mit Ulrich Irnich & Markus Kuckertz

Shownotes

Folge #19 behandelt die Frage “ Wer braucht das Metaverse?“. Zu Gast ist dazu Sebastian Kuehne, Creative Director bei Blanx.

Sebastian und seine Kollegen bei Blanx unterstützen Unternehmen dabei Ideen, Konzepte wie auch Produkte zu visualisieren – sei es „nur“ 3D oder auch mit Hilfe von AR, also Augmented Reality oder auch Virtual Reality, kurz VR. Daneben bieten Sie mit RAUM eine VR-Anwendung für die virtuelle Kollaboration in Unternehmen an.

Uli, Markus und Sebastian diskutieren Anwendungen und praktischen Nutzen rund um die Metaverse. Sebastian empfiehlt Unternehmen schon heute aktiv mit der Metaverse zu experimentieren und damit mögliche Anwendungen auszuloten – und wird von Uli unterstützt: „Jeder braucht das Metaverse – der eine mehr, die andere weniger – ich kann jedem empfehlen: setzt Euch mit dem Thema auseinander, seit neugierig, seit mutig, sich mit diesen neuen Themen auseinanderzusetzen…“

Wer sich weiter informieren möchte, wird hier fündig:

Euer Feedback zur Folge und Vorschläge für Themen und Gäst:innen sind sehr willkommen! Vernetzt euch und diskutiert mit:

Mitwirkende – Hosts: Ulrich Irnich & Markus Kuckertz // Produktion: Daniel Sprügel & Sören Wahlers, Maniac Studios (https://maniacstudios.com) // Redaktion: Marcus Pawlik // Kommunikation & Community: Anna-Lena Sodies // Team behind the team: Sonja Uller © Digital Pacemaker Podcast 2022

Zusammenfassung

In dieser Episode des Digital Pacemaker Podcasts dreht sich alles um das Metaverse und dessen praktische Anwendungen in der heutigen Zeit. Zusammen mit Sebastian Kühne, dem Creative Director bei Blanks und Gründer von Raum Virtual Reality Collaboration, gehen wir der Frage nach, wer tatsächlich vom Metaverse profitiert. Wir betrachten die Entwicklungen des letzten Jahres, seit Mark Zuckerberg den Begriff populär machte, und ziehen Parallelen zu den aktuellen Herausforderungen und Möglichkeiten in der virtuellen Welt.

Sebastian gibt Einblicke, wie Blanks Unternehmen dabei hilft, Ideen und Konzepte durch 3D-Visualisierung, Augmented Reality (AR) und Virtual Reality (VR) greifbar zu machen. Wir diskutieren die Verbindung zwischen seiner Arbeit bei Blanks und den Fortschritten im Metaverse und nehmen die Zuhörer mit in die Welt der virtuellen Kooperation. Besonders hervorzuheben ist die Rolle von Hardware und die Hürden, die Unternehmen auf dem Weg zur Implementierung überwinden müssen. Sebastian erklärt, wie die Bereitstellung von VR-Brillen und weiterer Hardware oft eine große Herausforderung darstellt, da viele Unternehmen noch nicht über die notwendige Ausstattung verfügen.

Die Diskussion dreht sich auch um konkrete Anwendungsfälle für das Metaverse in der Unternehmenswelt. Sebastian nennt verschiedene Bereiche, in denen bereits erfolgreich experimentiert wird, wie etwa im Training oder im Vertrieb, und hebt hervor, wie Unternehmen soziale Interaktionen in virtuellen Räumen realisieren können. Uli und Markus arbeiten zusammen mit Sebastian an Beispielen, die verdeutlichen, wie das Metaverse einer neuen Generation von Arbeitsweisen den Weg ebnen könnte.

Ein weiterer zentraler Punkt der Episode ist die Wahrnehmung des Metaverse und das, was hinter dem Begriff steht. Wir erkunden die verschiedenen Interpretationen und enthüllen, wie wichtig es ist, eine gemeinsame Sprache zu finden, um den Wert des Metaverse zu verstehen und zu kommunizieren. Sebastian betont, dass das Metaverse keine flüchtige Modeerscheinung ist, sondern eine natürlichere Evolution des Internets darstellt, die tagtägliche Interaktionen und Erfahrungen revolutionieren könnte.

Ein besonderes Augenmerk liegt auch auf der Notwendigkeit, experimentierfreudig zu sein, um das volle Potenzial des Metaverse auszuschöpfen. Sebastian ermutigt Unternehmen, mutig zu sein, Tests durchzuführen und innovative Ideen zu entwickeln. Die Herausforderung, einen kulturellen Wandel innerhalb von Unternehmen herbeizuführen, stellt eine weitere bedeutende Hürde dar, die in der Folge thematisiert wird.

Abschließend beleuchten wir die zukünftigen Perspektiven des Metaverse und erörtern persönliche Wow-Momente, die die Teilnehmer erlebt haben, als sie das erste Mal mit VR- und AR-Technologien konfrontiert wurden. Diese Erlebnisse verdeutlichen nicht nur die beeindruckenden Möglichkeiten der Technologie, sondern auch die emotionale Verbindung, die sie schaffen kann. Die Diskussion schließt mit einem Appell, neugierig zu bleiben und über den Tellerrand hinauszudenken, um die Chancen zu nutzen, die das Metaverse bereits heute bietet und in Zukunft bieten wird.

Transkript

Speaker0:[0:00] In dem Moment, wo man das erste Mal jemand wirklich aus der Ferne trifft, da merkt man, das Killer-Feature für das Metaverse sind Menschen.

Music:[0:09] Music

Speaker2:[0:24] Herzlich Willkommen zum Digital Pacemaker Podcast mit euren Gastgebern Uli Irnig und mit mir, Markus Kuckertz. Wir sprechen heute über das Metaverse, insbesondere für wen es bereits heute Nutzen schafft. Wir wollen uns der Frage nähern, wer braucht das Metaverse eigentlich? Ihr erinnert euch, wir hatten schon mal eine Bonus-Folge damals von der OMR, ein Panel mit dem Uli und ein paar anderen Leuten zu dem Thema. Da haben wir uns ein bisschen allgemeiner dem Thema genähert. Und heute wollen wir mal eine Ebene tiefer gehen. Und dafür haben wir uns als Gast den Sebastian Kühne eingeladen, Creative Director bei Blanks und Gründer von Raum Virtual Reality Collaboration. Ja, Sepp, ich freue mich, dass du heute bei uns bist.

Speaker0:[0:59] Ich freue mich auch, bei euch zu sein.

Speaker2:[1:01] Sebastian und seine Kollegen bei Blanks unterstützen Unternehmen dabei, Ideen, Konzepte wie auch Produkte zu visualisieren. Sei es nur 3D oder auch mit Hilfe von AR, also Augmented Reality, oder auch Virtual Reality, kurz VR. Daneben bieten sie mit Raum eine VR-Anwendung für die virtuelle Kollaboration in Unternehmen an. Und Uli, ich möchte dich natürlich auch begrüßen. Du hast ja damals in dem Panel gesessen, wo ihr euch echt sehr, sehr spannend darüber unterhalten habt, was das Metaverse so allgemein, wie das so anläuft, woher das überhaupt kommt. Und wer die Folge nochmal gerne hören möchte, kann natürlich in seiner Playlist bei Spotify oder Apple nochmal ein bisschen zurückscrollen und sich, ich glaube, eine Stunde war es, nochmal anhören. Und jetzt sind wir ja schon so ein bisschen so einen Schritt weiter. Das ist jetzt schon so ein Jahr her, dass der Mark Zuckerberg diesen super guten PR-Cuda mit dem Metaverse, mit dem Begriff auch eingeführt hat, mit der Umbenennung des kompletten Unternehmens. Und mich würde natürlich jetzt interessieren, ja, wie schwer fällt dir denn das eigentlich, das Metaverse in deinem Alltag zu integrieren? Hast du den Umstieg schon geschafft in diese virtuelle Welt, in die AR-Welt? Hast du die Weißes auf deinem Tisch? Wie gelingt dir das in der Praxis?

Speaker1:[2:02] Ja, erstmal vielen lieben Dank, lieber Markus. Herzlich willkommen, lieber Sebastian. Ja, wie gelingt mir das? Nummer eins ist, immer wieder dranbleiben, weil die Welt verändert sich darin massiv und schnell. Wer vielleicht nochmal in die Folge auf der OMR reinhört, sieht halt auch so ein paar Dinge wie NFTs, also wie digitale Güter gehandelt werden und das ist vielleicht auch nochmal wichtig zu verstehen,

Speaker1:[2:26] Also alleine der Kauf von virtuellen Gütern wie eine Gucci-Tasche oder meine Sneaker für meinen Avatar, den man ja in so einer Welt braucht, das ist immer sehr wichtig zu verstehen und halt auch eine gewisse Differenzierung bringt, das kostet richtig Geld. Und man zahlt halt für so eine Gucci-NFT-Tasche genauso viel, wie für eine richtige Gucci-Tasche. Und mittlerweile geben die Menschen da mehr als dreieinhalb Milliarden Dollar oder Euro pro Jahr aus.

Speaker1:[2:53] Mittlerweile ist der Dollar ein bisschen stärker als der Euro, also kann man ja schon fast… Sagen, ein bisschen mehr als dreieinhalb Milliarden Euro pro Jahr. Das ist tatsächlich ein Markt. Was bedeutet das eigentlich im Alltag? Also wir experimentieren ja auch sehr viel mit rum. Also Bewusstheit auch anwenden, da an die Lösungen heranzuführen. Und ich kann euch eins auf jeden Fall schon mal mitgeben. Probiert das aus. Es gibt mittlerweile auch so ein paar Unternehmen, da kann man sich solche Oculus Reef leihen. Man muss die nicht kaufen, man kann sich die leihen. Man kann im Prinzip relativ schnell in der Library, wie ob es jetzt der Metaverse-Konferenzraum runterladen oder halt weitere Applikationen, die man da ausprobieren kann, um das einfach zu erleben. Und ihr werdet halt sehen, das, was ihr vielleicht mal aus der früheren VR- und AR-Welt gelernt habt und was ihr da gesehen habt, das ist massiv, hat sich das weiterentwickelt. Und das wird auch noch in den nächsten Wochen, Monaten und auch Jahren sich noch weiterentwickeln, weil wir haben im Moment so einen schönen, perfekten Sturm. Zum einen ist es einfach mal Rechenleistungen, Daten und halt auch die neuen Netzwerke, die halt geringe Latenzen mit sich bringen, schaffen halt die Möglichkeiten dahin zu schaffen. Und das fängt an von einem Stadion-Case, wo ich auf meinem Handy quasi Daten übertragen kann und ein Live-Spiel betrachten kann und gleichzeitig sehen kann, was für zusätzliche Daten, Also wie ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Freistudssentor geht? Wie laufen die Passgenauigkeiten?

Speaker1:[4:20] All das kann ich mir in einem Stadion schon ansehen. Ja, das geht. Gleichzeitig ist aber ein Ding ganz wichtig, wenn wir solche virtuellen Konferenzen machen und das haben wir auch mit unserer Geschäftsleitung ausprobiert, das am Anfang, wenn man sich da noch nicht so auskennt, ein bisschen sperrig. Aber eins ist auch ganz klar, in dem Moment, wo ich in so einem virtuellen Raum unterwegs bin und meine Avatare sehe, ist das Raumgefühl, dieses Gefühl, wir sitzen in einem Raum, sofort gegeben. Und das ist halt ein Erlebnis, was, sagen wir mal, die normalen Konferenzsysteme nicht realisieren können. Ja, und das ist ein Beispiel davon, wie sich das im Alltag integrieren lässt und halt auch neben Spielen natürlich. Also ich kann nur empfehlen, es gibt auch super Spiele, die man mit AR und auch mit VR genießen kann. Ja, ich kann wirklich nur jeden einladen, sich damit auseinanderzusetzen. Es gibt natürlich auch ein paar große Fragestellungen, da werden wir ja gleich so ein bisschen darauf reinkommen, die noch nicht gelöst sind, die uns aber auf der Entwicklung logischerweise begleiten werden. Und deswegen würde ich jetzt so ein bisschen übergehen, jetzt von meinem Monolog hin zu unserem Gast.

Speaker1:[5:22] Herzlich willkommen, lieber Sebastian Kühne. Ich freue mich sehr, dass du da bist. Sebastian hat nach seinem Abitur aus seiner Leidenschaft für 3D-Computer, Grafik, seinen Beruf gemacht. Das ist immer das Schönste, wenn man aus dem Hobby oder der Leidenschaft seinen Beruf macht. Lange bevor es bereits Studiengänge oder Ausbildungen dazu gab, 1999 hat er gemeinsam mit Michael Geiring die digitale Agentur Blanks gegründet. Im April 2020, also mitten in dem Corona-Lockdown, hat Sebastian mit seinem Partner gemeinsam Round Virtual Reality Collaboration gegründet. Bevor wir ins Detail gehen und deine Leidenschaft nochmal mit uns zu teilen, also was hat dich eigentlich dazu bewogen? Wie kommt man auf die Idee, einfach schon mal auf solchen 3D-Grafiken, virtuelle Bilder und das alles zu visualisieren? Also was hat dich da geritten?

Speaker0:[6:11] Ich glaube, weniger das Endergebnis, sondern mehr der Schaffensprozess. Also das, was man heute neudeutsch vielleicht die Creator Economy nennt. Ich glaube, jeder 3D-Artist kennt das. Wenn man einmal angefangen hat mit 3D, kommt man halt irgendwie auf die Idee, dass man eigene Welten erschaffen kann und da dann durchfliegen. Und jetzt ist es natürlich mit dem immersiven Medien noch viel intensiver, weil man die jetzt nicht nur angucken kann, sondern auch wirklich begehen kann.

Speaker2:[6:38] Sebastian, wir haben uns natürlich mit dir auch ein bisschen beschäftigt und auch die Verknüpfung zwischen Blanks, Raum und Metaverse uns mal ein bisschen angeschaut und haben für das heutige Gespräch so drei Thesen von dir vorbereitet. Und ich gebe die mal so in meinen Worten wieder. Du sagst zum einen, das Metaverse ist kein künstlicher Marketing-Hype, sondern schon heute schafft das Ganze einen praktischen Nutzen für Unternehmen. Du empfiehlst Unternehmen, aktiv mit dem Metaverse zu experimentieren und damit mögliche Anwendungen wie aber auch mögliche neue Geschäftschancen auszuloten. Zu guter Letzt plädierst du dafür, dass wir uns auch als Gesellschaft viel offener dem Thema stellen sollten und die Voraussetzungen für die weitere Entwicklung schaffen sollten. Aber bevor wir da reingehen, mal eine ganz platte Frage. Was verstehst du denn eigentlich unter dem Metaverse?

Speaker0:[7:21] Ich glaube, unter dem Begriff Metaverse versteht heute durch diese Vielzahl von Informationen jeder ein bisschen was anderes. Für mich ist das Metaverse eigentlich eine konsequente Weiterentwicklung des heutigen Internets. Also heute haben wir Webseiten und morgen haben wir halt virtuelle Spaces. Das heißt, das Internet ist ja auch nur ein Sammelsorium aus Protokollen und Transfer, also im Prinzip ein Netzwerk-Ökosystem. Und so sehe ich das Metaverse auch. Das einzige, wo wirklich der Unterschied ist, dass diese Protokolle und eben das, was heute HTML ist, morgen halt auf eine dreidimensionale Welt passen muss und auch den Dingen gerecht werden, die einfach die Anforderungen des Metaverse aus technischer Seite sind. Also das heißt, jetzt mal ganz platt gesagt, ist das für mich ein reines Netzwerkthema. Was der Mensch damit macht, ich sehe zwei Seiten.

Speaker0:[8:15] Das heißt, wir haben einmal das, was wir heute mit Teams und Zoom machen. Das heißt, wir treffen uns eigentlich an einem virtuellen Ort. Jetzt ist es gerade am Rechner mit einem Bild, aber wir sind physisch nicht am selben Ort. Das ist sozusagen die virtuelle Welt für mich. Das sind die Virtual Spaces, das, was man heute in Games macht etc. In dieser dreidimensionalen Welt. Und dann haben wir natürlich noch den Bereich Augmented Reality. Also das heißt, wenn wir durch die physische Welt gehen, wie wir diese physische Welt mit unseren digitalen Informationen bereichern. Das sind für mich diese beiden Anwendungsfälle, die wir eigentlich haben im Metaverse. Aus meiner Perspektive, es geht auch gar nicht so direkt um das Thema Blockchain beispielsweise, was sehr häufig mit eingespielt wird. Das ist für mich eine mögliche Infrastruktur-Layer dahinter, aber kein Muss, sondern mehr dieses soziale, direkte, dreidimensionale Internet.

Speaker2:[9:12] Es kam ja vor einem Jahr der Mark Zuckerberg um die Ecke und hat wirklich diesen genialen Kugel an und hat gesagt, so hier Leute, da hat der Welt gesagt, ich setze jetzt mal die Vision, ich frame das mit so einem Begriff und mit so ein paar Themen, das ist gerade auch vom Locktrend geredet, zieht da quasi so ein paar Trends mit rein. Ja, gib quasi so eine Suggestion, wie denn die Zukunft des Internets aussieht. Ja, teilst du die Idee von Mark Zuckerberg und von Meta, Facebook oder vielleicht, ja, wo unterscheidet sich vielleicht deine Perspektive von diesen Ideen, die da vorgegeben wurden?

Speaker0:[9:39] Also erstmal schlauer Mann, dieser Zuckerberg, hat er gut gemacht und hat auch, glaube ich, einen ziemlich guten Medienhype damit ausgelöst. Das Einzige, wo er wirklich mir gegenüber wirklich im Nachteil ist, ist, er hat wirklich ein schlechtes Image. Das heißt, er bekommt super viel Hate dafür, obwohl ich eigentlich sagen muss, ich kann ihn komplett nachvollziehen, ich kann seine Strategie nachvollziehen. Er wird nicht das Metaverse bauen, sondern er baut quasi ein Ökosystem für eben dieses anstehende neue Universum. Und da möchte er einfach mehr sein als nur ein Social Network. Ich sag mal so, ich bin eigentlich aligned mit ihm. Also ich sehe jetzt keine großen Kritikpunkte an seiner Strategie.

Speaker2:[10:19] Uli, kannst du dich noch erinnern, wie das damals war von einem Jahr, als du das erste Mal vom Metaverse gehört hast? Was hast denn du da gedacht? War das so ein typischer IT-Nerd-Effekt, wo du gesagt hast, ja gut, machen wir doch schon seit Ewigkeiten, was der da erzählt oder wie hat dich das ergriffen?

Speaker1:[10:34] Also Marketing-Technik war das schon ein wirklich cleverer Schachzug, um ganz offen zu sein. Web 3.0 gab es ja schon vorher, also muss man fairerweise sagen. Und das kommt in der Tat so ein bisschen von den Kryptowährungsmenschen, die gesagt haben, wir bringen halt die Kryptowährung, also gerade Blockchain mit in die Web-Fähre so ein bisschen rein. Dann hat das so ein bisschen vor sich hin gewabert, hat aber nie die Popularität gewonnen wie das Thema Metaverse. Es ist ganz interessant, wie sich so eine Begrifflichkeit plötzlich über so eine Neuformung einfach, ja ist ja tatsächlich hype-technisch wie ein Virus vermehrt, obwohl es vorher schon von der Definition da war. Jetzt kann man sagen, okay gut, Web 3.0 klingt auch nicht so sexy. Aber in Summe ist es ja nichts anderes als tatsächlich alle die Vorteile von Web 1.0, 2.0, also gerade auch die digitale Welt mit der physischen Welt zu verbinden und halt darüber hinaus noch eine Identität zu schaffen, in der man sich bewegen kann. Es ist deutlich griffiger mit diesem Metaverse, auch wenn ich im Moment eigentlich mehr derjenige bin, der immer sagt, wir reden über Web 3.0.

Speaker2:[11:43] Wir sind ja schon ein Jahr weiter und die große Frage ist natürlich, wo stehen wir denn eigentlich mit diesem Metaverse? Und ja, Sebastian, vielleicht kannst du mal so ein paar praktische Beispiele bringen. Was ist denn heute schon da? Also was kann man denn heute schon quasi besichtigen als normaler Nutzer? Wo kommt man denn vielleicht schon ran? Und welchen Nutzen haben denn Unternehmen vielleicht heute schon davon?

Speaker0:[12:02] Also das Metaverse als solches ist ja momentan noch ein reines Gedankenkonzept. Davon gibt es noch nicht wirklich viel. Die, Gründung ist gerade dabei, das Standardforum setzt sich zusammen, viele Unternehmen arbeiten in dieselbe Richtung und jetzt geht es in erster Instanz mal darum, die Grundlagen überhaupt zu schaffen. Was man heute aber machen kann, sind die Dinge zu besuchen, die ich als Metaverse-Plattformen bezeichnen würde. Manche nennen die Proto-Metaversen, also sowas wie zum Beispiel unser Raum oder unsere Konkurrent Glue oder Spatial. Das heißt, Anwendungen, in denen man sich sozial treffen kann und dort seinem Use Case entsprechend miteinander interagieren kann, arbeiten kann, Spaß haben kann etc. Auch ein gewisser Teil an Games würde ich sagen, in dem Moment, wo er Multiplayer und kollaborativ online ist, das kann man auch, naja, ich will nicht sagen dazu rechnen, aber man kann zumindest seine Erfahrungen darin sammeln. Also gerade, wenn man das noch kombiniert mit dem Medium VR oder AR, weil dann wird, glaube ich, das Verständnis auch vollständig klar, was das bedeutet, ein dreidimensionales Internet zu haben.

Speaker2:[13:17] Du befiehlst also ganz klar mit dem Metaverse zu experimentieren und ja, wenn du wahrscheinlich dann mit eurem Angebot, mit eurem Portfolio zu Unternehmen gehst, zu Entscheidern gehst, dann wird ja offensichtlich häufig das Feedback kommen, naja, oder die Erkenntnis, naja, das Ganze kostet vielleicht auch Geld, das kostet Kapazität, wir haben andere Dinge, die wichtiger sind, um unser Geschäft voranzutreiben. Wie gehst du denn dann mit diesen Vorbehalten um? Wie überzeugst du? Entscheide, dass sie trotzdem Experimente machen.

Speaker0:[13:41] Ich glaube, Experimente sind sogar noch der einfache Teil. Viele haben Interesse, dieses Technische mal auszuprobieren und mal reinzuschauen, wie man das für sich zu Nutzen bringen kann. Da ist allerdings meistens die Zeit ziemlich kurz, die jetzt investiert wird. Die große Hürde ist momentan eher im Hardware-Segment zu sehen. Das heißt… Die Brillen sind einfach nicht vorhanden bei den meisten Unternehmen. Die zu beschaffen ist auch noch nicht ganz so super einfach, weil die einfach eher so den Konsumermarkt momentan anvisiert haben und nicht den Businessmarkt. Das heißt, für die ganzen Experimente reicht natürlich die Konsumerversion auch, sobald man das dann in die Implementierung bringen möchte. Ab dem Moment kommen natürlich andere Stellschrauben oder andere Fragen auf, die einfach beantwortet werden müssen.

Speaker2:[14:33] Uli, du bist ja eigentlich in einer Position, wo es genau darum geht. Du hast eigentlich jeden Tag diesen Trade-Off zu treffen. Auf der einen Seite gibt es kurzfristige Marktdynamiken, sehr viel Druck, sehr viele Anforderungen, Investitionen in vielleicht kurzfristige Lösungen zu stecken, um letztendlich einen Wettbewerbsvorteil zu schaffen. Du musst aber natürlich auch daran denken, wie so ein Thema wie das Metaverse mit all seinen technologischen Zusammenhängen auf ein Unternehmen auch langfristig wirkt und wie man sich halt langfristig positionieren muss. Wie gehst du damit um? Also was machst du in deiner Rolle, damit so ein Thema wie das Metaverse für eine Campaign wie Vodafone zum Beispiel Realität wird?

Speaker1:[15:05] Wir schaffen sowohl für uns als auch für unsere Kunden Experience Areas. Also sprich Bereiche, wo Menschen das ausprobieren können und bewusst damit experimentieren. Wir bringen auch Technologie. Jetzt nehmen wir einfach mal den nächsten Mobilfunkstandard 5G, der ja überzeugt durch viel höhere Übertragungsraten und geringere Latenz, Was sie aber auf der Konsumerseite nicht unbedingt direkt spüren lässt. Also wie spüre ich, ob ich jetzt mit einem Gigabit surfe oder 500 Megabit oder 100 Megabit, wenn meine Anwendung gar nicht dieses Verlangen danach hat. Also merke es nicht.

Speaker1:[15:40] Gleichzeitig geringe Latenz ist natürlich entscheidend für Gamer, also wo nichts irgendwie ruckeln darf oder sonst irgendwas. Die spüren das direkt, aber der Orthonormalverbraucher eher weniger. Und da ist es wichtig, halt genau diese Use Cases zum Leben zu bringen. Und damit sicherzustellen, dass die Menschen das erfahren. Jetzt kommen wir nochmal zu dem Technologie-Klommerat. Und gerade was so Web 3.0 in seiner Spezifikation in Zukunft braucht, ist A3D-Anwendungen, aber auch dieses Allgegenwärtige. Das heißt, wie schaffst du logischerweise Räume, wo Menschen genau immer und zu jeder Zeit diese neuen Erfahrungen logischerweise darstellen können und auch erfahren können. Und ihr müsst ja eins dabei wissen, da kommen natürlich auch noch ein paar Funktionalitäten rein, die Richtung künstliche Intelligenz angehen. Also wir kennen das heute so ein bisschen unter Deepfake. Aber wenn ihr Avatare anschaut, heute sehen die alle noch ein bisschen holzschnittsartig aus. In Zukunft können die aber schon noch ein bisschen mehr modellieren. Also die brauchen einfach nur mal meine Sprache mitbekommen zu haben und dann können die das halt mitsprechen. Und die Idee auch von Web 3.0 ist ja auch, dass die Inhalte des Webs sich weiterentwickeln und auch selbstständig weiterentwickeln. Das klingt jetzt alles ein bisschen spooky, Aber das ist schon ein bisschen die Grundlage, die dahinter steckt. Und die Technologie, die wir jetzt zum Beispiel als Vodafone entwickeln, ist dafür genau gemacht. Und jetzt muss man halt diese Anwendungsfälle und die Technologie zusammenbringen, damit es eine Erfahrung wird.

Speaker2:[17:08] Und lass uns vielleicht da mal genau eine Ebene konkreter werden, Sepp. Du hast eben schon von der Hardware-Seite gesprochen. Das ist halt diese unglaubliche Challenge, dass eben nicht jeder ein Gerät unbedingt zu Hause da liegen hat, um dann diese Erlebnisse letztendlich sich dann auch nach Hause zu holen und sich das mal anzuschauen. Ich selber kann mich da noch sehr gut dran erinnern, als ich mal bei euch im Keller war und diese Riesenauswahl an Spielzeug so hatte. Und das war für mich ein totales Aha-Erlebnis, das wirklich dann mal gesehen zu haben. Das heißt, die Hürde war aber natürlich sehr groß. Ich hab mir dann auch immer so eine Oculus gekauft. Wie geht ihr damit um, dass die Hardware momentan noch nicht so weit verbreitet ist? Weil das ist natürlich ein riesengroßer Blocker sicherlich für euch. Also jeder hat ja so ein Laptop zu Hause, hat irgendwie ein Smartphone, riesen Werte, aber mit einer VR-Brille oder einer A-Brille ist das ja nicht der Fall. Was macht ihr dann, wenn so Unternehmen auf diesen Blocker stoßen?

Speaker0:[17:53] Wir versuchen natürlich diese Blocker so weit wie möglich auszuräumen. Das heißt entweder über eine Leihstellung von Geräten, damit sie zum Beispiel mal ein Event machen können oder vielleicht auch mal ein Testcase für ein paar Monate. Dann gibt es natürlich auch mittlerweile Unternehmen, die sich darauf spezialisiert haben, Geräte zu verleihen, beispielsweise. Und dann versuchen wir Pakete daraus zu schnüren, damit es halt den Unternehmen so einfach wie möglich gemacht wird. Und dass sie vielleicht eben noch nicht die IT-Administration komplett mit involvieren müssen, sondern dass sie als erstes mal überhaupt den Use Case für sich erfassen können, bevor jetzt die wirklich tiefe Integration quasi ins Unternehmen kommt. Und ab dem Moment, wo es ins Unternehmen kommt, wird es ein bisschen komplizierter, aber das hat der Uli ja gerade auch schon gesagt, dass man an der Stelle jetzt gerade so die ersten Schritte geht und schaut, wie wird das dann wirklich implementiert werden.

Speaker2:[18:47] Also sicherlich ein größeres Thema in Sachen Logistik und wahrscheinlich auch Security. Diese ganzen Devices natürlich dann auch noch zu managen. Lass uns mal auf die Use Case Seite gehen. Das ist natürlich jetzt so ein Blick hinter den Vorgang. Alle Unternehmen experimentieren. Wir machen da natürlich ja auch Sachen. Man will natürlich nicht unbedingt erzählen, in welche Richtung man da sich so bewegt, aber vielleicht hast du da mal ein paar anschauliche Beispiele für uns. Ja, was sind denn das für Use Cases, mit denen Unternehmen da gerade experimentieren? Vielleicht kannst du uns auch ein paar Sachen einfach mal erzählen.

Speaker0:[19:14] Ganz wichtig ist, es gibt eigentlich nicht den Use Case, wo man sagt, Copy und Paste und das passt perfekt auf mein Unternehmen. Der einzige Bereich, der wirklich so unter die Kategorie No-Brainer gehört, ist im Prinzip das ganze Thema Internet-Trainings, weil das ist ein sehr leicht zu verstehender Case.

Speaker0:[19:31] Es gibt wirklich die absolut unterschiedlichsten Bereiche, wo gerade rum experimentiert wird. Also es gibt ganz viele Bereiche aus dem HR-Sektor, ob das jetzt das Onboarding von neuen Teammitgliedern ist, die Integration in Teams, also wenn ein neuer Mitarbeiter kommt, der off-site ist, dass man den überhaupt mal in ein Team integriert, dass es einfach ein soziales Gefüge gibt. Es gibt Sales-Trainings, die dann globale Sales-Teams zusammenbringen. Das heißt, dort werden Personen weltweit ausgebildet, die dann in der virtuellen Welt einen Teamspirit lernen, der im Prinzip gar nicht ihren reellen Teams entspricht. Aber das heißt, sie kriegen so ein globales Zusammengehörigkeitsgefühl. Dann gibt es natürlich auch ganz viele kleinere Unternehmen, also so Berater, Coaches, die beispielsweise das Thema systemische Aufstellung ist sehr, sehr häufig passiert. Also dass man den Vorteil nutzt, dass man quasi einen großen Raum hat, in dem man wirklich einen Perspektivwechsel machen kann auf die Sachen, die man ermittelt hat. Also auf das, was man aufgebaut hat, sich mal in die andere Rolle zu versetzen, die andere Perspektive einzunehmen. Es gibt ganz viele Trainer, die auch tatsächlich jetzt schon anfangen, in dem Bereich VR Leute abzuskillen, dass die überhaupt die Skills haben, mit dem ganzen Thema umzugehen. Das ist ein Teil. Es gibt natürlich auch ganz viele Innovationsprojekte, wo ja auch das Projekt, was wir gemeinsam gemacht haben, drunter fällt.

Speaker0:[21:01] Wo es eigentlich darum geht, einfach sich mal auszuprobieren. Bestimmte Sachen auch wirklich sichtbar zu machen und für sich erkennen zu lernen, was bringt das. Da haben wir die Begehbarkeit von Daten gemacht. Wir haben Bereiche im Medizin- und Pharmasektor gebaut. Über die darf man natürlich nicht sprechen, was da so alles passiert ist. Das ist ja genau das, was du gerade gesagt hast. Aber dieser Drang, sich auszuprobieren und zu überlegen, ob es zum Beispiel neue Möglichkeiten im Vertrieb gibt, neue Möglichkeiten im Marketing gibt, Der ist gerade doch sehr groß.

Speaker2:[21:32] Uli, und jetzt die spannende Frage. Wollen wir mal die Schatulle ein bisschen aufmachen, unsere Goldbarren ein bisschen glänzen lassen? Ich werde da immer tatsächlich ganz begeistert, wenn ich so an die Sachen denke, die wir da gerade so erforschen. Aber vielleicht kann man doch ein paar Sachen erzählen. Wir haben auch ein paar Sachen auf der OMR gezeigt. Wie sind wir an das ganze Thema rangegangen? Was haben wir denn so erforscht und experimentiert?

Speaker1:[21:52] Wir haben ein paar ganz konkrete Use Cases. Das eine ist natürlich, was wir auch gemeinsam gemacht haben, den Vodafone-Store in Metaverse oder in Web 3.0 zu erleben. Also wirklich eine Stadt zu besuchen, den Vodafone-Tower zu sehen, in den Vodafone-Tower reinzugehen und auf verschiedenen Ebenen die Shopping-Erlebnisse mit kleineren Teams, 10 bis 12 Menschen zu erleben. Und alleine das ist schon ein Erlebnis. Auch mal mit dem Aufzug durch die Gegend zu gehen und plötzlich zu sehen, huch, gerade mit VR kann man ja auch Cyber-Sick werden. Also das ist so ein bisschen Schwindel, obwohl man am Boden steht, wo der Kopf einem was vorgaukelt. Aber das ist genau so ein Erlebnis. Aber auch in der Raumgestaltung zu erleben, dass wenn jemand von rechts spricht, der Ton auch von rechts kommt. Und wenn jemand von links spricht, der Ton von links kommt. Also dass auch diese Ebenen erfüllbar sind. Dann haben wir auf der Consumer-Seite ein paar ganz konkrete Dinge gemacht. Wir haben auf der einen Seite Kochen mit dem lieben Steffen Henssler gemacht, um halt wirklich eine AR-App zu generieren mit einem leichten Glas, also mit der Nreal-Brille und dann halt Rezepte zu kochen und dabei immer mal nach rechts zu gucken und dann steht der Steffen Henssler neben dir und erzählt dir was.

Speaker1:[23:07] Das gleiche haben wir natürlich auch für Fitness gemacht, also mit Gimondo zu sagen, jetzt halten wir uns fit und so weiter. Also das sind so typisch Use Cases. Und jetzt wird es ein bisschen spooky. Natürlich auch, wenn es in OPs geht, also tatsächlich Operationen über solche Brillen mit zu begleiten oder halt tatsächlich auch Steuerungen remote von weit weg durchzuführen.

Speaker1:[23:28] Das sind jetzt mal so eine Handvoll Beispiele, die wir da durchführen. Und ich glaube, das ist auch genau das, worum es geht, nämlich über diese Beispiele, diese Erfahrungen zu generieren und halt dann logischerweise auch Potenziale abzuschöpfen. Oder halt mein Lieblingsbeispiel ist so für einen Pumpenhersteller eine Lösung gebaut via Remote. Kunden halt gerade bei Serviceeinsätzen helfen kann über solche AR-Lösungen. Oder ein anderes Beispiel, das ist jetzt schon ein bisschen mehr als eine Handvoll für einen großen Immobilienvermarkter,

Speaker1:[24:00] Quasi diese Immobilie, die da vermarktet wird, gerade im luxuriösen Bereich, nicht nur, dass man die Wohnung betritt und sich die Räume anschaut und damit dann auch gestalten kann, sondern auch Richtung Fenster zu gehen und dann halt den Ausblick zu genießen und zu verstehen, die Wohnung bietet eigentlich über Berlin folgenden Blick. Ja, und das ist ja gerade, jetzt stellt man sich die Frage, warum braucht man das? Das ist schon eine große Differenzierung. Also gerade auch in der Vermarktung von hochpreisigen Immobilien zu sagen, in welcher Lage ist das denn? Warum ist das Penthouse denn viel teurer als die Erdgeschosswohnung? Und da wird das sehr, sehr plakativ. Und das ist natürlich auch für Käufer aus anderen Ländern natürlich viel einfacher, schon mal sich so ein Bild zu schaffen. Und ich meine, gerade wenn wir jetzt so ein bisschen Richtung Automotive schauen, die Vermarktung von Automobilen und halt auch das Erlebnis von Farbe, Couleur und halt Objekten in so einem Auto, lassen sich aber solche Lösungen natürlich auch total gut vermarkten.

Speaker2:[25:00] Also zum einen aus dem Bereich Sales sind das echt gute Fälle, wo man wirklich dann auch nochmal so ein Produkt, was vielleicht auch ein bisschen virtueller erscheint und nicht so physisch greifbar ist, dann in dieser virtuellen Umgebung nochmal echt ganz anders aufladen kann. Auf der anderen Seite hast du aber gerade Cases genannt, wo die CFOs wahrscheinlich direkt ein bisschen wuschig werden und denken, Mensch, mein Gott, die Fantasie der Kostenersparnisse ist ja anscheinend in diesem Metaverse unendlich. Ich habe jetzt vielleicht so ein bisschen nochmal das Thema Unternehmen, die sich damit beschäftigen wollen, aufgreifen. Jetzt hast du ein Unternehmen, was sagt, ja Mensch, Metaverse, ich habe es verstanden, was das ungefähr für uns bedeuten kann, so ganz grob, wo die Reise hingeht. Ich weiß auch, ich muss mein Unternehmen vielleicht so in den nächsten fünf bis zehn Jahren mal drauf vorbereiten, muss vielleicht mein Geschäftsmodell auch ein bisschen in die Richtung mal so durchdenken und mal eine Fantasie entwickeln. Die kommen jetzt vielleicht dann auf euch zu als Blanks und sagen, ja, ich könnte da vielleicht mal so 10.000 bis 50.000 Euro auch so locker machen und möchte das mal explorieren. Was macht ihr dann mit denen? Wie sieht denn so eine Entdeckungsreise praktisch aus? Wie nehmt ihr die mit?

Speaker0:[25:55] Also ein Teil davon ist definitiv, dass wir den Unternehmen in erster Instanz raten, holt mal Leute aus verschiedenen Abteilungen zusammen und betreffen uns mal einen Raum und probieren verschiedene Use Cases aus. Also wir versuchen erstmal mit so Inspirationsspaces, die wir gebaut haben, die Leute quasi überhaupt in diese Welt einzuführen. Also auch so einen Transfer zu schaffen zwischen, ich sag mal, der heutigen PowerPoint-Welt, alles 2D besteht aus Schrift, in eine zukünftige dreidimensionale Welt mit Storytelling im Raum und versuchen eben auch diesen Gedankengang erstmal zu aktivieren. Dann versuchen wir natürlich mit denen gemeinsam Use Cases zu identifizieren und entweder werden die Use Cases dann in Raum zum Beispiel einmal als Prototyp umgesetzt oder es kann halt auch sein, dass wir komplett autarke Anwendungen entwickeln, damit eben einfach mal so prototypisch etwas vertestet werden kann im Unternehmen und das auch über einen längeren Zeitraum.

Speaker0:[27:00] Wir raten auch immer allen Unternehmen, also nehmt den Test, nehmt den an, weil es gibt so viel Potenzial in diesem Segment, aber nehmt euch auch die Zeit. Also so sechs bis zwölf Monate sollte man so einen Test schon fahren, weil man einfach gucken muss, dass auch die Leute immer mit dabei sind und dass sie auch weiter am Ball bleiben, um überhaupt mal das Grundverständnis zu erlangen. Dann gibt es noch einen Punkt, der wird auch immer stärker und das ist das ganze Thema, ich sage mal Bildung in dem Bereich. Das heißt, wir müssen natürlich neben diesen Experiences, die wir da zur Schau stellen, die Leute auch aufschlauen. Also das heißt, wir müssen gucken, dass es zumindest irgendwie ein, zwei Leute gibt im Team, die sich wirklich mit dem Thema auseinandersetzen können, das technisch verstehen und auch die Fähigkeiten haben, sozusagen die anderen Leute in ihrem Team oder in ihrem Unternehmen irgendwie zu supporten. Und dann versuchen wir natürlich auch, das Bestmögliche, was wir können, als Beraterrolle zu machen.

Speaker0:[28:00] Und wenn gewünscht, entwickeln wir auch gerne komplette Mediaverse-Strategien mit Kunden zusammen. Und da gibt es natürlich auch andere Unternehmen oder freie Berater, die auch aus diesem wirklich tief technischen Bereich kommen, die sie auch mit dem Segment auskennen. Die sind wahrscheinlich genauso gut wie wir. Aber ich glaube, es ist ganz wichtig, dass man an der Stelle jemand hat, der wahrscheinlich schon eher an der Playstation groß geworden ist, wie jemand, der irgendwie im BWL-Studium sich mit Excel aufgeladen hat.

Speaker2:[28:30] Was mich jetzt interessieren würde vielleicht noch wäre zum Thema, wo sind wir denn mit dem Experimentieren im Metaverse? Wo hast du denn vielleicht schon Beispiele gesehen in Unternehmen, die wirklich schon live sind, die auch schon Teile von der Wertschöpfung eines Unternehmens sind, wo man wirklich sagt, Mensch, da ist XR, VR, AR schon angekommen und da ist das schon richtig integriert und die haben das schon voll verstanden und die experimentieren eigentlich schon gar nicht mehr, sondern das ist eigentlich schon Teil des Geschäftsmodells.

Speaker0:[28:55] Definitiv im Bereich Training. Also das, was ich vorhin angesprochen habe, diese internationalen Trainings, das ist etabliert, integriert und läuft zum Beispiel bei einem von unseren Kunden schon über anderthalb Jahre. Und die machen immer Klassen von 100 Leuten weltweit, strukturieren das nach Zeitzonen und bringen dann wirklich Menschen von überall aus der Welt mit rein. Also da ist dann Japan, China, die Philippinen und Australien gleichzeitig zum Beispiel drin und die lernen sich gegenseitig kennen und die lernen auch voneinander. Das ist definitiv ein Ding, was angekommen ist. Das wird auch nicht mehr weggehen, weil da einfach die Vorteile zu stark auf der Hand liegen.

Speaker0:[29:47] Dadurch, dass Messen ja auch immer weniger Besucher bekommen und man natürlich auch sehr viele andere Kanäle mittlerweile hat, um Informationen zu bekommen, ist natürlich trotzdem der Gedanke da, dass man Showrooms in VR auch aufmachen kann, um eben mit ganz Speziellen, mit zum Beispiel Produkten, die für eine ganz kleine Kundengruppe nur da sind, denen quasi so eine 365 Tage im Jahr Messe mit direkten Zugang zum Vertrieb geben kann. Ohne dass es jetzt wirklich große Kosten verursacht. Also das ist definitiv im Aufstreben. Und ansonsten sind die Use Cases wirklich sehr, sehr unterschiedlich. Also HR ist genauso anstrebend wie dieser Showroom-Teil.

Speaker2:[30:28] Ich habe jetzt nochmal eine kleine Frage an uns alle drei mitgebracht. Und zwar würde mich so interessieren, und lass uns da einmal so durch die Runde gehen, wo habt ihr denn auf der einen Seite vielleicht heute oder in der Vergangenheit die allergrößten Wow-Effekte für euch erlebt, als ihr vielleicht zum ersten Mal so eine AR-Brille oder so eine VR-Brille aufgesetzt habt? Und was ist denn daraus für eine Fantasie jeweils bei euch entstanden, was vielleicht so der Moonshot sein kann oder der für euch der so naheliegendste reale Case, den ihr vielleicht irgendwann mal erreichen möchtet?

Speaker0:[30:55] Also für mich gab es wirklich drei Wow-Momente. Das eine war natürlich das allererste Mal VR überhaupt zu sehen. Also dieses, ich betrete die Welt, die ich gerade gebaut habe und sehe die in Realgröße und kann da durchgehen, war natürlich für mich ein absolutes Highlight.

Speaker0:[31:12] Der nächste Wow-Effekt war für mich, obwohl ich kein Gamer bin, zwei Games. Das eine war Batman in VR, wo man sich den Batman-Anzug anzieht und dann irgendwann vor dem Spiegel steht und man dann einfach in dem Moment denkt, hey, scheiße, ich bin jetzt Batman geworden. Ich bin das. Und der Spiegel zeigt einem all seine Bewegung. So, das war für mich ein wirkliches Aha-Erlebnis, weil man einfach so diese Rolle sofort annehmen kann. Und das nächste Spiel war Alex oder Half-Life, Alex heißt es, weil das war komplett mal vom User-Interface so aufgebaut, dass du ganz körperlich interagieren musstest. Und das fand ich halt auch ein sehr spannendes Konzept, dass man quasi nicht mehr vor dem Rechner einfach starr sitzen muss und irgendwelche Knöpfe klicken, sondern dass man sich auch bewegen kann und dass man Funktion und Bewegung sozusagen in Einklang bringen kann. Und der letzte Moment war natürlich die erste Multi-User-Anwendung. Das heißt, in dem Moment, wo man das erste Mal jemand wirklich aus der Ferne trifft, da merkt man, das Killer-Feature für das Metaverse sind Menschen. Und das war für mich das größte Aha-Erlebnis.

Speaker2:[32:31] Sehr cool. Was ist so der Case für die Zukunft, wo du sagst, Mensch, das wäre echt das Ding, wo wir noch nicht sind, aber das ist so das Vorstellbare, wo wir hin müssen?

Speaker0:[32:42] Also das sollte bei mir offensichtlich sein. Das ist natürlich der gesamte Bereich Arbeit. Darauf richtet sich auch unser Raum aus, also unsere Virtual Collaboration Plattform Raum. Einfach aus dem Grund, weil wenn man darüber nachdenkt, welchen Einfluss diese Technologie auf unsere Arbeitsumgebung haben kann, muss man einfach sagen, sie wird nicht ein Videocall ersetzen. Sie wird unsere Büros und unsere Gebäude und unsere Anfahrwege ersetzen und die Straßenbahnen und die Straßen, die zu den Industriegebieten führen, weil wir einfach genau das genauso digitalisieren können, wie wir Telefonie geschaffen haben oder wie wir Videocalls geschaffen haben.

Speaker2:[33:24] Uli, wie schaut es bei dir aus? Was hat das Metaverse bei dir verursacht?

Speaker1:[33:28] Grundsätzlich zwei Dinge, die bei mir einen Wow-Effekt hinterlassen haben. Ich weiß, vor ein paar Jahren habe ich damals noch mit der Porsche AG, haben wir quasi AR-Applikationen gebaut, die in Richtung, wie tausche ich denn für die E-Porsche, die jetzt so ein bisschen mehr in Serie gehen, wie tausche ich Batterien und wie schaffe ich für 1200 Fachhandelswerkstätten bundesweit ein Trainingskonzept, das sicherstellt, dass wenn die mal in die Situation kommen, so ein Porsche und so eine Batterie zu wechseln, da nie einen Super-GAU-Schaden mit Feuerwehreinsatz und Chaos zu lösen, sondern halt die Menschen und halt all die Service-Partner da immer wieder aktuell und auf dem Stand zu halten und halt auch in komplexen Service-Fragen leicht und geführt in diesen Service-Fall hineinkommen. Das war schon ein super Wow-Effekt. Und mein zweiter Wow-Effekt war jetzt nochmal die gemeinsamen Sessions, Und auch zusammen mit den Meta-Leuten in der Collaboration Area, wo wir hybride Welten zusammengeschaltet haben, also sprich Avatare, die nebeneinander gesessen haben und zusammengearbeitet haben, um halt genau wie Sebastian das sagte, so dieses kollaborative Gefühl, aber dann hybrid, über den Bildschirm nochmal jemanden über eine ganz normale VC dazu genommen haben, der sowohl diesen kollaborativen Tisch gesehen hat, als auch wir denjenigen in Real Life gesehen haben.

Speaker1:[34:49] Das war wirklich sehr schön, das Hybrid zu erleben und genau dieses Zusammengehörigkeitsgefühl zu propagieren. Und für mich so die Zukunftsperspektive, was Kommunikation bei uns Menschen ja ausmacht, ist Körper-Augen-Kontakt-Gefühl. Das sind ja, ich sage mal, 80 Prozent unserer Kommunikationsausstrahlung. Das ist ja nicht die Stimme, sondern es ist, wie wir uns geben, wie wir uns haben. Und das wird natürlich gerade über solche zukünftigen Medien realisiert. Aber ich würde ein Stück weiter gehen. Wir können halt genau mit diesen 3D-Objekten und halt diesen Möglichkeiten, die das Metaverse oder Web 3.0 bieten, halt auch komplexe Zusammenhänge ganz neu darstellen und halt auch analysieren, was wir heute mit unseren Prozess-Tooling-Tools alles nur zweidimensional können, kannst du halt da dreidimensional darstellen. Und ich stelle mir das so ein bisschen vor wie, das haben wir uns ja früher auch nicht vorstellen können, wenn 3D-Drucker heute gesamte Teile drucken können, dann können wir ganz andere Konstruktionen und ganz andere Architekturen umsetzen, die wir in der Vergangenheit durch Zusammenbauen halt nicht realisieren konnten. Und genau so ist das für mich quasi, was die Zukunft angeht, Koloration und Confining in einer sehr komplexen Welt, in der wir leben, Zusammenhänge viel einfacher darzustellen und aufzulösen.

Speaker2:[36:10] Ich möchte euch natürlich meine Erlebnisse auch nicht vorenthalten.

Speaker2:[36:13] Also mein erster Touchpoint mit VR war tatsächlich ganz spannend. Der war total simpel, weil, Sepp, da warst du auch dabei. Da hast du mir so eine Brille auf den Kopf gesetzt und ich stand plötzlich auf so einem Kran irgendwo so ganz hoch. Und da habe ich dann doch entdeckt, was ich in meinem ganzen Leben vorher noch nie so für mich realisierte, dass ich echt Höhenangst hatte. Und ich hab da echt wirklich wie vor Eis gestanden, obwohl ich ja bei euch da im Keller war und einfach nur diese Brille auf dem Kopf hatte. Aber es war für mich so real, diese Gefahr jetzt da vielleicht runterzufallen oder einen Schritt zu machen.

Speaker2:[36:41] Also das war für mich wirklich so ein Effekt, wo ich dachte, boah, krass, also das löst es in einem aus. Und so real ist eben diese virtuelle Realität. Ich kann mich aber auch erinnern, dass ich dann so ein bisschen rumgespielt habe und in VR dann mal irgendwie so ein Game gemacht hatte, wo man in so einem Raumschiff plötzlich aufwacht und da drin steht und man hört nur so, okay, irgendwelche Sirenen, man dreht sich so um und sieht so, diese Welt geht mit einem und hinter mir lag dann erstmal irgendwie so ein toter Zombie. Ich hab total Angst bekommen, hab das Spiel direkt ausgemacht, weil ich dachte, okay, das ist mir jetzt echt too much, so Horror ist nicht so mein Genre. Bei AR waren die tatsächlich ein bisschen realitätsbezogener. Also ich find wirklich unseren Vodafone 5G-Stadion-Case richtig gut. Das ist für mich wirklich richtig hilfreich. Man kennt das ja auch ein bisschen aus den USA, aus den Fernsehübertragungen oder vom Eishockey zum Beispiel, wo dieser Puck markiert ist. Und man kann es ja wirklich dann auch mit seinem Handy, mit deinem iPhone, ne? Kannst du einfach im Stadion so aufs Spielfeld halten und der tagt dir dann die Spieler, sagt dir, wer da was gemacht hat, wie die Entfernungen sind, ne? Und Statistiken zum Spiel, fand ich richtig, richtig gut. Das war für mich dann wirklich so ein Mehrwert auch persönlich mit drin und das wäre auch so ein Service, da wäre ich auch bereit für zu zahlen zum Beispiel, ne?

Speaker2:[37:44] Und was ich auch sehr cool in der R fand, ist, wir haben so ein Porsche-Case gemacht mit der Formula E. Da sind ja aus meinem Team hier die Jungs, der andere und der Sepp, nach Rom extra geflogen und haben da mit den Kollegen dran gearbeitet, dass man sich für so ein Porsche-Formula-E-Auto stellen kann und dann per Augmented Reality das Ding so langsam auseinanderzwiebeln kann. Also wirklich gucken kann, okay, was steckt denn da jetzt so für eine Technik drin? Das fand ich wirklich total beeindruckend, dass das dann einfach so möglich ist. Wenn ich mir so über die Zukunft Gedanken mache und so überlege, wie kann man das so ins Geschäft integrieren, das war damals auch so meine allererste Idee, da ich dachte, ah, was kann man jetzt mit dem Ganzen machen? Dann habe ich gesagt, mit Augmented Reality, wie wäre es denn, wenn man jetzt irgendwie wirklich sich so ein Internet bestellen kann und es am gleichen Tag noch nutzen kann? Also wirklich so ein Breitband, wir kommen ja aus dem Cable-Business ursprünglich, jeder kennt das, man lässt sich zu Hause so einen Festnetzanschluss legen, so einen Kabelanschluss, dann kommt dann irgendwann so ein Techniker, der geht dann, wenn man jetzt vielleicht zum Beispiel eine Mietwohnung hat, unten in den Keller in deine Box und schaltet das Ding dann frei, sodass du das, mach da nochmal so eine Durchmessung oben, damit du es auch wirklich nutzen kannst. Wir werden das, wenn du irgendwie so um 14 Uhr entscheidest, Mensch, ich möchte jetzt so einen Gigabit-Anschluss haben, dann ist Same-Bay-Delivery noch, wie man das von Amazon kennt, liefert dir abends noch jemand deinen Router und dann gehst du vielleicht irgendwie dann in deinen Keller und dann hilft dir entweder jemand über so ein vorgefälliges Tutorial in deiner AR-Brille oder vielleicht schaltest dann auch direkt jemanden, quasi so einen Agenten auf dein Ohr, der dir sagt, ja, ja, das und das musst du machen, am gleichen Abend kannst du das dann noch nutzen. Das sind für mich so Sachen, wo ich denke, da hilft uns das halt massiv und es ist natürlich ein massiver Wettbewerbsvorteil.

Speaker2:[39:13] Aber so mit dem letzten Case möchte ich uns mal wieder zurückholen in das Jahr 2022 und lass uns vielleicht nochmal drauf schauen. Und die große Frage, Sepp, ist natürlich, ja, welche Voraussetzungen müssen denn für solche Dinge geschaffen werden? Warum sind wir denn noch nicht so weit? Was sind denn eigentlich die größten Hürden, damit solche Sachen, die wir jetzt ja alle so gesagt haben, solche Moonshots wirklich, ja, Wirklichkeit werden? Was müssen wir dafür noch tun?

Speaker0:[39:36] Also ich glaube, wir als Deutsche müssen erstmal versuchen, unser Mindset wirklich in den Griff zu bekommen. Wir dürfen nicht immer direkt sagen, ja, das bruche man nicht oder so, sondern wir müssen eigentlich der ganzen Thematik mal offen gegenüberstehen und akzeptieren, dass die gesamte große Tech-IT-Industrie gerade an dieser Welt arbeitet und sie kommen wird. Und das heißt, wir müssen im Endeffekt heute vom Mindset her die Position einnehmen zu sagen, okay, wenn das kommt, sind wir gewappnet, wir haben unsere Tests gemacht und wir sind vielleicht auch schon aufgestellt und machen auch wirklich was. Das heißt im Prinzip die, ich nenne es jetzt mal Investitionsbereitschaft für eben ein bisschen Personal und Personal. Um so ein, zwei Cases einfach mal zu bauen und das intern zu vertesten und sich auch wirklich mal der Frage der Dematerialisierung seines eigenen Businesses zu stellen und dann zu überlegen, was verändert sich eigentlich mit eben genau dieser Technologie oder wenn das Metaverse dann auch mal vollständig real ist und das Internet zu, sagen wir mal, 20, 30 Prozent vielleicht übernommen hat. Das sind die wichtigsten Stellen. Alles andere existiert und man muss es nur wollen. Beantworte das deine Frage.

Speaker2:[41:03] Sehr, sehr gut. Und ich würde natürlich auch den Uli-Fragen, Uli, ergänzen. Was denkst du, was sind die größten Hürden?

Speaker1:[41:08] Also grundsätzlich stimme ich Sepp da definitiv zu. Grundsätzlich ist es natürlich Mut. Mut, halt auch Wagnis einzugehen und sich auf Dinge einzulassen. Das ist Nummer eins. Ich glaube, gleichzeitig ist auch ein bisschen neben dem Mut Demut gefragt, weil Technologie wird manchmal overrated.

Speaker1:[41:27] Also so nach dem Motto, danach ist die Welt rosarot. Also auch ein bisschen Realismus da einkehren lassen und auch bewusst zu sagen, das geht und das geht nicht. Ich glaube, das sind die Grundvoraussetzungen, um wirklich eine spannende Zukunft zu gestalten. Und am Ende, ich sage mal, technologisch sind wir vollkommen ready. Also es gibt wenig Dinge, die du noch erfinden musst. Natürlich, je mehr wir uns darauf einlassen, auf das Thema, und je mehr die Technologie auch voranschreibt, gibt es natürlich noch zwei, drei Fragen, die auch geklärt werden müssen. Also das eine ist, wie stellen wir Identity sicher? Also wie stellen wir sicher, dass derjenige, der mir gegenüber sitzt, auch derjenige ist? Weil das ist ein wichtiges Thema, weil stellt euch vor, die Avatare sind real und wir kennen das ja in Deepfake, wenn dann wir ein paar Sätze sprechen und plötzlich spricht Donald Trump unsere Sätze und auch mit der gleichen Gestik. Also das ist ein großes Thema und das zweite große Thema ist natürlich alles Richtung Sicherheit, also gerade auch Payment Services. Also wie stelle ich sicher, dass die Dinge, die ich investiert habe, in einen Web 3.0 oder in einen Metaverse, dann auch nachher noch mir gehören. Der Reflex ist immer schnell da. Der sagt Blockchain, das ist natürlich eine Technologie, die super ist. Wenn wir jetzt mal so ein Stück zurückschreiten und sagen, wir betrachten das mal aus Umweltgesichtspunkten, dann würde ich sagen, vielleicht denken wir nochmal drüber nach. Also da gibt es wahrscheinlich noch ein paar Dinge, die besser sind oder besser gehen können.

Speaker2:[42:53] Ich danke euch beiden. Das war ein ziemlich spannender Austausch. Wir hatten diesen ganzen Austausch unter die Überschrift gestellt. Wer braucht das Metaverse? Meine Frage wäre natürlich, ja, was habt ihr denn aus dem Gespräch mitgenommen? Haben wir diese Frage beantwortet und was bleibt bei euch hängen? Wer möchte starten?

Speaker1:[43:11] Ich lege mal los. Also grundsätzlich, jeder braucht das Metaverse. Der eine mehr, die andere weniger. Ich kann jedem nur empfehlen, setzt euch mit dem Thema auseinander. Seid neugierig, seid mutig, sich mit diesen neuen Themen auseinanderzusetzen. Überlegt mal, wie euer coolster Avatar aussieht und wie er mit NFTs umgeht. Non-Fungible Things. Also könnt ihr das überhaupt? Habt ihr bereits Kryptowährung? Könnt ihr solche Themen nehmen? Ich empfehle nicht jetzt direkt die dickste Gucci-Tasche zu kaufen. Das ist vielleicht nicht der gute Startpunkt. Kann man machen, muss man nicht. Und was sehr stark bei mir resoniert, lieber Sebastian, ist die Tatsache tatsächlich, die Use Cases so auszuformulieren, dass sie auch einen praktischen Nutzen sofort haben. Also natürlich spielt das spielerisch da immer eine Rolle, aber das ist, glaube ich, wichtig. Und dieses Dematerialisieren ist für mich ein wichtiges Thema, was ich mitnehme. Also daher vielen Dank, Sebastian.

Speaker0:[44:06] Was habe ich gelernt? Wir als Raum und Blank sind nicht die einzigen, die denken, dass das Metaverse für alle notwendig ist. Das habe ich gerade vom Uli gelernt. Da habe ich auch noch ein total banales Beispiel, was man einfach mal heranziehen kann. Und zwar stelle dir vor Menschen in der Altenpflege, die das Bett nicht mehr verlassen können und durch so eine VR-Brille können sie im Prinzip an einem digitalen Leben komplett teilhaben. Das wäre ein Use Case. Auf den würde man nicht kommen, wenn man nicht aus dieser Branche im Zweifel ist. Deswegen experimentieren, experimentieren, experimentieren.

Speaker2:[44:42] Sepp, wir haben eine kleine Tradition hier bei uns. Und zwar geht es darum, einem Gast persönlich auch nochmal eine besondere Frage zu stellen. Dein Weg hat dich ja über die 3D-Visualisierung jetzt im Jahr 2022 in das Thema Metaverse geführt. Vor 20 Jahren wahrscheinlich wäre das unvorstellbar für dich gewesen, dass du irgendwann mal da landest. Und deswegen die Frage vielleicht an dich persönlich. Ich stelle dir vor, du könntest eine Plakatwand direkt vor deiner alten Uni oder Ausbildungsstelle freigestalten und da sind dich ja da, wo die Studenten jeden Tag so draufschauen, wenn sie aus der Uni rauskommen oder wenn sie dort reingehen. Was würdest du den Studenten oder Studentinnen heute mitgeben für ihr Leben und für ihre Laufbahn, was würde da auf deinem Plakat stehen?

Speaker0:[45:21] Bleib flexibel, bleib locker, sei neugierig, bleib weit gefächert und denke innovativ.

Speaker2:[45:28] Uli, flexibel, locker, innovativ, das triffst du auch bei dir, oder? Das hätte dich damals wahrscheinlich begeistert.

Speaker1:[45:35] Ja, absolut. Ich hätte jetzt zwar gesagt, nö, sprich mich nicht an, aber nee, ist Quatsch. Also sprich mich total an. Und ich glaube, das ist auch eine wichtige Eigenschaft in dieser Welt, in dieser schnelllebigen Welt, in der wir uns befinden, immer den Hauch des Spielerischen zu bewahren. Und deswegen, Sebastian, absolut korrekt. Und wir haben ja ein tolles Element, wenn wir spielerisch irgendwie rangehen. Zum einen aktivieren wir unsere kreative Seite, zum anderen eröffnen wir auch plötzlich neue Räume und nehmen uns nicht so ernst. Und ich glaube, das ist ein wichtiges Thema in der Welt, in dem wir uns gerade bewegen.

Speaker2:[46:10] Sepp, magst du unseren Zuhörerinnen und Zuhörern noch zum Abschluss verraten, wo sie mit dir zum Thema in Kontakt treten können, wenn sie das denn möchten nach dem Podcast?

Speaker0:[46:19] Also der beste Weg, in Kontakt zu treten, ist eindeutig LinkedIn oder über unsere Webseite, aber am besten mich einfach auf LinkedIn connecten und darüber schreiben. Das geht am schnellsten.

Speaker2:[46:31] Das war der Digital Pacemaker Podcast zum Thema Metaverse und zu der Frage, wer braucht das Metaverse eigentlich und für wen es schon heute Nutzen schafft, haben wir heute erörtert. Unser Gast war Sebastian Kühne. Wenn ihr weitere Informationen zur Folge haben möchtet, schaut bitte in die Shownotes, dort werden wir auch ein paar Sachen verlinken, über die wir heute gesprochen haben. Und wenn ihr Fragen habt oder mit uns diskutieren möchtet, nutzt die Posts und Kommentarfunktion auf LinkedIn. in. Wir freuen uns da auf euren Input, auf eure Kommentare und lasst uns da auch gerne nochmal die Frage zusammen beantworten. Ja, wer braucht denn das Metaverse eigentlich und was sind denn eigentlich für euch so die ersten Wow-Effekte gewesen und was habt ihr so für Use Cases im Kopf, auf die es da so hinläuft und mit welchen Hürden habt ihr da zu tun? Der Digital Pacemaker Podcast erscheint alle 14 Tage am Dienstag bei Spotify, Apple und überall dort, wo du deine Podcasts bekommst. Klicke jetzt auf den Follow- oder Abonnieren-Button, wenn du keine Folge verpassen möchtest. Euch eine gute Zeit und auf bald euer Uli und Markus.

Speaker1:[47:25] Rock’n’Roll!

Music:[47:26] Music