mit Ulrich Irnich & Markus Kuckertz
Shownotes
Folge #17 behandelt das Thema “Low Code” – also Plattformen, die es möglich machen Anwendungen ohne individuelle Programmierung zu entwickeln. Zu Gast ist dazu Frédéric Cuny, Senior Director Solutions Consulting für Deutschland, Schweiz und Österreich bei Pegasystems.
Frédéric berät Unternehmen in der Einführung und Anwendung der Low Code-Plattform Pega, um mit passenden Anwendungen auf wandelnde geschäftliche Herausforderungen reagieren zu können. So können Interaktionen persönlicher, Service automatisiert oder Geschäftsprozesse optimiert werden – ohne eine Zeile Code.
Uli, Markus und Frédéric diskutieren die Probleme vieler Unternehmen, die die Nachfrage nach IT-Produkten, Anwendungen und Apps nicht mehr durch klassische Softwareentwicklung abdecken können. Für den Bedarf fehlen schlicht Mitarbeiter mit den notwendigen fachlichen und technischen Fähigkeiten. Frédéric empfiehlt Unternehmen deshalb, ihre Mitarbeiter so aus- und weiterzubilden, dass sie, die benötigen IT-Lösungen in ihren Fachbereichen selbst entwickeln können und mahnt „…die wichtigsten Güter unserer Firma laufen jeden Abend aus der Tür raus… es ist unser Job dafür zu sorgen, dass sie zurückkommen.“
Euer Feedback zur Folge und Vorschläge für Themen und Gäst:innen sind sehr willkommen! Vernetzt euch und diskutiert mit:
- Frederic Cuny: https://www.linkedin.com/in/fredcuny/
- Ulrich Irnich: https://www.linkedin.com/in/ulrichirnich/
- Markus Kuckertz: https://www.linkedin.com/in/markuskuckertz/
Mitwirkende – Hosts: Ulrich Irnich & Markus Kuckertz // Produktion: Daniel Sprügel & Sören Wahlers, Maniac Studios (https://maniacstudios.com) // Redaktion: Marcus Pawlik // Kommunikation & Community: Anna-Lena Sodies // Team behind the team: Sonja Uller © Digital Pacemaker Podcast 2022
Zusammenfassung
In dieser Episode des Digital Pacemaker Podcasts bieten wir einen tiefen Einblick in das innovative Thema Low-Code. Wir hatten das Vergnügen, Frederic Cuny, Senior Director Solutions Consulting bei Pegasystems, als Gast zu begrüßen. Gemeinsam erörtern wir die Bedeutung von Low-Code-Plattformen, die es Unternehmen ermöglichen, Anwendungen zu entwickeln, ohne dass tiefgehende Programmierkenntnisse erforderlich sind. Frederic betont, dass die Nachfrage nach IT-Anwendungen erheblich gestiegen ist und traditionelle Softwareentwicklung nicht mehr ausreicht, um diesen Bedarf zu decken. Dies liegt nicht nur an der knappen Verfügbarkeit von Fachkräften, sondern auch an der Notwendigkeit, flexibel und schnell auf geschäftliche Anforderungen reagieren zu können.
Wir beleuchten die Vorteile von Low-Code, einschließlich der Möglichkeit, Mitarbeiter zu befähigen, selbst Lösungen zu entwickeln. Dies reduziert das Risiko der sogenannten Shadow-IT und ermöglicht es den Fachabteilungen, direkter an der Entwicklung zu partizipieren. Frederic führt das Konzept des “Citizen Development” ein, bei dem jeder im Unternehmen, unabhängig von technischer Vorbildung, in der Lage ist, auf einfache Weise mit Low-Code-Plattformen zu arbeiten. Dies fördert ein agiles Arbeitsumfeld, in dem schnell auf Veränderungen reagiert werden kann.
Ein weiterer zentraler Punkt des Gesprächs ist die Notwendigkeit, die Belegschaft weiterzubilden und auf die neuen Anforderungen in der IT-Welt vorzubereiten. Frederic beschreibt, wie Lernkonzepte wie Rapid Prototyping und Design Thinking in Kombination mit Low-Code genutzt werden können, um in Teams spielerisch neue Entwicklungen zu fördern. Wir gehen auf die Herausforderungen der Implementierung von Low-Code-Plattformen ein und analysieren, wie Unternehmen durch gezielte Schulungsprogramme die Angst vor Technologie bei Mitarbeitern abbauen und diese dazu ermutigen können, sich aktiv an der digitalen Transformation zu beteiligen.
Frederic erläutert auch die besonderen Merkmale der Pega-Plattform und hebt hervor, dass sie eine der wenigen Low-Code-Lösungen ist, die skalierbar und gleichzeitig benutzerfreundlich ist. Zudem sorgt Pega dafür, dass Governance-Richtlinien eingehalten werden, was besonders wichtig ist, um die Integrität der IT-Landschaft zu gewährleisten.
Am Ende der Episode reflektieren wir, was aus dem Gespräch bleibt. Für mich persönlich war die Idee, Lernen spielerisch zu gestalten, besonders bereichernd. Low-Code eröffnet neue Möglichkeiten für die Zusammenarbeit zwischen Fachbereichen und IT, was letztlich zu schnelleren und wirkungsvolleren Lösungen für Kunden führt. Frederic ermutigt die Zuhörer, offen für die Chancen von Low-Code zu sein und die Vorteile dieser neuen Ansätze zu erkennen, um die digitale Transformation in ihren Organisationen voranzutreiben.
Transkript
Speaker0:[0:00] Die wichtigsten Güter unserer Firma, die laufen jeden Abend durch die Tür raus und dass unser Job, also als Manager, Führungskräfte, Leader, dass sie am nächsten Tag zurückkommen.
Music:[0:09] Music
Speaker0:[0:24] Herzlich willkommen zum Digital Pacemaker Podcast mit euren Gastgebern Uri Ilnig und mir, Markus Kuckertz. Wir sprechen heute über das Thema Low-Code, also um Plattformen, die es ermöglichen, Anwendungen ohne individuelle Programmierung zu entwickeln. Zu Gast haben wir dazu Frederic Cuny, Senior Director Solutions Consulting für Deutschland, Schweiz und Österreich bei Pegasystems. Frit, ich freue mich, dass du heute unser Gast bist. Und ich freue mich, dass du meinen Namen einfach ohne Fehler gesagt hast, lieber Markus. Das freut mich auch. Mein Französisch ist nicht so gut, muss ich sagen. Umso mehr freue ich mich, dass du wirklich fast akzentfrei Deutsch sprichst, also wundere ich sehr. Ich gebe mir Mühe. Frederik berät Unternehmen in der Einführung und Anwendung der Low-Code-Plattform PEGA, um mit passgenauen Anwendungen auf wandelnde geschäftliche Herausforderungen reagieren zu können. So können Interaktionen persönlicher, serviceautomatisiert oder Geschäftsprozesse optimiert werden, ohne eine Zeile Code. Das ist sicher das Besondere. Und Uli, du hattest dir dieses Thema auch schon mal gewünscht. Deswegen freue ich mich heute sehr, dass wir den Fred begrüßen können und darüber sprechen können. Ja, Uli, was fällt dir zum Thema Low-Code ein? Was verbindest du damit?
Speaker1:[1:32] Also grundsätzlich ist das für mich erstmal eine fantastische Ebene, so ein bisschen Coding einer breiteren Bevölkerungsmasse verfügbar zu machen. Und wir sehen das gerade im kindlichen Alter. Also gerade wenn ihr die Lego-Systeme und so weiter seht, da gibt es schöne Bots, die man schon im Kindesalter so ein bisschen programmieren kann. Das hat zwei Vorteile. Zum einen bringt das ein wenig Programmierlogik unseren aufwachsenden kleinen Menschen nah. Das ist das eine Ding. Und zum anderen vereinfacht es auch so ein Stück weit den Fokus darauf zu sagen, ich muss mich jetzt nicht mehr mit jeder Zelle Code auskennen, sondern ich habe Funktionsblöcke, die kann ich anordnen, die kann ich grafisch anordnen. Und damit macht es halt dem Anwender leichter, eigentlich das wesentliche Anliegen zu lösen und nicht zu sehr in den Code abzutauchen und zu sagen, ich ersticke jetzt in der Schönheit der Programmiersprache. Auch wenn das sicherlich ein tolles Erlebnis ist, Programmiersprachen zu können. Aber das löst eigentlich so ein bisschen den Fokus auf die Themen, die ich lösen möchte und weniger auf die Programmzahlen. Und ich glaube, das ist gerade für uns nach vorne raus ein wesentliches Thema, weil wir leben in einer ständig ändernden Welt. Und das macht es natürlich auch wichtig, Geschäftsprozesse, aber auch logischerweise Einzelbereiche viel schneller zu orchestrieren und zu programmieren. Und Low-Code bietet da natürlich, oder wenn man sogar noch aggressiver darüber nachdenkt, No-Code bietet natürlich da tatsächlich eine Chance und eine Möglichkeit.
Speaker1:[3:00] Viele Menschen an solche Themen heranzuführen und ganz einfach businesskritische Lösungen oder halt, wir sagen neudeutsch, Customer Flows, also so wie Kunden durch Prozesse laufen oder Journeys erleben, die sehr schnell anzupassen. Also daher finde ich, das ist in der Tat ein spannendes Thema und hilft ja auch logischerweise uns, ich sage einfach mal, Leichtigkeit wieder in gewisse Themen reinzubringen und uns nicht zu verschränken, wir müssen jetzt irgendwie jede Programmiersprache können. Also daher finde ich das super. Und ich finde auch super, Fred, dass du heute da bist, zu Gast als unser Brain, was das Thema angeht, No Code, Low Code.
Speaker0:[3:38] Danke, Uli.
Speaker1:[3:40] Sehr gerne, sehr gerne. Bevor wir einsteigen, lieber Fred, ich würde auch noch mal kurz ein paar Stationen deines Lebens hier unseren Zuhörerinnen und Zuhörern geben, damit sie wissen, was für eine Kompetenz hier gerade auf uns wirkt. Fred ist seit Anfang 2021 bei Pegasystems und dort seit Ende 2021 Senior Director Solution Consulting für Deutschland, Schweiz und Österreich. Neudeutsch nennt man das alles Dach. Davor war er für IT-Strategie und Organisationen unter anderem Kobalt Blau, Kienbaum und Accenture, also gerade bei den großen Strategie-Beratungsunternehmen unterwegs. Und Frederik hat natürlich an der, oh mein Gott, Frederik, das musst du selber erzählen, wo du studiert hast, bevor ich nachher was Falsches sage.
Speaker0:[4:27] Also ich habe tatsächlich, wie du, in der Forschung angefangen. Ich habe Linguistik studiert, also Fremdsprachen. Und ich habe angewandte Linguistik für Computerprogramme studiert, spezialisiert. Damals, in frühen 2000er Jahren, war das Speech-to-Text und Text-to-Speech. Also so richtig so Dinosaurier-Jahren für das, was heute Siri ist oder so Mailbots oder Voicebots sind an der Sorbonne in Paris. Und da habe ich jetzt einfach ein MBA an der Asset Business School in Paris erworben. Tatsächlich ist dieses Studium sehr, sehr stark mit Neurolinguistik und mit Programmiersprachen verankert.
Speaker1:[5:06] Also gerade die Phase Übersetzen, ich sage mal Speech-to-Text, Text-to-Speech ist ja eines der großen Themen. Also gerade wenn wir interfacelos arbeiten wollen, also sprich gerade wenn es um ein Bot geht oder wenn ich ein Kundenanliegen mal relativ schnell loswerden will, ist das natürlich eine der wesentlichen Kernthemen. Also daher, wie bist du darauf gekommen, wenn ich mal die Frage stellen darf?
Speaker0:[5:29] Tatsächlich wollte ich Linguistik studieren. Weil ich mir gesagt habe, die deutsche Witter an der Sorbonne zu erleben, das erlebst du nur einmal. Aber irgendwann habe ich in dem Studium festgestellt, das ist zwar eigentlich alles schön, aber ich bin so technisch versiert. Und ich war das jetzt einfach seit meiner Kindheit, also seit dem Film Wargames in 86, was ich jetzt einfach gesehen hatte als kleines Kind und selber mein erster PC und angefangen zu programmieren, habe ich jetzt einfach dieses Forschungsprojekt gefunden und da war ich jetzt einfach der erste, der einzige Linguist, der im Grunde genommen jetzt einfach in einer Bande von Algorithmenentwicklern, Mathematikern.
Speaker0:[6:03] Programmiersprachentwickler, Wissenschaftler und so bin ich dazu gekommen und seitdem hat mich die IT auch dann nicht verlassen. Ja, Computational Linguistics, das ist ja fast schon ein kleiner Zungenbrecher. Wir haben uns natürlich vorher mit dir beschäftigt und wir haben versucht mal so deine Aussagen, deine Thesen zum Thema Low-Code in so drei Blöcke zu fassen und die würde ich gerne mal so in meinen Worten durchgehen. Du sagst zum einen, dass sich die Nachfrage nach IT-Produkten, Anwendungen und Apps nicht mehr durch klassische Softwareentwicklung abdecken lässt. Für den wachsenden Bedarf würden schlicht Mitarbeiter mit den notwendigen fachlichen und technischen Skills fehlen. Dann empfiehlst du Unternehmen, ihre Mitarbeiter so aus- und weiterzubilden, dass sie die benötigten IT-Lösungen und Produkte in ihren Fachbereichen selbst entwickeln können und damit auch nicht in Verführung geraten, halbgare Shadow-IT oder sogenannte Business-Let-IT-Lösungen einzuführen. Und zu guter Letzt plädierst du, ich vermute nicht ganz uneigennützig dafür, sich im Entscheidungsprozess mit den Chancen, Möglichkeiten und Prozessen der PEGA-Plattform auseinanderzusetzen. Drei Themenblöcke, die wir gern zusammen durchgehen können und wenn ich das Ganze mal vielleicht von der Vodafone her leite, wir planen ja auch in den nächsten Jahren europaweit 7000 zusätzliche Software-Engineers einzustellen, um eben den wachsenden IT-Anforderungen, die sich bei uns ergeben.
Speaker0:[7:22] Ja, Fred, du sagst, wir sind mit diesem Bedarf nicht alleine. Welche Entwicklung nimmst du hier wahr? Naja, ich meine, die eine Entwicklung, die du wahrnimmst, ist halt, wenn du die Zeitung aufmachst. Wenn du dir die Mühe gibst, durch den Job einzeigen zu gehen, du merkst erst, wie allgegenwärtig das Thema IT und das Thema digital geworden ist. Und zwar nicht nur für die Verbesserung von Prozessen, sondern auch für das Erschließen von neuen Geschäftswäldern. Also Uli meinte einfach, wie man jetzt irgendwie ein Bot benutzt oder wie man eine Interface benutzt, um vielleicht mal die besten neuen Möglichkeiten oder Angebote an den Kunden auch dann zu schneiden in dem Moment, wenn der Kunde auch in der Interaktion mit dir ist. Wenn ich die Zeitung aufmache, dann gibt es einfach Jobanzeigen von einer Landesbibliothek, die einen Abteilungsleiter für die Entwicklung von digitalen Dienstleistungen sucht. Also da sind so richtig auch Sachen, wo du sagst, wow, also da sind wir schon in einer Zeit gekommen, die habe ich mir vor zehn Jahren gar nicht mehr jetzt irgendwie wahrnehmen können. Morgen fahre ich nach Berlin zur Smart Country Convention und ich beschäftige mich da zu 100 Prozent mit der Digitalisierung des öffentlichen Dienstes. Also es ist alltäglich, das ist dann die erste Änderung, die ich wahrnehme. Tatsächlich ist es halt so, wenn man die Bundesagentur für Arbeit fragt oder Beratungsunternehmen fragt wie der BCG.
Speaker0:[8:38] Die würden dir sagen, es fehlen 50.000 bis eine Million Leute bis 2030, die jetzt einfach IT-Anwendungen entwickeln können. Und ich rede jetzt einfach erst mal nicht von Entwicklern. Uli, das war auch dann der Punkt. Du musst ja nicht jetzt im Grunde genommen jetzt einfach komplett Java, Python, C Sharp und so weiter kennen. Du kannst jetzt einfach über Rollenmodelle, Skillmodelle denken. Wo wird welche Kompetenz jetzt irgendwie benötigt? Aber so weit gehe ich nicht. Es ist Alarmstufe Rot, zumal zu der Verfügbarkeit der Leute, die jetzt einfach Applikationen entwickeln können. Und das ist bei Vodafone auch anscheinend wichtig. Wenn ich Alarmstufe Rot zumindest mal, wenn ihr sagt, ihr braucht 7000 Leute, das ist schon eine richtig heftige Zahl.
Speaker0:[9:22] Die größte Entwicklung, die ich aber wahrnehme, um auf deine Frage zurückzukommen, ist, dass die Akteure, die Firmen, die Regierung, die Schulen auch, zum Glück die Schulen auch, nach Lösungen suchen. Das ist ein gutes Zeichen. Also führende IT-Dienstleister bauen Quereinsteigerprogramme auf. Die Anzahl der Aktionen, um Gender-Diversität in der IT zu fördern, ist exponentiell gewachsen. Die Bundesrepublik selber hat vor zwei Jahren das Fachkräfte-Einwanderungsgesetz so umgebaut, nur für die IT, dass IT-Experten auch ohne formale Qualifikation ein Aufenthaltserlaubnis erhalten können, sofern sie ein konkretes Jobangebot, Praxiserfahrung haben. In Deutschland, in Gymnasien, lernt man auch Java mittlerweile. Das ist ja auch sehr vor unserer Zeit, ja, aber zumindest mal in Bayern. Ich habe mich jetzt einfach in die Programme eingelesen. Ja, es gibt objektorientierte Softwareentwicklung und Java. Also das ist jetzt irgendwie so die Bewegung jetzt einfach der Erdplatten sozusagen. Und natürlich, wenn man auf unsere Welt, also Ulis Welt, meine Welt zurückkommt.
Speaker0:[10:22] Selber die IT, die IT entwickelt sich, um Talente von außen zu holen, Talente zu fördern, mit den Fachbereichen auch eine ganz neue Zusammenarbeit auf die Beine zu stellen. Also wie Uli das auch vorher dargestellt hat, ja. Vor zehn Jahren sprach man von Business IT Alignment, heute spricht man eher von Business IT Fusion. Das ist natürlich auch eine hervorragende Gelegenheit, einen kleinen Werbeblock einzuführen. Also wenn ihr im IT-Umfeld oder im Digitalumfeld arbeiten möchtet, meldet euch gerne über LinkedIn bei Ulrich Irnig, CEO bei Vodafone oder bei mir, Markus Kuckertz, Head of IT Strategy Innovation. Wir finden auf jeden Fall ein Match. Wir haben tatsächlich ja auch diese große Schwierigkeit, diesen unglaublichen Bedarf tatsächlich, sage ich mal, mit externen Zugängen zu besetzen. Was sind denn aus deiner Sicht eigentlich die Gründe, dass wir uns alle so schwer tun, diese qualifizierten Stellen zu besetzen?
Speaker0:[11:11] Naja, weil erstmal, das ist ein seltenes Gut. Das hast du selber dargestellt, indem du gesagt hast, ey Leute, komm zu uns. Das Problem habe ich halt auch mit meinem Team.
Speaker0:[11:21] Aber ich glaube, man muss damit anfangen, das Team, was man schon hat, zu halten. Damit setzt man einfach das Fundament, um jetzt einfach auch neue Leute einzustellen. Ein ziemlich cleverer IT-Gründer, von dem ich jetzt einfach den Namen nicht mehr weiß, hat mal gesagt, dass die wichtigsten Güter unserer Firma, die laufen jeden Abend durch die Tür raus und dass unser Job, also als Manager, Führungskräfte, Leader, dass sie am nächsten Tag zurückkommen. Ich finde, die Mechanismen für Neueinstellungen und für Mitarbeitertreue sind meistens ziemlich ähnlich. Und wenn ich jetzt einfach damit anfange, dann fange ich jetzt einfach damit an, erst mal diejenigen, die ich habe, zu halten. Also wenn ich jetzt einfach gemeint hatte, ein seltener Asset ist teuer, ich meinte nicht nur finanziell, ich meine auch dann das sehr vielschichtig. IT-Gehälter sind durchschnittlich gewachsen die letzten Jahre, kann man schon sagen. Aber diese spielen tatsächlich eine zweiträngige Rolle, wenn man Erfahrungen und Studienglauben schenkt. Also du hast mehr als nur das bare Geld. Also ich meine Weiterbildung, Performanten, Arbeitsplatz, eine echte Corporate Social Governance, ein Gesamtpaket, was aus Mobilitätsprämien, Company-Fahrrad, Roller. Also in einer der Firmen, die ich jetzt einfach gegründet hatte, weil ich hatte das Privileg, auch zwei der Firmen, die mich beschäftigt haben, auch mitzugründen, hatten wir 40 Tage Urlaub eingeführt. Und dann haben wir jetzt einfach die Anzahl der Tage jetzt einfach gar nicht mehr limitiert. Das heißt nicht, dass die Leute das einfach alles nehmen übrigens.
Speaker0:[12:46] Sabbatical-Regelungen, Homeoffice-Regelungen, Work Anywhere, eine echte offene Kultur. Ganz wichtig, auch das ganze Thema Leadership. Also man kann auch dann nicht genug betonen, wie wichtig das ist, weil Leute verlassen Unternehmen wegen ihres Chefs. Ich glaube, Uli, das hattest du in einem der vorigen Podcasts auch schon mal gesagt. Das sind die Sachen, die gleichzeitig dein Team zum Erhalten bleiben und die du benutzen kannst, um auch neue Leute einzustellen. Und gerade in der IT, die Unternehmen, die jetzt gerade jetzt sowohl bei betriebswirtschaftlichen Absolventen jetzt irgendwie en vogue sind, aber auch bei ITler und Ingenieure. Also vor zehn Jahren hattest du gar keine Gaffas, gar keine IT-Firmen drin. Heute vier von zehn bis sechs von zehn in den Studiengängen. Die haben dann diese Mechanismen und die sind die Mechanismen, die man braucht, um Leute zu gewinnen.
Speaker1:[13:39] Ich bin 100 Prozent bei dir, Fred. Also neben der Marke und natürlich hat eine Marke immer eine Ausstrahlung, das ist eine Dimension. Viel wichtiger ist aber, dass die Marke nicht nur was Cooles repräsentiert, sondern der tägliche Alltag das auch widerspiegelt.
Speaker1:[13:58] Weil ansonsten hast du halt keine lange Zugehörigkeit zu einem Unternehmen. Das ist Nummer eins. Nummer zwei ist, ich bin sehr davon überzeugt, dass du einen starken Purpose brauchst, den Menschen antreibst. Also du hast eben gesagt, Fred, du brauchst gute Leader, gute Menschen, die dafür sorgen, dass du gefördert und gefordert wirst. Das ist das eine Ding. und da brauchst du eine Umgebung, die das braucht, aber du brauchst halt auch diese übergreifenden Purpose-Gründe, die dich antreiben, wo du sagst, unser Purpose ist connect for a better future. Das könntest du jetzt sagen, okay, das ist ja jetzt irgendwie old school, das klingt irgendwie nur nach Connection, aber nee, da steckt for a better future. Das heißt, da steckt digitale Inklusion drin, da steckt Diversity drin und da steckt halt auch for our planet drin. Ja, also zu sagen, was tun wir denn, dass unser Job nicht nur auf diese typischen kommerziellen Dinge einzahlt, sondern auch dazu führt, dass wir was Gutes mit der Technologie für unseren Planeten machen. Also Energy Savings, wie wir Wiederverwertung machen, all diese Dinge spielen eine große Rolle. Und ich hatte zufälligerweise das Vergnügen mit einer Generation Z, der hat ein Shadowing bei mir gemacht. Ja, oder ich durfte Reverse Mentoring erleben, ja, von der Generation Z.
Speaker1:[15:15] Und dann merkst du halt, andere Dinge spielen da eine Rolle. Und das müssen wir halt auch reflektieren und in unseren Suchen logischerweise reflektieren und damit halt auch die Menschen ansprechen. Und diese Meldung, wir wollen 7000 Software Engineers haben, haben wir ja nicht gemacht, weil wir gesagt haben, naja, was können wir jetzt als nächsten coolen Schritt machen. Sondern die Frage ist halt, wie kannst du mit der Software ganz andere Kundenerlebnisse generieren? und wie besetzt du quasi genau dieses Layer, wo alle Kunden Interaktionen durchführen. Ich glaube, ein Kunde, den interessiert nicht, was für ein Billingsystem im Hintergrund läuft, sondern die Rechnung muss funktionieren und die Programmierer, die wollen halt etwas tun und alle, die jetzt zukünftig auch Low-Code nutzen, die wollen etwas tun, das unseren Kunden nutzt und damit logischerweise einen Wert generiert.
Speaker0:[16:08] Ich habe beide davon gesprochen, dass man eben Mitarbeiter natürlich weiterqualifizieren kann, um in dem Feld aktiv zu sein. Wir sprechen immer von Re- und Upskilling, Uli, wenn wir sagen, ja, wir haben existierende Mitarbeiter, die vielleicht, wo alte Rollen auslaufen, die nicht mehr so gebraucht werden und man sich vielleicht überlegen kann, ob das Know-how nicht trotzdem gesichert werden kann und man eben dann in einem anderen Feld die Leute einsetzt. Und Fred, du sprachst von der Aus- und Weiterbildung von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen, damit sie die benötigten IT-Lösungen und Produkte in ihren Fachbereichen dann eben selbst entwickeln können. Und vielleicht auch in Bezug auf eben das Thema Low-Code. Vielleicht kannst du in dem Zusammenhang auch mal erläutern, was heißt denn eigentlich Low-Code und wie sieht so eine Weiterqualifizierung denn dann eigentlich aus?
Speaker0:[16:49] Um Low-Code zu beschreiben, nehme ich jetzt einfach vielleicht mal das Beispiel Pega. Stell dir vor. Du möchtest für deine Kinder einen kleinen Modellschloss bauen. Du hast zwei Möglichkeiten. Du kannst dir Holzsteinchenfarbe für die Wände holen, Plus Moos für so einiges Gras, Holzzweige für kleine Bäumchen und so weiter. Ihr macht einen Plan und viel Spaß. Nach dem Aufbauen, Klebstoff liegt bald überall auf der Wiese, nicht alle Wände sind gestrichen und wegen Zeit hat man auch da auf die Bäume verzichtet. Das ist das, was Low-Code im Grunde genommen vermeiden kann. Du hast mit PEGA oder mit Low-Code-Plattformen eine andere Möglichkeit, Wenn du jetzt einfach statt eines Schlosses in dem Fall jetzt einfach eine Applikation entwickeln kannst, du kannst dir fertige Komponente holen. Das heißt, eine Loco-Plattform ist ein ultimatives Komponentensystem für den Aufbau von Applikationen.
Speaker0:[17:39] Jetzt wieder zur harten Welt der IT außerhalb von unserem Beispiel. Das heißt nicht, dass du keinen Plan mehr machen musst, um Gottes Willen, weil sonst, der Uli wird jetzt im Grunde genommen auch dann großen Augen hat haben. Im Gegenteil, das heißt, du kannst heute ein Schloss bauen, morgen einen Bauernhof, übermorgen eine Mühle, einen Brotofen, übermorgen eine weitere Burg. Du kannst eine Umgebung, die für den Anwender Software schreibt, auf die Beine stellen. Du kannst wirklich auf verschiedene Ebenen mit verschiedenen Rollen tatsächlich jetzt im Grunde an der Schnittstelle zum Kunden, ja, also so Bots, Chats, Kanäle verbinden. Du kannst Decision-Regeln, also Entscheidungsregelungen definieren und ohne jetzt einfach eine Zeile Code schreiben zu müssen, du kannst natürlich jetzt einfach, ich würde sagen, die Heavy-Lifters in der Programmiersprache müssen natürlich am Anfang auch schon eine gewisse Urbanistik des Programms aufbauen, auch in der Plattform. Aber grundsätzlich hast du die Möglichkeit, die du vorher nicht hattest, mit deinen 7000 IT-Lern, die dir fehlen, die entwickelst du, weil du hast eine viel breitere Masse an Leuten, die an dieser Applikation arbeiten können. Und früher hast du als IT immer gesagt, okay, schick mal einfach eine Anforderungsbeschreibung, also meistens jetzt einfach über den Zaun geworfen und dann wird die IT jetzt einfach was entwickeln mit Dienstleistern, mit der eigenen Mannschaft und so weiter. Jetzt kannst du aber nicht hinsetzen.
Speaker0:[19:06] Mit dem fachlichen Team und im Grunde genommen in verschiedenen Minimum-Level- oder Viable-Products einfach eine Applikation über Low-Code-Schritte weiterentwickeln. Nehmen wir vielleicht mal als Beispiel, ich habe jetzt jemanden in meinem Team, der war vielleicht vorher für eine ganz spezifische Thematik so Projektmanager und der sagt, ja, Projektmanager ist vielleicht nicht mehr so ganz das, was wir hier in der agilen Welt gebrauchen können. Und ich sage dem, ja klar, wenn du dich doch aber weiterhin für IT-Themen interessierst, wie wäre es mit dem Thema Low-Code? Was wäre denn in so einem Telekommunikationsunternehmen so ein klassischer Use Case, wo ich sagen könnte, hey, da kannst du vielleicht zukünftig dich hin entwickeln und was macht der denn dann eigentlich so? Was macht denn so ein Mitarbeiter mit Low-Code? Sein Kollege hatte erstmal eine Projektmanagement-Erfahrung, die ist in jedem IT-Projekt sehr wertvoll. Man muss über verschiedene Ebenen an so einer Applikation sich rantasten. Du kannst jetzt irgendwie Applikationen, die spezifisch für eine Abteilung Arbeitsabläufe erstmal optimieren, schon mal anfangen, über diese Bausteine, Elemente dich rantasten, um das im Grunde zu erlernen. Ich glaube sehr, sehr stark an das Spielerische im Lernen.
Speaker0:[20:14] Spielerisch bedeutet auch dann an das Team im Lernen. Also Spiel nicht im Sinne von einem Kartenspiel, sondern eher von einem sportlichen. Das heißt, es gibt Spielregeln und es gibt einen Spielübertragungsort. Spielregeln sind genau die Spielregeln des Projektmanagements, die modernen, Agile, Scrum, Safe. Das heißt, du kannst jetzt einfach darüber schon mal starten. Dann kannst du über das Zweite, das Zweite ist ja Rapid Prototyping, Design Thinking, dass man wirklich jetzt einfach diese What-You-See-Is-What-You-Get-Komponente erstmal dem Nicht-Fachlichen, Nicht-Technischen beibringt, damit er im Grunde oder sie jetzt wirklich dann diese Bauklötze, diese Türme, Prinzessin, die ich jetzt einfach vorher beschrieben habe, jetzt irgendwie jetzt einfach in dem Schloss reinbaut, ohne dass er oder sie an den Schloss jetzt einfach reingeht. Und dann gibt es den Spielübertragungsort, also Digital Labs, vielleicht mal auch Intrapreneurship-Methoden, Elemente, die jetzt einfach hinzuzufügen sind. Das heißt, du musst nicht nur die Inhalte des Lernens, sondern das Gesamtpaket des Lernens, das Warum lerne ich?
Speaker0:[21:20] 96 Prozent der Applikationen können nicht jetzt einfach gemacht werden, weil es jetzt einfach nicht genug Leute gibt, die das machen können. Einfache Gleichung, ich brauche mehr Leute. Wie lerne ich einfach in diesem spielerischen, in diesem Environment, dieser Umgebung, die ich dir jetzt einfach beschrieben habe? Und dann kannst du dich jetzt einfach über die Inhalte kümmern. Was lerne ich? Und dann muss man sich anschauen. Ein Projektleiter wird wahrscheinlich jetzt irgendwie einen anderen Content haben, wie jemand, den ich jetzt einfach von der Java-Plattform-Entwicklung, also ein Spezialist, den ich vielleicht mal auch auf Low-Code bringen möchte, weil ich kann auch mittlerweile sehr, sehr mächtige Applikationen entwickelt auf Low-Code.
Speaker1:[21:58] Und ich denke, das ist vor allen Dingen gerade für Quereinsteiger in solche Themen ein super Schritt. Und was ich bei vielen Bewerberinnen und Bewerbern beobachte, dass manchmal der Mut fehlt zu sagen, oh, ich gehe jetzt genau in so einen Schritt rein und komme ein Stück weiter in solche, ich sage mal, Techie-Themen rein. Aber das ist genau so eine Dimension, wo du sehr schnell Business, und weil du hast eben so schön über Fusion-Teams gesprochen, wo du Business und IT-Dinge sich wirklich vermischen. Und das ist eigentlich eine sehr schöne Dimension, weil das hilft halt sehr schnell Richtung Kundeninterface situativ Themen zu lösen, ohne jetzt Armadas von Softwareentwicklern zu haben, sondern genau relativ schnell solche Dinge zu, wie du eben sagst, prototypen, die halt dann auch helfen zu verstehen, dass die Lösung für den Kunden tatsächlich auch einen Mehrwert bringt und nicht erst, wenn es lange gebaut worden ist, dann festgestellt wird, sondern du kannst halt sehr schnell Dinge etablieren und ausprobieren.
Speaker0:[23:02] Du hast jetzt wirklich jetzt einfach Spielregeln und das sind dann diese Methoden und du hast einen Spielübertragungsort. Also wirklich nicht unterschätzen, wie wichtig jetzt einfach diese Spielübertragungsorte sind. Diese Hackathons, diese Low-Code-Live-Workshops, damit die Leute diese Barriere einfach nicht mehr sehen. Weil, wie Uli gesagt hat, jemand, der vielleicht mal gar keinen Bezug zu einem technischen Hintergrund oder zu einem technischen Inhalt hat, wird erstmal eine kleine Angst haben. Und die Angst muss man nehmen und die Angst nimmt man mit der Lust am Spielen, den Spielregeln und den Spielübertragungsort. Lass uns vielleicht einmal konkret zu eurer Pega-Plattform kommen. Und ja, was mich natürlich interessieren würde, ist, was ist das Besondere an Pega und was unterscheidet die Plattform von alternativen Ansätzen? Wie wir vorher gesagt haben, Low-Code kannst du auf verschiedene Ebenen entwickeln. Du kannst jetzt einfach vielleicht mal eine kleine Applikation für eine Abteilung machen. Du kannst sehr, sehr schnell eine Applikation, die jetzt einfach mobil geht, machen und du kannst vielleicht mal auch größere Applikationen. Dadurch bedingt sich auch ein Stück weit die Komplexität des Modells und des Low-Code-Modells oder No-Code-Modells des Anbieters. Pega steht schon für eine sehr mächtige Plattform. Das heißt, ein Alleinstellungsmerkmal von Pega ist, dass Pega eine der einzigen Low-Code-Plattformen ist, die du jetzt einfach auf Enterprise-Scale, wie man auf Neudeutsch sagt, das heißt, du kannst es einfach sehr groß machen.
Speaker0:[24:26] PEGA kommt eigentlich aus dem Decisioning. Decisioning, unser Gründer Alan Treffler hat 1983 PEGA gegründet. Sein Curriculum ist, er war Schachmeister.
Speaker0:[24:38] Also Schachmeister bedeutet, er hat sich im Grunde genommen Algorithmen gedacht, wie man jetzt einfach Fälschungen in Transaktionen in Banken erkennen kann. Die Komponente, die PEGA jetzt einfach hinzufügen kann in der Plattform, sind sehr ausgearbeitete Komponente, die in Richtung Marketing, Decisioning, Channel, also welche Channel du ansprichst, ob du Alexa, über WhatsApp, über Mail und so weiter. Diese ganzen Channel-Anbindungen, die bringen auch Pega als Komponente mit. Auch dann an jedem Schritt kann jetzt einfach Entscheidungsfähigkeit und Decisioning gebracht werden. Das heißt, künstliche Intelligenz. Pega bringt einfach ein sehr mächtiges Tool und bringt, und das ist ja wiederum interessant für die IT, glaube ich, Die Tatsache, dass du Low-Code jetzt auch ein Stück weit in eine geregelte IT-Governance reinbringen kannst. Weil das ist das Problem bei Low-Code, weil ich bin selber kein Fundamentalist von Low-Code. Ich sage zwar, das ist jetzt einfach ein Teil der Lösung, aber das könnte auch ein Teil des Problems sein. Stell dir vor, du hast jetzt irgendwie statt 7.000 70.000 Entwicklern und die entwickeln in jedem Bereich einfach irgendwelche Applikationen und lassen irgendwelche Leaks in deiner IT-Landschaft. Uli ist dafür verantwortlich, dass im Grunde genommen dann ein Betrieb der IT der Vodafone regelrecht abläuft. Das ist das Gegenteil davon. Das heißt, eine Plattform muss im Grunde genommen auch dann innerhalb der Möglichkeiten, die angeboten werden.
Speaker0:[26:05] Auch ein Governance-Framework führen und das bietet Pega. Die Beispiele, die du eben erwähnt hast, die sind ja vor allem im Kundenservice für uns relevant und um es vielleicht nochmal so ein bisschen konkreter für unsere Hörer und Hörerinnen zu machen. Kannst du uns beschreiben, wie Teams und Fachbereiche im Detail an den Lösungen arbeiten? Wie muss ich mir die Arbeit da vorstellen?
Speaker0:[26:24] Wir reden von IT und Business Fusion. Du nimmst einfach ein kleines Team im agilen Prinzip, also im Grunde genommen dann dieser Scrum-Prinzip des kleinen Teams mit sieben Leuten. Du definierst dann bestimmte Rollen. Im Pega oder im Generellen hast du eine Business-Architekt-Rolle, was früher jetzt einfach der Anforderungsmanager war. Dann hast du jetzt einfach ein System-Architekt, was im Grunde genommen jetzt einfach der technische Spezialist war. Dann nimmst du jetzt einfach einen Decisioning-Architekt, Was die ganze Palette der künstlichen Intelligenz übernimmt. Und du definierst das und überträgst das jetzt einfach in einem agilen Prinzip, wo du jetzt einfach Product Owner, Product Team, Produkt Inkremente, also wo du definierst einfach relativ geschlossene Pakete, die sehr schnell dem Kunden gezeigt werden. Also es ist nicht nur im Customer Service, wir arbeiten auch bei Vodafone, aber in anderen Bereichen. Zum Beispiel im März 2020 haben wir die Corona-Soforthilfe in Bayern innerhalb von fünf Tagen gebaut, genau in diesem Prozess. In einem agilen Umfeld, wo wir jetzt einfach über mehrere Schritte von einem Minimum Viable Product zu einer nächsten Entwicklungsstufe verschiedene Applikationsebenen, Endausbaustufen aufgebaut haben und auch dann in Produktion gesetzt haben. Das bedeutet im Kern eine Rapid Prototyping Design Thinking orientierte Arbeit und eine agil orientierte Arbeit.
Speaker0:[27:52] Vielen Dank, Fred. Das war wirklich sehr anschaulich erklärt. Und ich danke euch beiden auch für den spannenden Austausch. Für mich ist die Frage, was habt ihr beide aus dem Gespräch mitgenommen? Was ist euch besonders wichtig? Uli, möchtest du den gewohnten Start machen?
Speaker1:[28:05] Ich mache sehr gerne den Start. Das, was mit mir am meisten resoniert hat, ist, spielerisch neue Dinge zu lernen. Weil Spielen löst immer beide Gehirnhälften aus und schafft jede Menge Kreativität. Ja, das nimmt so ein bisschen den Ernst und die, ich sag mal, die Sorgen so ein bisschen vom Leib, ja, und wir begeben uns auf neue Wege. Low-Code ist halt auch ein neuer Weg. Eine zusätzliche Möglichkeit, die es uns ermöglicht, sehr schnell mit unseren Kunden gemeinsam neue Lösungen zu entwickeln. Also das heißt, sehr schnell auch diesen Team-Spirit logischerweise reinzubringen. Das Gute, was dabei drin ist, und da würde ich nochmal so kurz ein bisschen darauf reflektieren, ist, dass wir damit logischerweise mit so einer Plattform auch die Governance sicherstellen. Also sprich, ich habe meine Security, ich kann meine Updates durchführen, ich kann all diese Dinge, die ein Regelbetrieb ja auch braucht, die kann ich halt sicherstellen. Das ist halt das Schöne daran. Daher vielen Dank, lieber Fred.
Speaker0:[29:04] Was mir auffiel, ist halt tatsächlich jetzt einfach, wie offen ihr jetzt einfach gegenüber jetzt diesem Prinzip Low-Code-Citizen-Development seid. Das spricht viel Gutes für die Leute, die ihr sucht. Und tatsächlich jetzt einfach freue ich mich auf deinen weiteren Austausch zu dem Thema, weil ich glaube, das ist ein Thema, was man nicht nur wie dir, Uli, aber im Grunde in der gesamten CIO-Community auch ein interessantes und durchdiskutiertes Thema ist. Fred, wir haben am Ende unserer Folgen oder unserer Gespräche so eine kleine Tradition entwickelt. Da geht es manchmal auch dann eigentlich eher weniger um das eigentliche Thema, sondern eher um dich als Person. Also stell dir bitte vor, du könntest eine Plakatwand direkt vor deiner alten Universität freigestalten. Also Computational Linguistics an der SoBON. Was würdest du den Studentinnen und Studenten heute mitgeben für Leben und Laufbahn? Was würde auf diesem Plakat stehen als Tipp? Ich glaube, zuerst würde auf dem Plakat der Satz stehen, do what you love und love what you do. Es würden mehrere Bilder stehen, die alle sowohl zum Studium als auch zum Werdegang verlinkt sind auf diesem Plakat. Vielleicht ein Mensch am Schreibtisch, am Computer, ein Mensch an einer Präsentation. Da ich in Frankreich aufgewachsen bin und studiert habe, gehört sich jetzt einfach ein Bild auf einer Demo, glaube ich.
Speaker0:[30:20] Das ist bei uns Nationalsport im Labor. Ja, ich war auch, wie Uli in der Forschung, in einem Design Thinking Workshop mit den Händen voller Pappe und Farben. Das ist ja vielleicht mal eher der spätere Werdegang. Und in einem Low-Code-Workshop, wo man wirklich hat einfach vielleicht mal auch dann Menschen, also junge Menschen, wir machen das auch dann mit Studenten, mit Gymnasiasten, dass wir wirklich die Leute an diese Tools heranbringen. Das wäre das Plakat. Fairerweise musst du den Spruch allerdings jetzt noch auf Französisch übersetzen. Fais, was du möchtest. Uli, wenn das so schön dargelegt wird, hätte dich dieser Spruch damals angesprochen?
Speaker1:[30:57] Aber natürlich, ist doch wohl klar. Also daher vielen lieben Dank, lieber Fred. Da steckt viel Wahrheit drin. Und ich sage mal, als junger Mensch wäre ich noch nicht ganz sicher gewesen, ob ich es direkt erkannt hätte. Weil wenn du so als junger Mensch durchs Leben gehst, versuchst du natürlich alles das zu tun, was du liebst. Aber zumindest meine Generation hatte so ein bisschen Abstand noch dazu und die hat natürlich gesagt, wir müssen Geld verdienen, wir müssen auch jenes und welches machen. Mit der Zeit kommt dann wirklich dieser Moment, wo ich sage, ach Mist, hättest du es damals mal gewusst, hättest du ein paar Dinge anders gemacht. Also daher liebe ich dieses Plakat und es spricht mir sehr an.
Speaker0:[31:30] Ich danke dir, Fred. Magst du zum Abschluss noch unseren Zuhörern und Zuhörern verraten, wo sie mehr von dir erfahren können und wo die vielleicht auch mit dir in Kontakt treten können, wenn sie zu dem Thema mit dir in Austausch treten möchten? Also sehr gerne. Sie können mich natürlich jetzt auf jeden Fall auf LinkedIn kontaktieren, sich an einer unserer Low-Code-Workshops, wie ich jetzt dargestellt habe, wo wir jetzt einfach wirklich innerhalb von ein paar Stunden euch beibringen, eine komplette Applikation ohne eine Zeile Code zu schreiben, anmelden auf www.pega.com und mich am 30.11.2022 in München auf unser PEGA Community Event erleben, weil ich bin der Master of Ceremony von diesem Event und ansprechen. Und ich freue mich sehr darauf. Das waren doch zwei sehr schöne Einladungen. Ich danke dir sehr, Fred. Danke auch dir, Uli. Das war der Digital Pacemaker Podcast zum Thema Low-Code. Unser Gast heute war Frederik Küni. Wenn ihr weitere Informationen zur Folge haben möchtet, schaut doch bitte in die Shownotes. Dort werden wir natürlich ein paar Informationen, worüber wir heute gesprochen haben, hinterlegen. Und wenn ihr Fragen habt oder mit uns diskutieren möchtet, nutzt wie immer die Posts- und Kommentarfunktionen auf LinkedIn. Wir freuen uns auf euren Input. Und natürlich auf euer Feedback. Der Digital Pacemaker Podcast erscheint alle 14 Tage am Dienstag bei Spotify, Apple und überall, wo du deine Podcasts bekommst. Klicke jetzt auf den Follow- oder Abonnieren-Button, wenn du keine Folge verpassen möchtest. Euch eine gute Zeit und auf bald, euer Uli und Markus.
Speaker1:[32:58] Rock’n’Roll!
Speaker0:[33:05] Der Digital Pacemaker Podcast ist eine Produktion von Maniac Studios.