mit Ulrich Irnich & Markus Kuckertz

Shownotes

In Folge #11 geht es um das hochaktuelle Thema „Dekarbonisierung“ – also Wege, um Prozesse die Kohlenstoffdioxid freisetzen, durch Prozesse abzulösen, bei denen diese Freisetzungen unterbleibt oder kompensiert wird. Zu Gast ist Yasha Tarani, Mehrfachgründer, Co-Founder und CEO von The Climate Choice.

Yasha und seine Kollegen unterstützen Unternehmen mit ihren Lieferketten auf dem Weg zur Dekarbonisierung und damit auf dem Weg zu einer klimaneutralen, zukunftsorientierten und nachhaltigen Organisation.

Plastisch werden in dieser Folge des Podcasts die Herausforderungen von Unternehmen diskutiert, klimarelevante Einkaufsentscheidungen zu treffen – der Vergleich von Lieferanten anhand deren Klimaleistungen ist anspruchsvoll. Deutlich wird, welche Bedeutung das ganzheitliche Hinterfragen des eigenen Geschäftsmodell für eine klimafreundliche Zukunft ist und welche Chancen bereits heute darin liegen.

Yashas Erfahrungen mit seinen Gründungen und seine Schilderung des Weges von The Climate Choice von der Gründung im Corona-Frühjahr 2020 bis heute sind dabei fast eine eigene Folge wert. Mehr zu The Climate Choice findet Ihr auf https://theclimatechoice.com/de/ – zur Vertiefung ist die Rubrik INSIGHTS mit den ergänzenden Artikeln rund um das Thema dort zu empfehlen.

Euer Feedback zur Folge und Vorschläge für Themen und Gäst:innen sind sehr willkommen! Vernetzt euch und diskutiert mit:

Mitwirkende – Hosts: Ulrich Irnich & Markus Kuckertz // Produktion: Daniel Sprügel & Sören Wahlers, Maniac Studios (https://maniacstudios.com) // Redaktion: Marcus Pawlik // Kommunikation & Community: Anna-Lena Sodies // Team behind the team: Sonja Uller & Stephanie Nguyen Gia © Digital Pacemaker Podcast 2022

Zusammenfassung

In dieser Episode des Digital Pacemaker Podcasts sprechen wir mit Jascha Tarani, Co-Founder und CEO von The Climate Choice, über die entscheidende Thematik der Dekarbonisierung. Unser Fokus liegt darauf, vielmehr als nur darüber zu reden: Wir möchten Wege finden, die Unternehmen konkret nutzen können, um ihren CO2-Ausstoß signifikant zu reduzieren oder sogar zu kompensieren. Jascha und sein Team unterstützen Firmen dabei, entlang ihrer gesamten Wertschöpfungskette nachhaltigere Entscheidungen zu treffen. Es ist unerlässlich, dass wir als Gesellschaft die Klimakrise ernst nehmen und den Anteil der Treibhausgase in der Atmosphäre drastisch senken.

Im Gespräch geht es zunächst um die persönlichen Ansichten zu Klimawandel und Dekarbonisierung. Uli und Markus tauschen sich aus, wie Nachhaltigkeit in ihrem Alltag präsent ist und welche Herausforderungen dabei auftreten. Dabei schildert Uli ein Beispiel aus seiner Erfahrung mit einem Getränk, das zwar mit einem Papierstrohhalm beworben wird, dieser aber dennoch in Plastik verpackt ist. Dieses alltägliche Dilemma spiegelt die Schwierigkeit wider, echte Fortschritte in der Dekarbonisierung zu erzielen.

Jascha beschreibt seine eigene Reise in die Welt der CO2-Bilanzierung und wie er damit begonnen hat, seine persönliche Verantwortung für die Umwelt zu hinterfragen. Für ihn ist es wichtig, dass jeder – ob als Individuum oder als Unternehmen – aktiv zur Verringerung des eigenen CO2-Fußabdrucks beiträgt. Er betont, dass ein Umdenken nötig ist, sowohl in der Ernährung als auch im Unternehmensverhalten, um durch kleine Schritte eine große Wirkung zu erzielen.

In der Folge erläutert Jascha die Herausforderungen, die Unternehmen bei der Integration von Klimaschutzmaßnahmen in ihre Geschäftsmodelle begegnen. Die Gründung von The Climate Choice wurde motiviert durch die Erkenntnis, dass es einen signifikanten Bedarf an Lösungen gibt, die es Unternehmen ermöglichen, ihre Zulieferer hinsichtlich ihrer Klimaleistung zu vergleichen und Entscheidungen zu treffen, die klimafreundlicher sind. Besonders der Zusammenhang zwischen Unternehmensstrategie und Klimazielen wird dabei herausgearbeitet. Jascha erklärt, dass viele Firmen einfach nicht wissen, wie sie ihre Lieferanten in Bezug auf Nachhaltigkeit bewerten können.

Außerdem wird erörtert, wie wichtig es ist, Daten zu erheben und wie sie als Grundlage für notwendige Veränderungen dienen. Die Softwarelösungen von The Climate Choice helfen Unternehmen, ihre Klimabilanz zu erstellen, Emissionen zu messen und Ziele zu setzen, um sich kontinuierlich zu verbessern. Der Blick auf Unternehmensstrukturen und Governance wird ebenso diskutiert wie der Einfluss der Digitalisierung auf die Reduktion von Emissionen.

In einem weiteren Teil des Gesprächs kommen die konkreten Erfahrungen und Erfolge von The Climate Choice zur Sprache. Jascha schildert Beispiele, wie Unternehmen durch die Plattform wertvolle Informationen über ihre Lieferanten erhalten und so fundierte, klimafreundliche Entscheidungen treffen können. Die Wichtigkeit der kontinuierlichen Entwicklung und des Wandels wird betont, da Nachhaltigkeit kein einmaliges Ziel ist, sondern ein fortlaufender Prozess.

Zum Abschluss der Episode reflektieren Uli und Jascha über die Herausforderungen und Chancen, die mit der Dekarbonisierung einhergehen. Die Botschaft ist klar: Alle Unternehmen, unabhängig von ihrer Größe, müssen sich aktiv mit ihrer Klimabilanz auseinandersetzen, um nicht nur ihrem eigenen Wohl zu dienen, sondern auch dem unseres Planeten. Die Diskussion unterstreicht, dass jeder Einzelne – als Teil einer größeren Gemeinschaft – einen wertvollen Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels leisten kann.

Transkript

Speaker1:[0:00] Sondern es geht darum, wirklich Systeme und Prozesse zu implementieren, die wirklich dafür sorgen, dass wir uns kontinuierlich über die nächsten Jahrzehnte wahrscheinlich immer weiter verbessern.

Music:[0:09] Music

Speaker2:[0:23] Herzlich Willkommen zum Digital Pacemaker Podcast. Es begrüßen euch eure Gastgeber Uli Irnig und meine Wenigkeit Markus Kuckertz. Wir sprechen heute über das Thema Dekarbonisierung. Es soll darum gehen, Wege zu finden für Unternehmen, Kohlenstoffdioxid-Ausstoß zu vermeiden oder zu kompensieren. Zu Gast haben wir dazu Jascha Tarani, Co-Founder und CEO von The Climate Choice. Ich freue mich sehr, dass du heute unser Gast bist, Jascha.

Speaker1:[0:51] Ja, hallo zusammen. Ich freue mich auch sehr. Vielen lieben Dank für die Einladung.

Speaker2:[0:54] Jascha und sein Team unterstützen Unternehmen mit ihren Lieferketten auf dem Weg zur Dekarbonisierung und damit auf dem Weg zu einer klimaneutralen, zukunftsorientierten und nachhaltigen Organisation. Wir wollen heute also dem Thema auf den Grund gehen, was entlang der gesamten Wertschöpfungskette zur Dekarbonisierung getan werden kann und muss. Die Klimakrise können wir als Gesellschaft nur bewältigen, wenn wir den Anteil der Treibhausgase in der Atmosphäre schnell und signifikant reduzieren. Problematisch wird es natürlich immer dann, wenn diese Veränderung auf Kosten von Wohlstand oder wirtschaftlichem Erfolg geht. Darüber werden wir heute sicher einige Male zu sprechen kommen. Und Uli, für mich natürlich am Anfang immer die Frage, wie beschäftigt dich das? Wie geht es dir mit dem Thema Klimawandel und auch insbesondere mit dem Komplex-Dekarbonisierung? Also ich habe gestern natürlich daran denken müssen, dass wir heute unsere Podcast-Aufnahme haben zu dem Thema und habe mich natürlich auch ein bisschen darauf vorbereitet. Und da habe ich gestern so ein Trinkpäckchen, so einen Orangensaft, wo es C, für meine Tochter aufgemacht und da guckte ich so drauf. Das ist ja alles schon aus welcher Verpackung. Und dann stand da drauf, ab jetzt mit Papierstromhalm. Und dann war aber der Gag, das Ganze war aber, der Papierstromhalm war dann trotzdem immer noch in Plastik verpackt. Und da musste ich daran denken, dass das hier und da dann doch noch nicht so vollständig gelingt. Und ja, mich würde natürlich interessieren, welchen Zusammenhang dir das ganze Thema zuletzt begegnet ist.

Speaker0:[2:17] Vielen lieben Dank, lieber Markus. Jascha, ich freue mich, dass du hier heute bei uns bist. Also ich sage mal, in dem Moment, wo du bewusst damit umgehst, begegnen dir überall und jederzeit solche Beispiele. Bei mir hat die Reise angefangen, als ich meine eigene CO2-Bilanz gemacht habe. Da kann man gucken, wie viel man verbraucht, so als kleine Familie. Und vor allen Dingen, wenn wir dann so ein bisschen die Klimaziele, die wir so vor der Brust haben, so ein bisschen runterbrechen, dann fällt dir plötzlich auf, uch, das ist ganz schön stramm, das Programm. Für dich so persönlich und bedeutet halt auch für dich persönlich deutliches Umdenken. Also zum einen, wie ernährst du dich? Wie achtest du aber auch darauf, mehr auf Reparaturen zu setzen und weniger wegzuschmeißen? Und so gibt eins das andere. Und du fängst an, wirklich bewusst auf diese Themen zu schauen. Und ich glaube, das kannst du nicht nur für dich als Privatperson, sondern auch als Unternehmen. Und damit halt mit diesen vielen kleinen Schritten einen signifikanten Beitrag dazu leisten. Und nicht nur als Zuschauer dabei zu sein, sondern wirklich als Akteur dabei zu sein und da halt logischerweise auch deinen Beitrag zu leisten. Und das ist, glaube ich, das Entscheidende dabei. Und gerade für IT-Leute, für mich heißt Digitalisierung halt auch.

Speaker0:[3:36] Wertschöpfung mitzubetreiben und damit logischerweise halt auch Waze zu reduzieren. Aber auch natürlich, wie wir Software-Code in Zukunft produzieren, Das hat auch einen Einfluss auf das Carbon Footprint. Und das ist halt so das Spannende. Selbst welche Software-Language du nimmst, also Sprache, um Software-Code zu erzeugen, hat Einfluss darauf. Das ist so meine Altersgeneration. Wenn ich euch beide Jugendspunde da so ein bisschen anschaue, seid ihr ja da weit von entfernt. Bei uns ging es immer Datenbankoptimierung, schnellere Zugriff und all diese Themen. Die waren halt nicht unbedingt energieeffizient. Und auch nicht unbedingt so, dass man dann, wenn es nicht gebraucht wird, man im Prinzip die Leistung runterfährt. Aber bevor wir jetzt in die Beispiele so abdriften, freue ich mich sehr, dass der Jascha bei uns ist. Herzlich willkommen, Jascha. Seit April 2020 Co-Founder und CEO von The Climate Choice. Hat bereits 2011 mit zwei Mitstreitern erfolgreich Resimo, eine Reservierungs- und Marketing-Tool für Gastronomen gegründet. Davor studierte Jascha Management und Business Development an der Leupana Universität in Lüneburg und Medienwirtschaft an der Hochschule der Medien in Stuttgart im Schweblenlände. Sehr schön. Aber Jascha, bevor wir ins Detail gehen, woher kommt denn eigentlich deine Leidenschaft für das Gründen von Unternehmen? Weil es ist ja jetzt nicht irgendwie nur einmal passiert. Das ist ja irgendwie so ein roter Faden bei dir zu erkennen.

Speaker1:[5:03] Danke Uli für die Vorstellung. Und genau, es ist tatsächlich eine gute Frage. Also ja, vielleicht fange ich da tatsächlich mal an. In Stuttgart aufgewachsen, da geht man normalerweise zu den bekannten Stuttgarter Unternehmen. Erstmal hatte ich relativ wenig Berührung mit Unternehmertum, mit Startups. Also ich weiß noch, es gab ein, zwei Startups in Stuttgart. Da habe ich mich tatsächlich irgendwie auch mal als Webentwickler beworben. Während dem Studium wurde er nicht genommen.

Speaker1:[5:29] Aber sonst gab es relativ wenig Startup-Szene irgendwie in Stuttgart oder zumindest hatte ich wenige Kontaktpunkte. Auch hatte ich irgendwie keinen familiären Hintergrund. Also meine Mutter hat in der Krankenhausverwaltung in Stuttgart gearbeitet. Mein Vater tatsächlich im Rechenzentrum in der Universität. Also mit ihm habe ich damals noch als Kind die Bänder auswechseln dürfen, immer die Sicherungen machen, die dann gemacht werden mussten. Ich glaube, so mein Interesse für Unternehmertum hat wirklich schon so während meiner Schulzeit eher so zufällig angefangen. Also ich fand das einfach immer spannend, ja halt irgendwie in der Lage zu sein, Produkte oder Dienstleistungen, würde ich es jetzt nennen, sozusagen zu entwickeln. Aber das hat ganz einfach angefangen. Also ich war erst auf dem Gymnasium, da habe ich ehrlich gesagt ein bisschen gestruggelt. Genau, es war irgendwie während der Pubertät alles andere interessant außer Schule und hatte dann das Glück, dass ich auf einen Berufskolleg für Technische Kommunikation gegangen bin. Und auf dem Berufskolleg für Technische Kommunikation konnte ich dann, sag ich mal, neben den normalen Schulfächern auf einmal HTML, CSS, Photoshop, 3D-Animation und alles so wunderschöne sozusagen Tools kennenlernen, die halt helfen, ja, etwas irgendwie zu erschaffen. Und was noch wichtiger war, ich habe tatsächlich das erste Mal in der Schule BWL und habe auf einmal gemerkt, okay, das ist was, was mich wirklich interessiert und habe dann eben so ein bisschen so die zwei Themen zusammengebracht und habe tatsächlich so meine erste Mini-Unternehmung oder, sag ich mal, so eine der ersten Mini-Unternehmungen, an die ich mich so erinnere, habe ich dann mit einem Schulfreund T-Shirts aus den USA importiert und in der Schule verkauft, sozusagen.

Speaker1:[6:55] Und das war tatsächlich so ein bisschen die erste Erfahrung und da hat irgendwie alles angefangen. Und bis ich dann so mein erstes Unternehmen gegründet habe, verging dann noch etwas Zeit. Ich glaube, gegen Ende meines Bachelorstudiums nach einem Praktikum bei einem großen Internetkonzern habe ich tatsächlich dann das erste Mal gesagt, okay, sowas schwebt mir auch vor, sowas möchte ich auch aufbauen. Und dann ging es eigentlich erst los, zu schauen, wie schaffe ich das, wo gibt es Anlaufpunkte und wie kann ich da jetzt sozusagen den Startpunkt finden. Und im Endeffekt war sicherlich so ausschlaggebend, dass ich gemerkt habe, dass ich mir mein eigenes Arbeitsumfeld schaffen möchte und auch verstehen möchte, so immer, was meine Arbeit bewirkt. Das ist so meine Eigenanalyse, sage ich jetzt mal, wo ich denke, dass meine Leidenschaft auch so ein bisschen entstanden ist, auch wenn sie über mehrere Jahre entstanden ist oder es ein bisschen gebraucht hat.

Speaker2:[7:40] Ja, dein aktuelles Unternehmen beschäftigt sich mit dem Thema Dekarbonisierung und wir haben vorher auch schon gesprochen und mal uns angeschaut, was denn deine Thesen im Zusammenhang mit diesem Thema sind. Und du sagst, um netto Null-Emissionen, also das sogenannte Net Zero zu erreichen, müssen Unternehmen klimarelevante Einkaufsentscheidungen treffen. Es ist aber für viele Entscheide an Unternehmen kompliziert, Lieferanten anhand ihrer Klimaleistung zu vergleichen. Eine Erfahrung, die ja auch zur Gründung eurer Unternehmens geführt hat und wo du sicherlich uns gleich auch noch ein bisschen erklären musst, wie kam es denn eigentlich dazu? Wie kommt noch so eine Idee? Also für mich klingt das tatsächlich sehr erfüllend und da bin ich da mal sehr gespannt. Wie sei denn darauf gekommen, daraus ein Geschäft zu machen? Weil man wird ja eher so ein bisschen Aktivist und interessiert mich gleich mal. Weiterhin sagst du, dass jedes Unternehmen sein Geschäftsmodell für eine klimafreundliche Zukunft infrage stellen muss. Es aber bereits heute auch eine finanzielle Chance ist, ein Unternehmen für diese Zukunft aufzustellen. Und als dritten Punkt sagst du, das größte Potenzial zur Reduktion des sogenannten Carbon-Foodprint würde jedoch in der konsequenten Erfassung der Reduktion der Emotionen in der Lieferkette liegen.

Speaker2:[8:47] Hier setzt auch eure besondere Lösung an, bevor wir aber vielleicht zu eurem Unternehmen The Climate Choice kommen und auch zu der Idee der Gründung, die mich sehr interessiert. Würde mich nochmal interessieren, wenn du jetzt so im Alltag auf die Dinge schaust und auf das, was wir am Anfang der Uli und ich so hatten, welche Probleme im Zusammenhang mit dem Klimawandel oder auch mit der Dekarbonisierung sind dir da zuletzt begegnet? Hast du da ein schönes, einfaches Beispiel, was dich dann so beschäftigt?

Speaker1:[9:11] Also für mich ist es tatsächlich jeden Tag, beschäftige ich mich natürlich mit den neuesten Informationen, Folge verschiedensten Forschern, sowohl im Wetterbereich als auch Klimawandel, Folgenforschung etc. Da hat man das natürlich irgendwie immer präsent. Aber ich glaube, was wir auch gerade heute jetzt gerade in der Vorbereitung kurz diskutiert hatten. Ich glaube, wir haben heute in Berlin 26, 27 Grad. Jetzt die Woche wird es auf 36 Grad gehen. Ich hatte heute telefoniert mit einem Kollegen, der in Portugal sitzt und mir erzählt hat, dass er schon sozusagen den Rauch riecht von den Bränden, die da gerade wüten. Und klar, da denke ich dann natürlich das Erste direkt an den Klimawandel. Das ist, glaube ich, so das aktuellste Beispiel, wo mir das gerade heute wieder begegnet ist oder zweimal begegnet ist.

Speaker2:[9:57] Und wenn wir dann mal jetzt dann wirklich kommen auf das Geschäft, was ihr gegründet habt, das ist ja so die Herausforderung, auf die ihr bei der klimarelevanten Ausrichtung da gekommen seid bei eurem Unternehmen, war ja tatsächlich der Auslöser zu sagen, hey, wir gründen jetzt The Climate Choice. Wie kam das? Kannst du uns eure damaligen Probleme mal beschreiben, auf die ihr da gestoßen seid, auf die das Ganze dann letztendlich gegründet wurde und vielleicht auch den Moment, als da die zündende Idee aufkam, dass das jetzt ein Unternehmen wird, ein Startup?

Speaker1:[10:23] Ja, kann ich gerne machen. Das war ehrlich gesagt auch ähnlich wie sozusagen meine Leidenschaft fürs Unternehmertum. Ich glaube, das hat auch über eine ganze Zeit sich hingezogen. Also wir haben ja Resmio 2011 gegründet als Software für Restaurants, haben das Unternehmen angefangen aufzubauen und ich habe dann in Lüneburg studiert und Lüneburg war eine der ersten Unis in Deutschland, die einen Nachhaltigkeitslehrstuhl hatte. Meine Mitgründerin heute, Lara, die hat auch dort studiert und… Sie hatte sich dann auch im Berufsleben sozusagen direkt darauf auch fokussiert, also auf das Thema Nachhaltigkeit, hat ihre Masterarbeit für Sustainability KPIs geschrieben, hat dann ein Startup für modulare Kleinwildenergieanlagen gegründet und zuletzt dann für Climate Kick einen Startup Accelerator geleitet. Lara hat mir dann 2014 von dem IPCC-Report erzählt. Und der IPCC ist der Report vom Intergovernmental Panel on Climate Change, die in regelmäßigen Abständen Updates geben, wie es um den Klimawandel steht, welche Auswirkungen der Klimawandel auf die Gesellschaft haben wird, der eben auch von Policymakern eben genutzt werden soll, um eben auch die Regulatorik dementsprechend anzupassen.

Speaker1:[11:29] Also der IPCC-Report 2014 kam raus und da gab es ein großes Update und davon hat mir Lara erzählt. Alle Klimaszenarien wurden von Ende des Jahrhunderts oder viele Szenarien, die wirklich ernst sind, auf einmal korrigiert zur Mitte des Jahrhunderts. Das heißt, auf einmal wurde das noch dringlicher, als es schon damals war. Und Lara hat mir damals davon erzählt und ich habe dann gedacht, okay, was können wir eigentlich in unserem eigenen Unternehmen tun, um dann, sag ich mal, möglichst klimafreundlich zu sein oder zu wirtschaften. Also ich habe mir da erstmal relativ pragmatisch Gedanken darüber gemacht und das war auch so eine Zeit, bevor es so Carbon Footprinting und Klimaneutralitätslabeling und diese Bereiche, sag ich mal, bis vor die groß waren und in aller Munde. Und ja, wir haben uns halt damals gedacht, wir hatten da 30 Mitarbeiterinnen ungefähr und wir haben uns damals gedacht, okay, das Einfachste, was wir tun können, ist wahrscheinlich unser Geld smarter auszugeben. Und da haben wir erstmal gesagt, wir suchen einfach Lieferanten, die ein wenig grüner sind als andere oder denen zumindest das Thema wichtig ist. Und das war wirklich kompliziert.

Speaker1:[12:29] Also ich hatte dann so Gespräche mit unserem CTO zum Beispiel. Ich habe gefragt, gibt es nicht grünes Hosting oder sowas in der Richtung oder gibt es nicht Anbieter von Software, die das irgendwie anders machen? Und da hat er erstmal gesagt, nee, natürlich können wir da jetzt erstmal nicht wechseln, viel zu viel Aufwand und er kennt auch nichts. Und naja, auf jeden Fall war das relativ frustrierend. Ich habe dann mit Lara dazu gesprochen und da kam eigentlich so damals die erste Idee, dass es eigentlich irgendwie eine Art Plattform oder Tool geben müsste, um Unternehmen eben aufzuzeigen, wie verschiedene Lieferanten oder auch Anbieter von, sag ich mal, Klimalösungen, wenn man das so sagen kann, wo ich irgendwie weiß, dem kann ich vertrauen und dann auch wirklich da eben einkaufen kann. Also so ein bisschen wie Avocado-Store, sage ich immer, für Unternehmen.

Speaker1:[13:10] Und dann haben wir aber gesehen, über die nächsten Jahre, dass sich immer mehr Konzerne Klimaziele setzen und dass sie das eben auch tun in Scope 3, also wirklich in der Lieferkette. Und die meisten Emissionen entstehen eben dort in der vorgelagerten Lieferkette, insbesondere auch über Produkt- und Dienstleistungen, die man einkauft. Und da ist uns dann klar geworden, okay, das wird ein Riesenproblem. Wenn es in der Konzernwelt sozusagen dort Ziele gibt, die verfolgt werden sollen und das ernsthaft, dann müssen klimarelevante Einkaufsentscheidungen getroffen werden und man muss Unternehmen vergleichen anhand ihrer Klimaleistung, sonst kann man diese Ziele nicht erreichen. 2020 sind wir das dann angegangen und haben The Climate Trust gegründet.

Speaker0:[13:46] Für alle, die sich vielleicht nicht so sehr in den Scope 1, 2, 3 Themen wiederfinden. Scope 1 sind alle die Emissionen, die ein Unternehmen selber ausstößt und selber in der Hand hat. Scope 2 sind gerade die Themen, die über den Einkauf von Energielieferanten, quasi wie kaufe ich meine Energie ein, ist er bereits über regenerative Energien oder ist er halt nicht darüber beschafft. Und Scope 3 ist genau, wie Jascha sagt, die gesamte Lieferkette. Und das macht es, glaube ich, auch ein bisschen komplexer für Unternehmen, weil das heißt, alles, was zuliefert in der Wertschöpfungskette, muss in der Bilanz berücksichtigt werden. Und ich glaube, das ist vor allen Dingen, wenn man es visibel macht, einer der großen Treiber, die dann helfen, die Gesamtkette noch besser zu machen und damit logischerweise auch den Einfluss da geltend zu machen.

Speaker2:[14:35] Jetzt hast du mich überrascht, Uli, weil das ist natürlich ein ganz anderes Gewissen. Und ich stelle mir gerade diesen Moment vor, Jascha, wenn man auf so eine Idee stößt und sich ja eigentlich auch schon so ein bisschen fragt, wie, Moment, das gibt es noch nicht? Und da gibt es auch gar nicht so die Beispiele. Man kann es ja wahrscheinlich dann kaum glauben. Und ich kann mir auch gut vorstellen, dann wirklich zum ersten Kunden zu kommen. Das ist sicherlich kein einfacher Weg, weil die müssen ja auch erst mal auf die Idee kommen, dass das alles irgendwie wichtig ist. Und letztendlich, ich meine, jetzt sind wir im Jahr 2020, Alle haben mittlerweile ein ganz gutes Bewusstsein dafür. Über Corona haben wir auch erlebt, wie so einschneidende Veränderungen da auch wirklich dann nachhaltig, die Zahlen, die wir uns ja immer anschauen, in der Entwicklung dann wirklich verbiegen und verändern können. Ja, wie seid ihr dann zum ersten Kunden gekommen? Wie lief das ab?

Speaker1:[15:17] Es gab auf jeden Fall Unterschiede zur ersten Gründung. Das vielleicht schon mal vorab. Also wir haben uns wirklich erstmal zu Beginn ganz typisch angefangen. Ich glaube, auch mit dem einen Unterschied. Bei Resmio damals habe ich wirklich noch Excel-Tabellen gemacht mit Ideen und habe mir überlegt, welche Idee möchte ich vorantreiben und was bewegt mich jetzt bei der zweiten Gründung, war es dann schon sehr klar, einerseits, dass ich an dem Thema arbeiten möchte, andererseits aber auch, dass ich das Problem wirklich verstehen möchte oder beziehungsweise auch validieren möchte, dass es groß genug ist, um gelöst zu werden und auch relevant genug ist, um gelöst zu werden. Und ich glaube, wir sind da erst mal relativ pragmatisch vorgegangen. Also haben uns angeschaut, gibt es das schon? So macht das irgendjemand anders? Was finden wir da irgendwie, Webseiten, vielleicht auch jetzt nicht in Deutschland, im Ausland etc.

Speaker1:[16:02] Also wirklich viel Desk-Research gemacht, wie man sagt, also am Schreibtisch vor dem Computer gesessen und uns das angeschaut. Wir haben uns auch angeschaut, was für Studien gibt es, gibt es Marktzahlen dazu, ist das wirklich ein großes Problem? Wie viele Konzerne haben sich überhaupt Klimaziele gesetzt? Wie viele davon überhaupt in Scope 3 etc. Also wir haben uns wirklich viel mit dem Problem beschäftigt und überlegt, okay, ist das was, in die wir jetzt die nächsten Menschen, vielleicht, ja, im Endeffekt den Rest des Lebens investieren wollen, um das anzugehen. Das war sozusagen so das eine, auch mit dem Hintergrund natürlich relativ schnell in irgendeiner Art und Weise, das an einem Markt oder beziehungsweise auch an Unternehmen zu vertesten und zu validieren. Genau, was wir da halt gemacht haben, war dann, dass wir wirklich viele Unternehmerinnen und Unternehmer auch aus dem eigenen Netzwerk angesprochen haben und einfach darüber gesprochen haben. Also ganz pragmatisch vorgegangen. Wir haben gesagt, okay, wer sagt dazu was in Social Media? ja, wo sieht man vielleicht Klimaneutralitätslabels auf Webseiten? Und wir haben einfach mal gefragt, wie ist das Thema bei euch gelaufen? Was habt ihr für Probleme? Und ja, haben versucht, einfach das wirklich gut zu verstehen. Da kam dann wirklich auch raus, dass viele sich solche Gedanken machen. Aber natürlich auch, dass es dann, sag ich mal, für das Thema für Konzerne zu lösen, auch nochmal eine ganz andere Komplexität darstellt. Das hat aber alles dazu geführt, dass wir gesagt haben im März 2020,

Speaker1:[17:17] Also kurz vor Corona, dass wir jetzt die Webseite online nehmen. Wir haben dann eine Webseite programmiert, haben einfach mal geschrieben, so wie stellen wir uns die Dienstleistung vor, haben gesagt, wir bieten das erstmal kostenlos allen Unternehmen an, wir machen den Research und finden die klimafreundlichen Lieferanten und damit haben wir ehrlich gesagt erstmal angefangen und haben auch echt viele Anfragen bekommen und das hat uns wirklich erstmal weitergebracht.

Speaker2:[17:39] Jetzt habt ihr ja schon erste Erfahrungen gemacht. Wie stelle ich mir das vor, wenn ihr da bei einem Entscheider in einem größeren Unternehmen einlauft oder einem Geschäftsführer? Das ist ja wahrscheinlich schon ein Thema, was sich alle Unternehmen natürlich sehr groß im Sinne der Nachhaltigkeit der eigenen Wertschöpfung auf die Fahne schreiben und nach außen sicherlich auch positiv für sich vermarkten wollen. Und wir hatten das schon in der vorherigen Folge. Manchmal kommt es natürlich auch zu dem Problem, dass es dann doch, wenn man ein bisschen tiefer dahinter schaut, nicht so ernsthaft verfolgt wird. Man muss natürlich auch sagen, die meisten Unternehmen haben natürlich ihre Top 3 bis 5 Probleme, die wirklich sehr eng am kurzfristigen Geschäft orientiert sind. Und dann kommt ihr dann mit so einem, ja dann doch echt langfristigen Thema vorbei. Ja, auf was für Themen stoßt ihr dann in den ersten Gesprächen? Wie müsst ihr die überzeugen dann, die Entscheider, dass die da wirklich was tun? Oder kommen die tatsächlich dann schon mit eigenen Ideen, wo ihr dann eher für die Details sorgt? Oder wie kann man sich das vorstellen? Was sind das für Gespräche am Anfang?

Speaker1:[18:30] Ja, das ist gut, dass du das erwähnst, weil tatsächlich war das echt auch während der Gründungsphase so ein bisschen ein natürliches Thema. Also erstmal hatten wir super viel Zuspruch. Also wir haben unten über, jeder hat gesagt, ja, super Thema, wir wollen da was machen. Prio Nummer eins dieses Jahr. 20. April 2020 haben wir das Unternehmen gegründet und haben dann, ja, wie gesagt, gemerkt, erst mal kurz nach der Gründung, dass auf einmal alle Unternehmerinnen und Unternehmer und Geschäftsführerinnen etc. Gesagt haben, ja, jetzt müssen wir uns erst mal um Corona kümmern und dann später können wir wieder Klima machen. Weil das war wirklich so die Phase, wo jedes Unternehmen erst mal nachgedacht hat, okay, was bedeutet das für mein Geschäftsmodell? Und wir hatten echt auch Unternehmen, die gesagt haben, okay, uns ist jetzt Umsätze eingebrochen, weil Eventveranstalterinnen, Veranstalter etc. Also das war wirklich schon eine sehr spannende Phase. Und da haben wir auch uns nochmal überlegt, okay, was machen wir denn jetzt überhaupt, wenn kein Unternehmen mehr daran interessiert ist? Vielleicht die nächsten zwei Jahre, macht es dann überhaupt Sinn, das weiterzumachen? Tatsächlich gab es dann einen Spaziergang, dann sind wir durch Kreuzberg gelaufen und haben das diskutiert. Und dann hat Lara, meine Mitgründerin, gesagt, du, ich wollte schon immer mal eine Klimakonferenz organisieren. Lass uns doch eine Klimakonferenz ins Leben rufen. wo wir die Unternehmen einfach zusammenbringen zu dem Thema und schauen, ob da jemand kommt. Das haben wir dann gemacht und das hatte zwei Effekte. Also einerseits, wir haben recht viele natürlich gefunden, die dann gesagt haben, hey, wir brennen für das Thema, wir wollen da auf jeden Fall irgendwie beitragen. Andererseits hat dann auch das Corona-Thema nicht ganz so lange angehalten, als es zu Anfang erwartet. Also es ging dann, ich glaube, nach vier bis sechs Wochen war dann schon auch viel wieder…

Speaker1:[19:59] Ja, sage ich mal, Strategien angepasst, zumindest kurzfristig irgendwie geschaut, was kann man tun. Und dann gab es auch wieder offenes Ohr für Klimathemen. Aber was gleichzeitig passiert ist, ist auch, dass die Regulatorik rund um das Thema immer präsenter wurde, dass sich da wirklich einiges tut und dass es dann so ein bisschen parallel passiert. Und dann, als wir diesen Summit dann organisiert hatten 2020, also Climate Transformation Summit 2020, haben wir extrem viel Zuspruch bekommen. Wir hatten über 500 Teilnehmerinnen. Wir waren echt so überwältigt, dass wir überhaupt so viel mitgemacht haben. Eckart von Wirschhausen hat Keynote gehalten. Also es war wirklich Wahnsinn. Das hätten wir alles nicht geglaubt am Anfang, als wir das begonnen hatten zu organisieren. Aber das hat uns dann nochmal gezeigt, okay, wow, da ist echt was dahinter und Unternehmen meinen das auch ernst und wollen da auch was tun. Und das hat dann auch so ein bisschen zum nächsten Schritt geführt. Also wir haben dann angefangen, Advisory Board aufzubauen. Wir hatten natürlich auch, sag ich mal, eine Grundlage für ein Gespräch mit der einen oder anderen Person, die wir vielleicht davor nicht hatten. Und das hat uns wirklich sozusagen zum nächsten Step gebracht. Und vielleicht so auf deine letzte Frage nochmal einzugehen, so auf was für Fragen oder beziehungsweise auf was für Rückmeldungen stoßen wir bei Unternehmen. Also das ist wirklich unterschiedlich. Es gibt halt sehr viele Unternehmen, die das wirklich von Anfang an denken und sehr aus Überzeugung vorantreiben und das ist super. Dann gibt es natürlich in der Konzernwelt natürlich viel aus Compliance-Richtlinien, also gibt es viel Berichterstattung, die da auf Unternehmen auch zukommt.

Speaker1:[21:20] Dementsprechend, da ist das Thema auch zumindest meine Wahrnehmung in aller Munde. Und dann gibt es natürlich ganz viele und das sind meistens die Unternehmen, die in der Lieferkette sind, die jetzt von ihren Kunden, Kundinnen angehalten werden. Was macht denn ihr da? Und das ist so der deutsche Mittelstand. Gibt es sicherlich auch ganz viele Unterschiede zwischen den Unternehmen. Aber da fangen auch ganz viele an, sich jetzt eben damit zu beschäftigen. Wie stelle ich mein Unternehmen entsprechend um? Dementsprechend ist es wirklich sehr heterogen, das Feedback. Und wir müssen natürlich dann immer auch schauen, okay, wo stehen die Unternehmen gerade und wie können da Softwareprodukte eben weiterhelfen?

Speaker0:[21:50] Und du sprichst da einen Punkt an. Also jeder, der sich damit natürlich wirklich intensiv auseinandersetzt und auf seine Lieferkette schaut, Der muss gucken, wie misst es? Und gleichzeitig muss das ähnlich wie Trusted Chain, also wer guckt denn jetzt drauf, dass die Partner, die ich auswähle, halt genau darauf einzahlen. Und das gibt halt so einen Doppelspin-Effekt. Du musst das mit einer Grundüberzeugung angehen. Das kannst du nicht dem Zufall überlassen. Ich meine gerade das, was auch wir im Verbund mit anderen großen Unternehmen sehen, das ist ein Thema, da kommst du nicht dran vorbei. Also das ist auch gut so, um ganz offen zu sein.

Speaker2:[22:28] Uli, wenn jetzt der Jascha mit seinem Team zu dir vorbeikommt, ich meine, du bist ein Entscheider und hast sicherlich auch ein paar Themen auf dem Schreibtisch, die vielleicht gar nicht mal so immer nur öffentlichkeitswirksam zu vermarkten sind, sondern gerade in so einem Konzern sind ja einige Themen, die eher im Backend liegen und noch tiefer, die zu dem Thema Dekarbonisierung beitragen. Dann ist das ja für dich sicherlich auch nicht unbedingt ein Thema, was jetzt bei dir ganz oben auf dem Stapel liegt, Weil du mit Sicherheit als CIO auf der einen Seite schaust, dass deine Systeme stabil laufen für unsere Kunden oder auch, dass eben Änderungen in den Systemen zuverlässig und vor allem auch schnell geliefert werden. Jetzt kommt das Thema Klimawandel, Dekarbonisierung. Wie schaffst du das denn als Entscheider, das für dich so mit einer Priorität zu versehen, dass du da auch trotzdem eine regelmäßige Wirksamkeit fürs Unternehmen und damit ja auch Wert schaffst?

Speaker0:[23:16] It starts with a purpose. Guck dich doch mal rechts und links herum. Also wenn das nicht immer eine Top-Prior hat, dann mache ich irgendwas Grundsätzliches falsch. Weil wir sehen das ja aus mehreren Dimensionen. Die eine Dimension ist, wir wollen etwas Nachhaltiges schaffen, halt auch für die Generation nach uns. Und ich meine halt auch für die Generation danach. Also wenn ich mit meinem Enkel spiele, denke ich immer, tust du genug, dass die Generation ein gutes Leben hier auf diesem Planet hat. Und deswegen sage ich, das ist eine Dimension, also die Grundüberzeugung. Das andere Thema ist, du wirst heute gerade im Kampf um Talente keine Menschen mehr für Unternehmen gewinnen können, die nicht eine Nachhaltigkeitsagenda haben und für das Thema wirklich, wirklich, wirklich seriös auftreten und da Dinge tun.

Speaker0:[24:06] Und da finde ich, ist es meine Grundaufgabe, meinen Beitrag dazu zu leisten. Selbst wenn ich jetzt nicht grundüberzeugt wäre, weil ich eh schon bin, dafür musst du dir Zeit nehmen. Weil danach gibt es keine Zeit mehr. Und ich meine, ich bin immer wieder überrascht, wenn ich mit Menschen spreche und sage, guckt mal, da gibt es Hauptstädte in Indonesien wie Jakarta, die planen gerade eine neue Hauptstadt, weil ihre jetzige Hauptstadt da in dem Punkt, wo sie sind, nicht überleben. Und ich meine, das musst du dir mal auf der Zunge zergehen lassen. Das sind reale Beispiele, die da gerade in der Welt passieren. Die können wir nie ausblenden. Da ist es unsere, sorry for my French, unsere gottverdammte Aufgabe, dafür Zeit einzuräumen.

Speaker2:[24:51] Und nicht nur die Mitarbeiter, muss man natürlich da überzeugen, sondern vor allem ja auch Investoren. Also wenn es um das klar hatte Geschäft geht und um dann schon ja auch öffentlichkeitswirksame Meldungen hinsichtlich der weiteren Entwicklung von einem Unternehmen. Jascha, was habt ihr denn da für Erfahrungen gemacht? Wie kann man denn da eine gute Arbeit leisten, um wirklich dann auch, nicht nur wie das eben gerade mit dem Beispiel Jakarta langfristig dann eben geplant werden muss, sondern auch bei Unternehmen, für die Investoren einen Wert vortragen kann oder eine Struktur, mit der man sich dann dem Thema nähern kann.

Speaker1:[25:20] Uli hat gerade schon gesagt, ich glaube, ich sehe das sehr ähnlich. Es ist halt als Unternehmer und Unternehmerin unsere Pflicht, uns mit dem Thema zu beschäftigen. Also meine Hauptaufgabe würde ich sagen, das ist das Unternehmen, also das sicherzustellen, dass es überlebt. Die Frage ist also quasi in diesem Kontext, die meisten Rahmenwerke oder Beempfehlungen und Kennzahlen kommen tatsächlich auch insbesondere aus dem Finanzbereich, weil das Thema Klima, also quasi Anpassung und Auswirkungen sozusagen auf Geschäftsmodelle, natürlich ein finanzielles Risiko ist. Also wenn ich weiß, ich investiere in ein Unternehmen, was gegebenenfalls einerseits ein physisches Risiko hat, also irgendwo sitzt sozusagen in einer Hauptstadt, die umgelegt werden muss und damit aber nicht plant, nicht rechnet, habe ich ein finanzielles Risiko. Und das Gleiche gilt aber auch für das Geschäftsmodell, weil wenn ich nicht, sage ich mal, das Geschäftsmodell infrage stelle und sage, und da gibt es ganz viele Parallelen zur Digitalisierung natürlich, wenn ich das Geschäftsmodell nicht in Frage stelle und sage, kann das Geschäftsmodell, so wie es heute ist, noch überleben in Zukunft, habe ich auch Schwierigkeiten sozusagen, sicherlich auf lange Frist Investoren zu überzeugen. Und das ist so meine Perspektive auf das Thema. Ich glaube, parallel dazu in der Startup-Welt haben sich natürlich, ich glaube, in den letzten zwei Jahren, ich kann es gar nicht abzählen, glücklicherweise, wie viele Climate-Tech-fokussierte Venture-Capital-Investoren sich gegründet haben und wie viele Business Angels sich das Thema entdeckt haben, Das ist super. Da sieht man auch schon so ein bisschen, dass da viel Bewegung reinkommt.

Speaker2:[26:45] Und das größte Potenzial, das hast du ja schon eingangs erläutert und im Herzen eurer Betrachtung liegt ja bei der Reduktion des Carbon Footprints in der konsequenten Erfassung und Reduktion der Emissionen in der Lieferkette. Was heißt das für euch? Wie geht ihr da ran? Und kannst du das ein bisschen erläutern, was ihr da macht?

Speaker1:[27:03] Vielleicht erst mal auch da so ein bisschen so, um euch auf die Reise sozusagen damit zu nehmen, wie wir uns Gedanken gemacht haben dazu. Also wir haben halt gesehen, dass relativ viele Unternehmen natürlich daran arbeiten, diesen Carbon Footprint zu erfassen. Also erst mal zu verstehen, okay, wo entstehen Emissionen? Wir haben dann relativ schnell gelernt, dass es natürlich teilweise auch sehr aufwendiger Prozess ist. Also Daten zusammensuchen aus den diversen Abteilungen. Je größer das Unternehmen wird, desto komplexer. und zu schauen, das dann in eine Klimabilanz, um zu rechnen. Das ist schon recht viel Aufwand. Und es gibt natürlich da Expertise in allen Größen sozusagen, auch an sowohl Berater, Softwareanbieter, große Beratungsunternehmen etc.

Speaker1:[27:43] Wir haben uns eben gesagt, okay, das ist auch gut so. Und also hoffentlich gibt es da immer mehr davon. Unsere Rolle soll sich aber damit beschäftigen, wie kann man das kontinuierlich daran arbeiten, diese Emissionen zu reduzieren. Und wir haben uns dann relativ viel Gedanken gemacht. Wir haben im Endeffekt eine Art Klimamanagement-System entwickelt und in Software gesetzt. Also wir sagen immer, das größte Potenzial liegt erstmal darin zu verstehen, wo stehe ich eigentlich? Also wie ist mein eigener Klimareifegrad? Was tue ich denn überhaupt und was kann ich tun? Und das dann aber auch nicht nur auf dieses CO2-Messen natürlich zu beschränken, sondern wirklich auch zu schauen, okay, habe ich Klimaziele im Unternehmen oder kann ich mir Klimaziele setzen? Was habe ich denn überhaupt vor? Habe ich Governance-Strukturen? Und gibt es Verantwortlichkeiten im Unternehmen, die das Thema vorantreiben und die im Zweifel auch verantwortlich sind, dass es erreicht wird? Gibt es Wege, wie ich meine Unternehmensstrategie anpasse oder beziehungsweise auch Risiken evaluiere, wie ich mein Unternehmen an diese Herausforderungen des Klimawandels anpasse? Das gibt es alles in Rahmenwerken, die kommen aus der Finanzindustrie. Dass ich da tiefer reinlesen möchte, gibt es insbesondere die TCFD, das ist die Task Force for Climate-Related Financial Disclosure.

Speaker1:[28:51] Und die geben das eigentlich sehr gut vor. Also die empfehlen eben auch Staaten im Endeffekt. Also dieses Rahmenwerk gilt auch oft für oder beziehungsweise sehr viel für Regulatorik, wird das herangezogen. Da wird eigentlich schon ganz gut beschrieben, wie sich das die Finanzseite vorstellt. Und wir haben gesagt, sowas muss es auch für Unternehmen geben. Und da wir in einer digitalen Zeit leben und Daten dann auch, sage ich mal, verfügbar sein müssen in einem vergleichbaren und überprüfbaren Weg, muss es dafür ja eine Art Software geben, um einerseits quasi diese Daten erst mal strukturiert für sich zu erfassen, verfügbar zu haben und dann verschiedene Stakeholder reporten zu können. Aber auf der anderen Seite und insbesondere das für, sage ich mal, ein Konzern, der gegebenenfalls dann eben diese Daten dann auch wieder reporten muss an Finanzinstitutionen, sage ich jetzt mal, oder an den Finanzmarkt,

Speaker1:[29:40] Auch sicher gehen muss, dass diese Daten eben vergleichbar sind von verschiedenen Lieferanten. Und wir haben uns dann eben sehr stark mit eben der ganzen Regulatorik und Standards beschäftigt, die da aufkommen und haben eben angefangen, da sie dieses System abzuleiten und was im Endeffekt eben dazu führt oder beziehungsweise Unternehmen hilft, eben ihre eigenen Reifegrad zu erfassen, zu verstehen, darauf aufsetzend Handlungsempfehlungen zu bekommen, auch zu benchmarken, was machen andere Unternehmen in meiner Industrie, um sich zu orientieren, auch mit Kunden zu benchmarken, was erwarten meine Kunden von mir und dann sich wirklich eben Step by Step in sozusagen diesem berühmten Managementzyklus eben sich kontinuierlich zu verbessern, Weil eben Nachhaltigkeit und insbesondere eben auch CO2-Reduktion, eigentlich hört das ja nie auf. Also es ist schwierig zu sagen, wir sind jetzt fertig, sondern es geht darum, wirklich Systeme und Prozesse zu implementieren, die wirklich dafür sorgen, dass wir uns kontinuierlich über die nächsten Jahrzehnte wahrscheinlich immer weiter verbessern.

Speaker2:[30:36] Danke dir. Ihr habt als Unternehmen mittlerweile ja schon einen kleinen Weg bestritten und habt euch ja ein gutes Kundenportfolio aufgebaut. Hast du eine Art Lieblingscase, eine Art Lieblingskundenfall, wo du sagst, Mensch, da haben wir uns nochmal selber betroffen und da haben wir echt einen guten Weg gefunden und möchtest uns so ein bisschen aus der Praxis erzählen, was da passiert ist?

Speaker1:[30:55] Ja, also ich glaube, ich kann keine Unternehmensnamen nennen, aber zumindest mal so ein bisschen sagen, was wir für Erfahrungen gemacht haben. Also grundsätzlich ist es natürlich so, dass diese Daten erstmal Status Quo, würde ich sagen, eigentlich nicht existieren. Also es ist wirklich ein Problem, wir müssen oft bei Null anfangen. Also unsere erste Idee war auch zu sagen, okay, irgendwo gibt es sie doch sicherlich öffentlich, können wir diese Daten vielleicht auch schon aufbereiten etc. Oft existieren diese Daten nicht. Unser Case ist eigentlich oft, dass wir eben mit Unternehmen daran arbeiten, von ihren Lieferanten erstmal Informationen zu bekommen und erstmal grundlegend zu verstehen, okay, wo stehen meine Lieferanten?

Speaker1:[31:31] Das hat natürlich im Umkehrschluss dann auch wieder den Mehrwert für die Lieferanten, dass wenn ich das in einer Produkt- oder Einkaufskategorie mache, dass ich dann auch meinen Lieferanten anbieten kann, eben zu sagen, guck mal, dann könnt ihr euch benchmarken mit dem, was andere Unternehmen machen. Und das ist natürlich hochspannend, weil diese Informationen sind eben, ja, wahrscheinlich auch wettbewerbsrelevant oder insbesondere wettbewerbsrelevant. Und da sehen wir wieder sozusagen Geschäftsmodell. Wenn das eine Unternehmen das andere abhängt, dann ist es eben für mich wieder als Unternehmen sehr relevant zu wissen, Was wird denn da getan? Wie kann ich aufholen? Und das ist sicherlich so ein spannender Case, wo wir eben gesehen haben, wir haben das eben für einen Konzern gemacht, eben auch Lieferanten verglichen. Da kam auch wirklich das Feedback. Wir wissen das erste Mal, was andere in unserer Industrie tun. Und jetzt haben wir eine Grundlage, um auch eben wieder an unser Board zu gehen und zu sagen, guck mal, da machen andere Unternehmen vielleicht schon das eine oder andere schneller, vielleicht oder vielleicht auch nicht. Aber, sage ich mal, diese Information zu nutzen, um dann neue Budgets zu bekommen, mehr Aufmerksamkeit intern zu bekommen für das Thema, und das eben stärker voranzutreiben. Ich glaube, das ist so ein Case, wo ich mir wünschen würde, hoffentlich werden wir das auch in Zukunft öfter haben, dass uns wirklich so Unternehmen eben das Feedback geben, dass sie sagen, hey, das bringt uns jetzt wirklich weiter und schafft auch die Aufmerksamkeit auf das Thema zu fokussieren.

Speaker0:[32:45] Quote of the day, wenn ich gerade so einspringen darf, lieber Jascha von dem lieben Edward Denning ist nämlich In God we trust, all others bring data. Und das ist auch genauso. Wenn du nämlich sowas visualisierst und über Daten steuerst, dann kannst du dich auch wirklich verbessern. Der Rest ist halt Glaube und mit Glaube kannst du halt so einen CO2-Footprint nicht reduzieren. Ich weiß noch, mein alter Chef hat immer gesagt, wenn du das erstmal misst, schaffst du schon mal 10% Effektivität, weil alleine schon durch die Visualisierung dieser Daten siehst du, wie die Maschine sie in die richtige Richtung ausrichtet.

Speaker2:[33:24] Uli, hast du für uns vielleicht auch noch ein schönes Beispiel aus deinem aktuellen Umfeld, wo du sagst, inselliche Dekarbonisierung, das ist echt was, Mensch, das liegt mir echt am Herzen oder eine richtig coole Idee und die habe ich echt so die ganze Zeit, trage ich eigentlich auf mir rum und habe die so top of mind.

Speaker0:[33:38] Wir haben ja zwei große Energiequellen als Telekommunikationsunternehmen. Das eine Thema ist natürlich alles, was Richtung Netze angeht. Und auch da treiben wir im Moment natürlich, gerade was Coop 1 und 2 angeht, gerade was so erneuerbare Energien angeht, alle Netze sind bereits umgestellt. Und jetzt geht es halt darum, tatsächlich auch nochmal weitere Schritte zu gehen. Natürlich auch ein bisschen getrieben durch die Energiekrisen, die so ein bisschen vor uns steht. Also wie gehen wir eigentlich mit Eitelzeiten um? Also nachts Netz runterzufahren, komplett in den Idle-Modus zu fahren, um dann wieder langsam hochzufahren, je nach Verbrauch gesteuert. Aber das, was, wenn ich auf deine Frage eingehe, was mir natürlich am meisten immer so im Herzen geht, ist natürlich, als Softwareentwickler willst du halt natürlich, dass deine Software tatsächlich dazu beiträgt, Carbon Footprint zu reduzieren. Und mein großer Traum ist, die große Developer-Community zu nutzen, um systematisch nicht nur kundenzentrische Software zu entwickeln, sondern gleichzeitig halt auch, die dazu beiträgt, den Carbon-Footprint zu reduzieren. Das ist mein großer Traum.

Speaker2:[34:45] Ich danke euch beiden und es war ein spannender Austausch zu einem ja doch eigentlich doch sehr ernsten Thema auch zum Thema Dekarbonisierung. Wenn ich euch jetzt frage, was habt ihr aus dem Gespräch mitgenommen, aus dem, was wir heute besprochen haben? Natürlich auf der einen Seite zu der Art und Weise, wie der Jascha Unternehmen gründet und auch zu diesem spannenden Thema, aber auch natürlich inhaltlich. Was wäre das? Wer von euch möchte loslegen? Uli, möchtest du was dazu sagen?

Speaker0:[35:11] Na klar, ich lege gerne los. Also erstmal in der Kurzfälligkeit des Gespräches und dieses Gründen, dieses Unternehmertum und gleichzeitig einen Beitrag für die Gesellschaft zu leisten, ist kein Widerspruch, sondern ergänzt sich ziemlich gut. Und ich glaube, das ist heute sehr, sehr gut rausgekommen. Und das andere ist halt, auch bei so ernsten Themen kann ich mit Leidenschaft und mit Freude Dinge bewegen. Ja, und ich glaube, das ist ein Thema, das brennt uns allen so ein bisschen im Herzen, zu sagen, wie kann ich halt tatsächlich mit den inhaltlichen Themen, die schwerwiegend sind, eine Bewegung starten und viele Menschen mitreißen. Und Jascha ist da ein tolles Beispiel für.

Speaker2:[35:52] Jascha, was hast du mitgenommen?

Speaker1:[35:54] Ich habe mitgenommen. Also ich glaube gerade insbesondere, Uli, was du auch sagst und so deine Vision, es ist genau der richtige und spannende Ansatz für mich eben, weil es hat bei unserem, ich glaube, zweiten Climate Transformation Summit war Dr. Jonathan Foley da vom Project Drawdown, das ist ein Klimawissenschaftler, der eine Keynote gehalten hat. Und er hat am Ende gesagt, every job is a climate job. Jeder muss das machen sozusagen, was er gerne macht. Aber ich glaube, da, wo ich heute bin, einen Impact zu haben und das zu schaffen, ist sehr wichtig. und es ist auch möglich in allen Unternehmen. Und das fand ich gerade super, weil so habe ich auch noch nicht über das Thema nachgedacht, weil Software Eats the World gibt es ja dieses Beispiel. Und ich meine, wir bauen Softwareunternehmen und da wird auch sehr viel Rechenleistung, Energie verbraucht. Und wenn wir uns immer mehr darüber Gedanken machen, wie hosten wir das Ganze, wie können wir es schaffen, wirklich auch eben klimarelevante Entscheidungen sozusagen da wieder zu treffen, finde ich das super spannend. Und genau, hoffe, dass da in diese Richtung, dass wir da alle einen Beitrag zu leisten können. eben Mitarbeiterinnen, Mitarbeiter, aber auch Unternehmerinnen und Unternehmer mitzunehmen, finde ich super und spannend. Die verschiedene Perspektive auch sozusagen auf das Thema.

Speaker2:[37:01] Jascha, wir sind hier heute in der 11. Folge und der Uli und ich als Rheinländer lieben die Tradition, wobei im Rheinland ja alles, was sich wiederholt, schon zur Tradition wird. Und es gibt eine Frage, die wir hier jedem Gast stellen. Und bei dir als Gründer ist das natürlich besonders interessant. Und zwar ist die Frage, stell dir bitte vor, du könntest eine Plakatwand direkt vor deiner alten Uni freigestalten. Was würdest du den Studenten, Studentinnen mitgeben für ihr Leben, ihre Laufbahn? Was würde da auf dem Plakat stehen, das du bereitstellst?

Speaker1:[37:31] Muss ich wieder jemanden zitieren? Mein ehemaliger Mitgründer hat immer gesagt, there is a learning phase and there is a earning phase in life. Und er hat immer gesagt, er entscheidet sich für diese Learning-Phase, eben etwas Neues zu lernen und was aufzubauen und sich dafür weiterzuentwickeln. Und die Earning-Phase kann auch noch später kommen, sozusagen.

Speaker2:[37:49] Hervorragend. Und ich kann natürlich nur sagen, Uli, ich bin noch in der Learning-Phase. Wie sieht es bei dir aus? Bist du noch in der Learning-Phase oder schon in der Earning-Phase?

Speaker0:[37:55] Ich bin immer in der Learning Phase und da das jetzt unsere 11. Folge ist, würde ich auch einen karnevalistischen Einsatz hier reinbringen und sagen, lieber Jascha, well done, dreifaches Digital Pace-Marke-Alarv. Nee, aber Spaß beiseite. Wenn du mittlerweile so im gesetzten Alter bist, denkst du natürlich auch nochmal neu über dein Leben nach und auch über das, was du bisher realisiert hast. Und für mich ist halt Lernen immer ein wesentlicher Gegenstand gewesen und wird es auch immer bleiben. und diese Neugierde zu behalten, immer wieder sich aus der Komfortzone zu pushen und zu sagen, das musst du jetzt mal verstehen, das musst du jetzt lernen. Und auch wenn es weh tut, da kann ich nur beipflichten. Das ist so bereichernd fürs Leben. Aber auch gleichzeitig hilft es immer wieder mal, die Perspektive zu wechseln und trotzdem leichtfüßig dann auf dem bestehenden Leben zu reflektieren. Also daher, Jascha, ich wäre dann ein Student bei dir geworden.

Speaker1:[38:51] Da fühle ich mich auf jeden Fall geehrt. Also danke dir. Ich glaube, das stetige Lernen, ich glaube, das ist auch was, was ich für mich entdeckt habe und was ich mit sehr viel Leidenschaft vorantreibe. Und ich glaube, so die Lernkurve, die ich in den letzten zwei Jahren im Klimabereich hatte, ist auf jeden Fall sehr steil und freue mich auch auf alles, was da kommt. Und vielen lieben Dank euch. Hat super Spaß gemacht. Und ja, finde ich toll, die offene Diskussion. Und auch von meiner Seite tausend Dank für die Einladung. Hat viel Spaß gemacht.

Speaker2:[39:18] Danke dir, Jascha. Das war der Digital Pacemaker Podcast zum Thema Dekarbonisierung. Unser Gast heute war Yasha Tarani. Wenn ihr weitere Informationen zur Folge haben möchtet oder auch mit dem Yasha in Kontakt treten möchtet, könnt ihr das natürlich über LinkedIn machen. Und in unseren Shownotes werden wir natürlich auch noch ein paar Informationen aufführen. Wenn ihr Fragen habt oder mit uns diskutieren möchtet, nutzt die Posts und Kommentierfunktionen auf LinkedIn. Wir freuen uns auf euer Feedback und euren Input. Und wenn ihr gerne mit bestimmten Themen mit uns hier durchgehen wollt, Gästevorschläge habt, schickt uns die auch gerne. Das greifen wir dann sehr gerne auf. Der Digital Pacemaker Podcast erscheint alle 14 Tage am Dienstag bei Spotify, Apple und überall, wo du deine Podcast bekommst. Klicke jetzt auf den Follow- oder Abonnieren-Button, wenn du keine Folge verpassen möchtest. Euch eine gute Zeit und auf bald. Euer Uli und Markus.

Speaker0:[40:09] Rock’n’Roll!

Music:[40:10] Music

Speaker0:[40:19] Der Digital Pacemaker Podcast ist eine Produktion von Maniac Studios.