies, um so ein Backbone herzustellen, was über Satelliten wieder ganz sein könnte. Jetzt, wenn man auch Laserkommunikation hat und da ein Terabyte eine Sekunde runterjagen kann auf eine Ground Station, dann sind das auch Geschwindigkeiten, die jetzt auch faktibel sind. Das sind jetzt auch die kommerziellen Anwendungen. Es gibt auch schöne Beispiele, die wir auch haben. Zum Beispiel, das sind Partnerschaften mit Sea Shepherd zum Beispiel. Wenn ein Satellit jetzt nicht mehr für den Kunden interessant ist, dann kann der Kunde opten, ob er es vielleicht so an Sea Shepherd oder Greenpeace überführen will. Weil für Sea Shepherd ist es natürlich auch wichtig, um zu erkennen, wo sind die illegalen Fischer unterwegs und wie kann man die ausspüren. Und, und, und. Klima, Defense, da können wir auch stundenlang weiterreden, glaube ich.

Speaker0:[16:33] Ja, und dann kommen wir jetzt auf den Begriff Next Space. Du hast es eben gesagt, dass man als Europa auf Next Space setzen sollte. Was versteht man unter dem Begriff? Was passiert da? Wie kann man sich das vorstellen? Also in unserer einfachen Welt ist es noch zweigeteilt. Also Classic Space, das sind diese Firmen, die gibt es schon sehr lange, die sind sehr erfolgreich und bauen hervorragende Produkte. Nun ist es aber auch so, wenn du sehr lange sehr erfolgreich bist, dann lässt die Innovationskraft eigentlich nach, weil du baust ja Produkte und die haben Abnehmer, die haben den Markt, du bist profitabel. Warum willst du dann was Neues machen? Und Next Space, das sind eben Companies, die denken, hey, wir können es eigentlich schneller, wir können es billiger und wir können es kommerziell und das ist ein riesiger Markt, der noch gar nicht entdeckt ist. Also wir reden hier von One Trillion Dollar Market in 2030. Das ist Wahnsinn. Wenn wir nur ein Prozent davon abbekommen, dann ist das schon viel. Aber eben alles aus der Denke, jeden Prozess, den die Großen heute haben, auseinanderzunehmen und überlegen, kann man das nicht besser, schneller, effizienter machen? Sei es jetzt bei Satelliten, Satelliten schneller und billiger zu machen, sei es bei Raketen.

Speaker0:[17:37] Europäische Programme sind, Ariane zum Beispiel, das ist ein Milliardengrab von Steuergeldern finanziert und nicht kommerziell gedacht. Und eigentlich muss jedes Startup auch kommerziell denken. Und das sind die zwei Lager, in denen wir uns befinden. Jetzt ist es so, dass das manchmal feindlich rüberkommt, soll es aber nicht, weil die Kleinen brauchen die Großen, die Bohrlosen brauchen die Kleinen. Und jeder, der smart ist, der geht nicht ins ein oder andere Lager, weil sie sich auch selber befeuern können. Also gerade Satellitenkonstellationen, wir denken das in verschiedenen Layer. Es gibt kommerzielle Layer, es gibt spezielle Missionen, Es gibt genug Platz für jeden. Wir brauchen die Großen, die Großen brauchen uns. Und so versuchen wir in Symbiose, dann wirklich was fürs ganze Ökosystem zu machen. Wenn ich es richtig verstehe, versucht ihr in der Hardware und der Software neuartige Ansätze zu finden. Wenn man sich auf die Hardware, also eigentlich die Satelliten und die Infrastruktur, die am Boden dazugehört, mal anschaut. Was macht ihr da anders im Vergleich zu dem, was der Status quo anbieten kann?

Speaker0:[18:34] Also es ist zum Beispiel, wenn man sich das anschaut, wie es gebaut wird. Es ist noch ein relativ starrer Prozess. Es wird noch auf dem Reißband entwickelt. Dann werden die ganzen Supplier ausgesucht und dann wird das ganze Zeug gekauft und integriert. Dafür wird es noch getestet, integriert, getestet, integriert. Dauert ewig und hat viele Loops auch drin. Was wäre, wenn man Hardware so herstellen könnte wie eine Software? Also wirklich dieses regenerative Design nutzen könnte und wirklich auch ein Hardware-Design machen könnte, wie man jetzt Software designt. Wir reden da von Software-Defined Hardware. Das heißt, wir bauen uns die ganzen Konfigurationen und die ganzen Boundaries in der Software zusammen und dann gibt es einen Algorithmus, da geht der drüber und der kann dir für jede Mission tailor-made die richtige Hardware rausdrucken. Das heißt, man konfiguriert nur einmal die Rahmenbedingungen und dann gibt es einen Algorithmus, das ist auch ein Start-up aus München, die das machen, Hypergenic heißen die, und die schreiben dann eben den Algorithmus, wie man diese Satellitenplattformen designen kann. Und das ist etwas, das kann ein Großer nicht, weil er so abhängig ist von seinem ganzen Supplier, von seinem ganzen Netzwerk, aber auch von seiner Inertia, dass er da gar nicht hinkommt. Und zudem haben er nicht die Talente, die eben aus dem Bereich kommen. Und das ist so etwas, wo wir sagen, da sind wir wirklich jetzt an einem Knackpunkt angelangt, wo wir wirklich die Hardware sehr schnell, sehr sicher und sehr performant herstellen können.

Speaker0:[19:57] Und du hast gerade schon auch den Softwarebereich angesprochen. Gibt es da noch spezielle Sachen? Was ist da noch möglich? Was kann man sich denn da vorstellen? Wo geht denn da auch die Reise hin vielleicht? Ja, also absolut. Und da muss man auch ein bisschen die Komplexität verstehen von Satelliten. Satelliten werden seit jeher so gebaut, dass sie optimal auch in einem Launcher passen und dann hochgejagt werden. Das heißt, die sind sehr kleinvolumenig und mit jeglicher Technik einfach vollgestopft, ob du sie brauchst oder nicht. Das heißt, du hast immer Satelliten entweder überperformant oder unterperformant. Du kannst aber nie diesen Sweet Spot erreichen. Bis heute, weil heute ist es möglich, ähnlich wie auch bei einem Tesla, dass du over the air Updates bekommen kannst.

Speaker0:[20:40] Das geht mit der heutigen Technologie, dass für die Satelliten, man kriegt sie sowieso nicht mehr zurück, sobald sie einmal oben sind. Aber man kann das Update jetzt aus der Ferne laufen lassen. Und das ist, glaube ich, ein Game Changer gerade. Und der zweite ist eben nicht unbedingt Software. Aber muss man auch nennen, dass wir dadurch, dass die Launcher auch jetzt sehr billig sind pro Kilo, also wir kommen hier von 100.000 Euro pro Kilo vor 20 Jahren über 10.000 Euro pro Kilo in einem Falcon 9 bis hin zu 1.040 Dollar in einem Starship pro Kilo, kann man die Satelliten auch größer machen. Und das hat einen Unterschied, wenn du die Solar Arrays anschaust. Das heißt, du hast dann die Solarzellen, die können sehr viel Energie einspeisen und die Energie kannst du dann auf dem Satelliten ML- und KI-Applikationen laufen lassen, die sie dann an die Erde schicken. Normalerweise wurden die Rohdaten immer runtergeschickt, wurden auf der Erde verarbeitet, dann wieder hochgeschickt oder verteilt. Jetzt kann das alles auf dem Satelliten laufen. Das ist, was wir Avionic nennen, die Software. Der kann das alles heute machen, weil er auch sehr energiehungrig sein kann, weil die Arrays einfach groß sind.

Speaker0:[21:43] Also Uli, ich weiß gar nicht, wie es dir geht, aber mir fallen irgendwie gerade so tausend Fragen ein, weil das so spannend ist, da mal einen Einblick zu gewinnen. Und ich frage mich jetzt, du hast gerade von den Trägern gesprochen, gibt es da so einen Markt wie ein Uber, wo man sagt, hier, ich nehme mich mit, du fliegst eh? Oder wie bucht man sich so eine Rakete? Baut man sich so eine Rakete dann selber, mit der man da die Dinger hochschießt? Das ist ein gutes Geschäftsmodell eigentlich. Du bringst mich da auf Ideen, das wirklich so zu machen. Aber da muss man ein bisschen Abstand von nehmen. Also geopolitisch ist es jetzt auch noch komplizierter geworden. Die Soyuz-Rakete fliegt nicht mehr oder ist nicht mehr accessibel für Europäer und Länder, die Sanktionen ausgesprochen haben. Das heißt, da fällt dann doch ein großer Träger weg. Falcon 9 dagegen ist ausgebucht bis auf Jahre und SpaceX kann auch die Preise bestimmen. Die Leute werden es zahlen.

Speaker0:[22:28] Ariane, wie gesagt, da will ich gar nicht lange drüber reden, ist für mich einfach ein Milliardengrab und etwas, was nicht existieren sollte. Die reden über Reusable Rockets in 2030, das ist für mich nicht verständlich, wie man so hinterher sein kann. Deswegen kommt das auch nicht in Frage. Ein Game Changer wird sein, wenn Starship fliegt. Letztes Jahr haben alle noch gesagt, Starship, wer weiß wann, aber Jung-Fan-Flug wird in nicht so langer Zeit wirklich stattfinden. Starship wird dreimal am Tag starten, 365 Tage im Jahr. Das heißt, das sind enorme Kapazitäten, die da frei werden. Wir haben für unsere Demo-Missionen eine Falcon 9 gebucht, einfach weil sie da ist und weil die Kapazitäten damals da sind. Aber es gibt auch hier eine New Space Bewegung in Lounchan, wenn man sich Easy Aerospace anschaut, High Impulse. Es gibt vier, fünf spanische Firmen, die das machen. Es gibt zehn französische Firmen, die das machen. Das heißt, das wird ein riesiger Markt sein, weil von aktuell 436 Satelliten, die ins Aal geschossen werden, werden es in 20, 30, 30.000 sein auf verschiedenen Orbits. Das heißt, der Markt ist da, der Hunger ist da, aber ist auch nicht verwunderlich, wenn man sieht, wie connected heutzutage alles ist und man nicht alles mit Towers oder Landlines bedienen kann. Und mir fällt natürlich eine Sache noch ein, die immer irgendwie auch dazugehört, um den Kreislauf zu schließen. Wenn die Dinger einmal oben sind, was macht ihr denn, wenn ihr den nicht mehr nutzt?

Speaker0:[23:50] Das ist die Frage, die immer kommt, aber natürlich haben wir auch darauf eine Antwort. Also wenn ein Satellit End of Life erreicht, dann lässt man immer noch so viel Treibstoff drin, dass man ihn deorbitieren kann. Ein anderes Orbit oder einfach sehr weit weg irgendwo ins All katapultiert, wenn er denn durchkommt durch den ganzen Müll. Und das ist die normale Art eigentlich, in Satelliten loszuwerden, weil die andere, die ist weniger nachhaltig, aber muss auch passieren und wird auch regulatorisch festgeschrieben sein, dass man die Möglichkeit hat, einen Satelliten zu deorbitieren. Das heißt, es geht ein großes, also wenn man mal Function, wenn die Truster jetzt nicht mehr gehen, aber man hat ein Mal Function, man kann wirklich keinen Zugriff mehr haben, dann geht ein Segel auf, beim Satelliten, dadurch wird er gebremst und dadurch geht er dann in die Erdatmosphäre rein und verbrennt komplett, also traceless.

Speaker0:[24:41] Und das wird eine Anforderung sein, eine regulatorische, dass man alles, was man da hochschießt, entweder runterkommt, verbrennt oder deorbitet. Es gibt ein paar spannende Startups, die auch Ideen haben, da hochzugehen und wirklich diesen ganzen Müll, was ja Hochleistungstechnologie-Schrott ist, das wirklich zu recyceln und nochmal in Fahrt zu bringen, was ein riesiges Business auch wäre, oder auch das ganze Kupfer, das ganze Lithium, das ganze Gold, was da oben ist, ist eigentlich ein willkommenes Geschäft. Jetzt sind die Startups noch nicht so weit, dass sie es machen könnten, aber es wird sicherlich ein Markt in der Zukunft sein und man muss da oben aufräumen. Aber es ist nicht mehr vertretbar, wie viel Weltraumschrott da oben über die letzten 50 Jahre hochgejagt wurde, ohne daran zu denken, was damit passiert.

Speaker0:[25:24] Kommen wir zu den beteiligten Partnern hinter UNIO Enterprise. Aber Uli, ich möchte vorhin nochmal die Frage stellen, der Chris und du, eure Wege haben sich ja schon einige Male gekreuzt, auch im Innovationskontext. Wenn du dich mal zurückerinnerst, wo hat der Chris dich da am meisten begeistert? Chris begeistert mich immer, alleine schon von seinem Mindset. Und daher war das auch immer super in den Zusammenarbeiten, nämlich bewusst die bisherigen Grenzen infrage zu stellen und bewusst zu schauen, wie schafft man Modelle, die tatsächlich skalieren. Und ich glaube, wenn ich jetzt so ein bisschen zuhöre, gerade wenn wir mal das Weltraumthema so ein bisschen nehmen, am Ende ist es auch eine Plattform, am Ende hat es viel damit zu tun, wie skaliere ich diese Plattform und wie schaffe ich auf dieser Plattform Hebel, damit viele Nutzer in Zukunft das nutzen können. Und ich weiß, immer gern genommen ist halt dieser Vergleich, jetzt sind die Satelliten im All, jetzt haben wir irgendwann unser Netz nicht mehr notwendig. Und da sage ich, falsch. Das ergänzt sich. Das ist kein Ausschlusskriterium. Im Gegenteil. Vor allen Dingen, wenn wir jetzt mal so überlegen, wo Netze der Zukunft noch hinmarschieren. Und Chris hat das eben so ein bisschen angesprochen, autonomes Fahren, Robotics, sind ja nur ein paar Use Cases und diese Abdeckung und dieses Sicherstellen der Backup-Systeme, ja, und auch wieder dieses Raub- und Runterschalten, ja, dieser Möglichkeiten, die existieren, die ergänzen sich.

Speaker0:[26:46] Also daher bin ich immer begeistert, mit Chris irgendwas gemeinsam zu machen. Und hinter UNIO Enterprise, das ist ja dann eben die Plattform, wie der Uli das gerade schon gesagt hat. Wie habt ihr euch das zusammengestellt? Wer ist da beteiligt und was steckt hinter dem Konsortium? Welche Bestandteile gibt es?

Speaker0:[27:02] UNIO oder UNIO, einfach kurz gesagt, ist eigentlich aus diesem Bedürfnis, diesem europäischen Bedürfnis entstanden, der eigenen europäischen Satellitenkonstellation. Das hat letztes Jahr die Europäische Kommission, Secure Connectivity, haben sie erkannt, okay, da brauchen wir was, haben was ausgeschrieben. Es gab eine Bewerbung von einem großen führenden europäischen Luftfahrtunternehmen. Das wurde akzeptiert und dann haben doch unser Digitalminister und Startup-Minister und weiß Gott, wer populistisch aktiv sein wollte, hat gesagt, das kann nicht sein. Also wir verlieren hier den Anschluss, wir investieren nicht. Die Antieuropäische Kommission hat gesagt, ach stimmt, vielleicht sollten wir diese Ausschreibung auch nochmal für die New Space. Wir sind viele Unternehmen, wir schaffen viele Arbeitsplätze, wir sind technologieführend und in jedem europäischen Land aktiv. Also in Portugal gibt es auch viele New Space Companies, was man jetzt so auch nicht gedacht hätte. Dann haben sie gesagt, hey, machen wir es doch nochmal auf, mal sehen, wer sich da so bewirbt und wir haben uns dann zusammen mit ESA Aerospace, dem Launcher, Mineric, dem Laser Terminal Hersteller, zusammengeschlossen und haben gesagt, hey, wir haben eine Antwort auf diese europäische Satellitenkonstellation und haben dann die mit Millionen dotierten Studie gewonnen. erst mal nur eine Studie zu schreiben. Also wie würdet ihr das aus eurem Kontext machen? Wie denkt ihr das anders? Wie könnt ihr innovativ sein? Das war auch die Absicht der Europäischen Kommission, da sich so Innovation einzukaufen, weil der Ansatz von den traditionellen oder Classic Space Herstellern doch sehr Classic war.

Speaker0:[28:30] Nun ist es so, dass aus dieser Studie eigentlich diese ganzen Gedanken vorgegangen sind und wir sehen auch an den großen Announcements von Porsche zum Beispiel oder Stellar in den letzten Wochen, dass autonomes Fahren ein Use Case ist, über den man sich Gedanken machen kann und der auch hochlukrativ ist. Das heißt, wir haben dann aus dieser Studie gesagt, wir sind ein Satellitenhersteller, ihr seid ein Launcher, ihr macht Terminals. Das ist nicht unbedingt die Companies, wo jetzt ein Automobilhersteller sagen würde, ich rede jetzt mal mit allen drei und versuche mir das so zusammenzustückeln.

Speaker0:[29:04] Nein, ein Automobilhersteller, und ihr kennt das Geschäft, der geht zu einem Player und kauft da Connectivity und will sich gar nicht mehr darum kümmern, wer die Towers macht, wer die Satelliten macht, sondern will da einen Ansprechpartner haben. Und so ist dann Unio Enterprise geboren, dass wir sagen, das ist das Gesicht nach außen, sei es jetzt ein Logistikkunde, Automobil oder was auch immer, der kauft Bandwidth oder auch die Bundesregierung. Also wir wollen eine Bundesregierung als Ankerkunden haben, dass die heute zahlen für Konnektivität, die sie in ein paar Jahren bekommen, aber nicht, dass sie unsere Entwicklung hier subventionieren. Wir wollen ein echtes Produkt anbieten. Und das ist auch anders als Classic Space, weil die holen sich immer die Subventionen und entwickeln. Dann machen sehr viele Jobs, aber sehr viel kommt dann nicht bei rum. Es dauert lange, es ist alles dreimal so teuer und das ist nicht unser Ansatz. Und Union Enterprise auch in allem, was wir machen, ist stark kommerziell getrieben, weil der Markt einfach so groß ist. Wenn wir jetzt zu deinem Baby kommen, also Reflex Aerospace, was ist bei Reflex Aerospace das, was euch wirklich unterscheidet von anderen Anbietern auf dem Satellitenmarkt.

Speaker0:[30:07] Ich würde sagen, das Erste, was uns unterscheidet, ist wirklich, dass wir auch in dem ganzen Team immer versuchen zu denken, lass es einfach anders machen. Lass einfach sehen, wie alle anderen es machen und das kann nicht der richtige Weg sein. Also wirklich auch dieses Mindset haben wir als Kultur etabliert im Team, dass wir immer den Status Quo hinterfragen. Das ist mal das Erste. Und dann auch die Grenzen weiterschieben. Also das Mindset und die Kultur ist etwas, was uns sehr wertvoll ist und wir suchen uns auch Leute, die da dazu passen. Das ist jetzt mal das eine, was kulturell ist. Das andere ist wirklich auch dieser stark kommerzielle Gedanken. Wir wollen aus dieser Company was Großes machen, was dann auch wirklich sehr vielen kommerziellen Nutzen kreiert und letztendlich auch dem End-User ein gutes Produkt herstellt. Und das Dritte ist dann Technologie und Manufacturing. Das heißt, so wie wir planen, Satelliten herzustellen, auch dass wir Drucker nutzen, Kapazitäten, auch mit diesem regenerativen Design und dem Algorithmus, das ist etwas, wie es jetzt noch keiner macht, weil sich niemand ranwagt, Luftfahrtobjekte eben mit noch nicht probten und reiften Technologien auszutesten. Aber der einzige Weg, irgendwas zur Marktreife zu bringen, ist es irgendwann mal zu testen. Und dazu sind wir da und so konnten wir auch unsere ersten Investoren davon überzeugen und einer von den Investoren ist eben, war die Nummer 8 von SpaceX.

Speaker0:[31:30] Employee und hat Falcon 1 bis 9 und Dragon Kapsel designt und ich würde schon mal sagen, dass man das als Poxy nehmen kann, dass wenn der meint, da ist Hand und Fuß dabei, was wir machen, dass da dann auch Qualität dran steckt. Und wir wollen das Siegel auch wieder zurückholen, wo wir sagen, made in Germany. Dass man wirklich diese Ingenieurskunst wirklich wieder auf Vordermann bringt, weil ein CubeSat irgendwo anders sich zu bestellen, das kann jeder. Wir wollen wirklich das wieder hervorbringen, was Deutschland damals groß gemacht hat, nämlich die Ingenieurskunst und die Kapazität anders zu denken. Und ihr habt auch bei euch im Konsortium Mineric, das hast du eben schon gesagt, die sich besonders um die Softwareseite kümmern. Und dort ist uns aufgefallen, dass ihr euch tatsächlich ja mit Quantum-Technology auseinandersetzt. Und wir haben uns ja hier in dem Podcast auch schon damit beschäftigt. Und da gab es mal diesen interessanten Satz, wer denkt, dass er Quantum-Computing verstanden hat, hat es noch nicht verstanden. Und das ist für uns nochmal eine super Gelegenheit, uns ein Case hier zu veranschaulichen. Was macht ihr da? Wie habt ihr euch diese Technologie zunutze gemacht und wie hilft die euch?

Speaker0:[32:29] Also Quantum hilft uns in dem Sinne, dass wir ja diese enormen Datenmengen auch zu verarbeiten haben. Also ein Satellit hat an die 30.000 Sensoren an Bord, wo sie die Erde auch beobachten oder sensen. Und das sind einfach enorme Datenmengen. Also uns hilft das dazu, wirklich diese Datenmengen zu berechnen in einer Schnelligkeit, die noch nicht da gewesen ist. Und es gibt ja auch interessante Companies, die jetzt auch Konzepte entwickeln, dass das zahlbar ist und auch wirklich klein. Klein, IQM, ist zum Beispiel so eine Company, die da führend ist, die sehr interessant ist, hat auch diese Woche 125 Millionen Euro Investment bekommen. Auch zur Verschlüsselung nützen wir uns. Aber ihr habt es von meinem Lebenslauf am Anfang gesehen, ich bin ein BWLer, das heißt dann die Verschlüsselung über Quantum werde ich mich nicht heranwagen. Ich glaube, da ist vielleicht Uli der bessere Gesprächspartner als interessierter Ingenieur, das zu erklären.

Speaker0:[33:23] Ja, Quantumphysik ist sowas ganz Tolles und Quantumcomputer ist oder so. Weil du hast halt nicht nur einen Zustand 1 und 0, sondern du hast halt mehrere Zustände. Und die Dualität von Teilchen spielt eine große Rolle, nämlich Wellen und tatsächlich der Zustand des Teilchen. Also daher sind da schon einige Zustände möglich. Und das macht es ja wiederum so interessant. Du hast die Use Cases, die auch für uninteressant sind, angesprochen. Nämlich die eine Seite ist natürlich Verschlüsselung. Also derjenige, der gut verschlüsseln kann und auch Kommunikation damit sicher machen kann, der muss auf solche Technologien zurückgreifen, weil, ich sage mal, die normalen Verschlüsselungstechniken sind zwar nicht schlecht, aber die haben ihre Haken oder ihre Ösen, wie man so schön sagt. Und das andere Ding ist, gerade dann, wenn es um große Datenmengen geht, die zu verarbeiten sind, Simulationen durchzuführen, sei es Wettersysteme oder sonstige Dinge, da sind natürlich solche Maschinen unschlagbar. Und jeder, der Schrödinger Skätzchen gelesen hat, weiß es gibt auch den zustand die katze ist tot und lebt trotzdem ja also das ist hat das schön am quantum computer.

Speaker0:[34:28] Eine Frage, Chris, brennt mir noch unter den Nägeln. Und zwar, bei uns ist das ja so, wenn Funkmasten aufgestellt werden oder auch wenn irgendwo ein Kabel verbuddelt wird, da sagt man sich so auch als BWLer, der so drinnen sitzt in der Company, Mensch, da fahre ich doch mal raus und schaue mir das mal an. Jetzt hast du natürlich ein Produkt in deiner Company, wo das wahrscheinlich ein bisschen schwieriger ist. Aber hast du für dich schon eine Aussicht darauf, vielleicht echt mal ins All zu fliegen in den nächsten Jahren, Jahrzehnten? Ist das für dich in Aussicht? Hast du da für dich einen Plan oder ist das ein Wunsch, den du hast?

Speaker0:[34:56] De facto kriege ich diese Frage oft gestellt, komischerweise, aber ich habe so wirklich gar kein Bedürfnis, ins All zu fliegen. Ich glaube, es gibt noch so viele schöne Sachen, die man hier auf der Erde noch sehen kann, noch erleben kann. Vielleicht wird es auch früher kommen, als wir denken. Was ich doch beneidenswert finde, ist wirklich live diese kleine Erde von da oben mal zu begutachten. Das muss ein kolossales Erlebnis sein und erdet uns, glaube ich, auch wieder in dem Gedanken, wie klein wir doch sind und wie wenig wir gemessen an der Zeit von der Erde hier sind und dass wir doch das Beste aus jedem Tag machen sollten. Ich glaube, das muss ein unglaublicher Moment sein, der einen wirklich erdet und auf das Wesentliche zurückbringt, was die Leute um uns herum sind, was es bedeutet, jeden Tag den Besten daraus zu machen und uns wirklich nicht so viel zu ärgern, um diese ganzen Alltagsprobleme zu lösen. Und der Sonnenuntergang und Aufgang da oben muss auch sensationell sein. Aber jetzt so wirklich das Bedürfnis, dass ich da hoch muss, nein. Mich fasziniert die Distanz, mich fasziniert die Bedingungen. Also wenn man auch Satelliten sieht, auf der einen Seite ist es 300 Grad heiß, auf der anderen Seite ist es minus 200. Das heißt, das sind extreme Bedingungen, die du sonst so nie hast. Ich glaube wirklich, diese Grenzen, das ist mehr, was mich fasziniert. Selber da hochzufliegen habe ich sehr viel Respekt, weil sehr viel schief gehen kann und man wirklich sehr mutig sein muss, vielleicht irgendwann mal.

Speaker0:[36:21] Ich danke euch. Das war ein spannender Austausch zu dem Thema Next Space. Und ja, mich interessiert natürlich, was habt ihr aus dem Gespräch mitgenommen? Uli, möchtest du den Anfang machen? Sehr gerne. Ich für mich habe aus dem Gespräch zwei wesentliche Dinge mitgenommen. Zum einen, ich sage mal, jetzt bis auf die Dimension, dass wir plötzlich im Weltall sind, unterscheiden sie unsere Geschäfte nicht so wahnsinnig. Es geht um Plattformen, es geht um neue Dinge zu wagen und halt auch Vorschüsse zu machen. Und ich glaube, das ist der zweite Punkt, Tech for Good. Also diese Mission zu haben, zu sagen, wie schaffen wir es tatsächlich mit Technologie, unser Leben, unsere Welt, unseren Planeten wieder ein Stück besser zu machen und das gemeinsam auszuschöpfen. Und das fand ich schon sehr, sehr stark, diese Parallelität und dieses, wenn man jetzt mal das Ding Weltraum mal so ein bisschen wegklammert, dass da viele Gemeinsamkeiten sind.

Speaker0:[37:14] Was für mich hier wirklich das Wichtigste ist und das ist, glaube ich, auch ein Mindset, den wir beide teilen, Uli und ich, dass wir es nur gemeinsam schaffen. Also die ganzen Diskussionen, klein gegen groß, groß gegen klein, es wird ein Ökosystem sein und man wird sich gegenseitig brauchen. Es ist genug Markt für alle da und man muss hier noch stärker zusammenarbeiten und stärker zusammenrücken, in welcher Form auch immer. Man braucht sich gegenseitig. Die Herausforderungen, die wir uns entgegnen gerade, die sind so kolossal, da können wir uns nicht leisten, irgendwelche Zeit zu verschwenden. Das heißt, man muss gemeinsam an den Lösungen arbeiten. Ich glaube, dieses Gespräch heute zeigt auch, wie sehr man sich braucht und auch schätzt. Und genau, dass es immer etwas sehr angenehmes, weil ich aus solchen Gesprächen mitnehme. Weil es auch anders geht.

Speaker0:[37:56] Chris, ganz zum Schluss stellen wir unserem Gast immer eine Frage, die hat jetzt nicht immer nur was mit dem Thema zu tun, sondern eigentlich eher mit dir als Person und mit deiner Karriere. Stell dir bitte vor, du könntest eine Plakatwand direkt von deiner alten Uni freigestalten, also dort, wo die Studenten immer rein und raus gehen und das wirklich sehen und wirklich damit konfrontiert sind, was du denen zu sagen hast. Was würdest du denen denn mitgeben für ihr Leben und für ihre Laufbahn? Was würde da auf deinem Plakat stehen? Also ich bin da sehr extrem, was Schule angeht oder Studium. Da habe ich ja eben schon ein bisschen durchscheinen lassen, weil ich glaube nicht, dass das Systeme sind, die auch wirklich großartige Sachen hervorrufen. Großartige Leute sind meistens Leute, die ihren Weg gegangen sind, so oder so. Ich habe auch fertig studiert und das ist auch gut so. Ich habe meinen Abschluss in der Tasche. Aber ich würde wirklich raten, dass man sich das genau überlegt. Wofür geht man diesen Weg? Wozu ist man da jeden Tag in der Vorlesung?

Speaker0:[38:51] Und es gibt wunderbare Beispiele von Leuten, die was gewagt haben und gewonnen haben. Und ich glaube, gerade diese Querdenker, die anders denken, sind auch letztlich gute Unternehmer. Das heißt, mach dein eigenes Ding, mach deinen eigenen Weg. Wenn es dir mehr Sicherheit geht, einen Abschluss zu haben, dann ist das super. Brauchst du aber nicht. Du brauchst einfach nur den Durchhaltevermögen und wirklich ein Dickschädel zu sein. Du kannst alles schaffen, was du brauchst. Und ich glaube, unsere Unternehmer, wir werden nie getrieben von monetären Anreizen, sondern wirklich die Welt zu verändern. Und da braucht man kein Abi und keinen Abschluss. Mein Abi war, by the way, auch 4,0. Muss man auch erst schaffen in Bayern. Wow, herzlichen Glückwunsch.

Speaker0:[39:28] Danke, ja. Das ist die Eins des kleinen Mannes. Ja, genau, wollte ich gerade sagen. Das muss man erst mal treffen.

Speaker0:[39:34] Aber ich bin glücklicher und zufriedener und auch gestandener als vielleicht manch 1,0er, der jetzt in der Versicherung sich irgendwelche Cases durchrechnet.

Speaker0:[39:45] Das ist ein Statement auf jeden Fall. Finde ich echt ziemlich stark, weil das so echt so ein Zielding ist. Und Uli, wie sieht es für dich aus, wenn du das so hörst? Wie reflektierst du das auf deiner Laufbahn? Total. Also weil ganz offen, Titel und Abschlüsse sind Schall und Rauch. Am Ende des Tages ist es immer dafür, wofür du lebst und wofür du einstehst und wofür du brennst. Und das spricht mich natürlich massiv an, weil ich ganz einfach sage, jeder Tag, den du verbringst, wo du nicht Leidenschaft anbringen kannst, ist ein vergeudeter Tag. Und daher spricht mich das total an. Das darf ich meinen Neffen nicht zeigen. Da sagt er, siehste habe ich doch gesagt, wir brauchen gar nichts zu machen hier. Das würde ich mir ja nicht zeigen. Also daher, ich glaube, diese Einstellung und Haltung, für etwas zu brennen und dafür einzustehen, das gibt so viel Energie und hat auch so viel Freudensgefühl. Dafür lohnt es sich zu leben. Vor allem gibt es dir auch in einer sehr bizarren Art und Weise Sicherheit. Wenn du weißt, das ist der Weg, ich muss das jeden Tag etwas rauszerren für mich, dann ist das auch ein Weg, den man gehen kann. Und meine Benchmark hat sich auch geändert, wo ich jetzt Vater bin, wo ich mir überlege, wenn meine Tochter mich mal googeln in 10 oder 15 Jahren, dann soll da was Tolles über mich stehen. Dann soll da irgendwas sein, was ich gut gemacht habe. Und das wäre so Genugtuung, glaube ich, für mich. Das ist so ein bisschen der Gedanke, wenn du die letzten Atemzüge hast, dann soll alles passen. Man muss nicht bis zum letzten Atemzug warten, um was zu verändern.

Speaker0:[41:09] Jeder muss ein bisschen was machen und anpacken. Das ist die Welt, in der wir leben. Danke dir sehr, Chris. Und zum Abschluss wäre es vielleicht noch schön, wenn du unseren Zuhörerinnen und Zuhörern verraten könntest, wo sie mehr von dir erfahren oder auch wo sie mit dir in Kontakt treten könnten. Ja, sehr gerne. Ich bin ein leidenschaftlicher LinkedIn-User auch. Soziale Netzwerke ist immer etwas, ich versuche immer zu antworten. Da bin ich eher erreichbar. Keine E-Mails, keine Anrufe, kurze Nachricht und ich schreibe zurück, wenn ich Zeit habe. Vielen Dank. Das war der Digital Pacemaker Podcast zum Thema NextSpace. Unser Gast heute war Chris Lindner. Wenn ihr weitere Informationen zur Folge haben möchtet, schaut in die Shownotes und dort werden wir natürlich auch ein bisschen Informationen hinterlegen, zu dem, worüber wir heute gesprochen haben. Der Digital Pacemaker Podcast erscheint alle 14 Tage am Dienstag bei Spotify, Apple und überall, wo du deine Podcasts bekommst. Klicke jetzt auf den follow oder abonnieren button wenn du keine folge verpassen möchtest euch eine gute zeit und auf bald euer uli und markus rock’n’roll.

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